SucheSuche

"Zukünftige Nationalspieler!"

Baskets begeistern Schüler mit Basketball

Es ist Mittwoch, 21.09.2016, 9:45 Uhr, Beuel. Die Klingel läutet zur Pause. In Windeseile füllt sich der Pausenhof der Josefschule mit jungen Schülern. Es wird geturnt, geklettert, gerutscht, Fangen und natürlich auch Basketball gespielt. Ein gewohntes Bild also. Wären da nicht die vier Personen, die nicht ganz ins Gesamtbild passen:

Strahlte heller als sein Shirt: Eric aus der 4b der Josefschule. (v.l.n.r.: Carsten Pohl, Luca Pexa, Eric Fischer, Yannick Kneesch, Anye Turner)

Carsten Pohl, Sportlicher Leiter der Telekom Baskets Bonn, Luca Pexa, Bundesfreiwilligendienstler, und die beiden Regionalligaspieler Yannik Kneesch und Anye Turner sitzen etwas abseits auf einer Bank und genießen die Sonnenstrahlen an diesem freundlichen Septembermorgen. Es dauert jedoch keine fünf Minuten, bis die Truppe in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. "Seid ihr die Baskets?" - Wahrscheinlich liegt es an den Trainingsanzügen, oder an der Körpergröße der Spieler, die für die Kinder riesig erscheinen muss.

Schnell wissen die Kinder Bescheid, mit wem sie es zu tun haben. Während Kneesch noch etwas zurückhaltend weitere Fragen der Kids beantwortet, ist Turner direkt in seinem Element. Er verteilt High-Fives, stellt sich auf Deutsch seinen neuen Fans vor und versucht, so gut es geht, den vielen aufgeregten Fragen zu folgen, die auf ihn einprasseln. Es dauert ein wenig, bis die Schüler überhaupt merken, dass der US-Amerikaner eigentlich kein Deutsch spricht. Das hält sie jedoch nicht davon ab, mit weit aufgerissenen Augen, weiter auf ihn einzureden. 

10 Uhr: Die Sporthalle wird von Klassenlehrerin Frau Wippermann geöffnet. Da die meisten Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b bereits umgezogen sind, strömen sie direkt aufs Basketballfeld. Jedes Kind schnappt sich einen Ball und dribbelt wild darauf los. Nach einer kurzen Aufwärmphase erschallt ein heller Pfiff durch die Halle: "Alle Bälle weg und kommt in den Mittelkreis!" Von diesem Zeitpunkt an hören alle nur noch auf das Kommando von Carsten Pohl. Souverän stellt er sich und sein Team vor. "Respekt, Fair-Play und Spaß am Spiel", der Übungsleiter erklärt kurz, was Basketball im essenziellen ausmacht. 

Dann folgt die erste Übung. Die Kinder sollen Dribbeln lernen. Mit der rechten Hand von Wand zu Wand, mit der linken Hand gehts wieder zurück. Nach einigen zaghaften Versuchen hat Pohl eine klare Botschaft an die Kinder: "Seid mutig! Nur so könnt ihr das erreichen, was ihr wollt!" Von diesen Worten angetrieben, und assistiert von Kneesch und Turner, läuft es deutlich besser. Auch Carsten Pohl merkt den Unterschied: "Ich sehe hier zukünftige Nationalspieler", lobt er die Schüler. Die Kinderaugen werden groß. Weiter geht es mit Wurftraining. Turner und Kneesch machen vor, wie es nicht gemacht werden soll - natürlich absichtlich. "Stellt euch einen Regenbogen vor - so muss eure Flugkurve aussehen", sagt Pohl und zeichnet mit den Fingern einen großen Bogen in die Luft. Auch die richtige Wurftechnik wird von Carsten Pohl bildhaft beschrieben. "Zu meiner Zeit stand die Keksdose immer auf dem Küchenschrank. Ich musste mich immer strecken, um von oben mit den Fingern in die Dose fassen zu können", erzählt er und lässt an seinem durchgestreckten rechten Arm das Handgelenk abklappen.

Einige Schüler können es nicht abwarten und fragen nervös, ob sie auch in einem Spiel gegeneinander antreten dürfen. Nach einer Wurfübung, in der die Kinder regelmäßig die Kekse vom Schrank stehlen, ist es dann auch so weit. Die Mädchen und Jungen werden in vier Teams eingeteilt. Anye Turner, Yannick Kneesch, Carsten Pohl und Luca Pexa übernehmen die Trainerposition, greifen aber auch selbst ins Geschehen ein. Wieder ist es Turner, der beherzt mitmacht. Er verteilt den Ball, holt Rebounds und stopft den Ball, zur Freude der Kids, in den Korb. 

Nach 90 Minuten findet die Basketball-Doppelstunde ihr Ende. Als krönender Abschluss wird eines der Kinder als talentiertester Basketballspieler ausgezeichnet. Die Wahl fällt auf Eric. Freudestrahlend nimmt er die Auszeichnung und einen Mini-Basketskorb entgegen. Die Klasse freut sich für ihn und applaudiert. Zum Schluss sorgen die Baskets noch einmal für Begeisterung: Jedes Kind bekommt eine Freikarte für ein Heimspiel der Telekom Baskets Bonn geschenkt. 

Carsten Pohl freut sich über tolle anderthalb Stunden und zieht ein positives Fazit: "Es war sensationell. Wir haben viele glückliche Gesichter gesehen. Die Kinder haben super mitgemacht und sind ordentlich ins schwitzen gekommen. Hier schlummert das Potential für unsere zukünftigen Nationalspieler!"


Druckansicht zum Seitenanfang