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Wochenende der (tabellarischen) Gegensätze Part II

Telekom Baskets Bonn erwarten Deutschen Meister und Doppel-Pokalsieger Brose Baskets aus Bamberg Mark Tyndales und Chris Ensmingers Einsatz ungewiss

Keine 48 Stunden nach der herben 64:68-Auswärtsniederlage beim Tabellenletzten Gloria GIANTS Düsseldorf wartet auf die Telekom Baskets die wohl härteste Prüfung der Saison vor heimischem Publikum. Niemand geringeres als der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieg-Verteidiger Brose Baskets ist zu Gast im Telekom Dome (Sonntag, 10. April, 17:00 Uhr). Die Franken reisen als unangefochtener Ligaprimus und heißer Anwärter auf die Wiederholung des Titel-Doubles gen Rheinland. Wahrscheinlich wird Bonns Trainer Michael Koch auf Mark Tyndale nicht zurückgreifen können der Flügel war im Freitagsspiel gegen Düsseldorf mit dem rechten Fuß umgeknickt. Ebenfalls ungewiss ist der Einsatz von Chris Ensminger, der schon seit einiger Zeit mit Schmerzen im Knie spielt, die sich beim Spiel in Düsseldorf weiter verschlimmerten.

 

Bamberg ist und bleibt der Topfavorit auf die Meisterschaft. Das liegt nicht nur an der Serie von 17 Siegen zu Saisonbeginn, sondern an der Art und Weise, wie die Franken im Verlauf des Basketball-Jahres dominierten. Der Kader von Trainer Chris Fleming ist so tief, dass ausnahmslos jeder Spieler der zweiten Fünf bei einem anderen Bundesligisten als Starter gesetzt wäre. Dem Coach gelang gar das Kunststück mit dem kleinen Vierer Kyle Hines (1,96 Meter) und dem großen Dreier Reyshawn Terry (2,03 Meter) zwei Neuzugänge und Leistungsträger so einzubauen, dass sie ihre Rollen als von der Bank kommende Impulsgeber perfekt ausfüllen.

 

Das Zauberwort bei Bamberg lautet Effizienz. Außer MVP-Kandidat Casey Jacobsen (11,9 PpS, 3,4 RpS, 3,1 ApS, 45,1 Prozent Dreierquote) und Anton Gavel (9,9 PpS) steht kein Brose-Akteur im Schnitt länger als 25 Minuten auf dem Feld. Das bedeutet, dass die Fleming-Truppe vom Sprungball bis zum Schlusspfiff das Gaspedal auf Anschlag durchdrücken kann an beiden Enden des Feldes. Die aggressive Bamberger Verteidigung erlaubt lediglich 64,7 gegnerische Punkte pro Spiel, was im Ligavergleich den absoluten Spitzenwert darstellt. Am anderen Ende des Spektrums sind Jacobsen und Co. für 81,2 PpS gut Rang drei in der Beko BBL. Die stärkste offensive Waffe der Franken ist der Wurf von jenseits der 6,75m-Linie. Mit Jacobsen, Allrounder Predrag Suput (12,1 PpS, 4,2 RpS) sowie Brian Roberts (10,7 PpS, 3,1 ApS) verwandeln drei Bamberger über 40 Prozent ihrer Schüsse von außen und auch die Spielmacher Gavel (39,7 Prozent Dreierquote) und John Goldsberry (4,3 ApS, 38,1 Prozent Dreierquote) sollte nicht frei stehen gelassen werden.

 

Bei aller individueller Qualität stimmt die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. In der Verteidigung wird viel miteinander kommuniziert und der Gegner in aller Regel sauber gestoppt Bamberg begeht mit durchschnittlich 18,7 Fouls pro Spiel die wenigsten der gesamten Liga. Die in der eigenen Hälfte erarbeiteten Angriffssequenzen werden nicht leichtfertig vergeben sondern konsequent ausgenutzt. Außer ALBA Berlin (11,2 Turnover pro Spiel) achtet kein weiterer Erstligist besser auf das Spielgerät als der amtierende Meister (11,7).

 

Die letzten drei Begegnungen der Brose Baskets Bamberg:

 

Brose Baskets Mitteldeutscher BC 79:53

ALBA Berlin Brose Baskets 93:97

Brose Baskets TBB Trier 80:61

 

Vier Spieltage vor Ende der regulären Saison haben die Telekom Baskets vier Zähler Rückstand auf den achten Tabellenplatz, auf dem sich aktuell die Mannschaft des TBB Trier befindet. Da beide direkten Aufeinandertreffen mit den Moselstädtern verloren gingen (48:65, 74:79), bräuchte Bonn auf der BBL-Zielgerade drei Siege mehr als die Rheinland-Pfälzer, um doch noch in die Postseason einzuziehen. Gleiches gilt im Vergleich mit den siebtplatzierten Eisbären Bremerhaven, gegen die es Hinrunde einen Sieg (75:70) gab, in der Rückrunde jedoch eine Niederlage (77:85) setzte.

 


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