Am Ende den Turbo gezündet

Telekom Baskets besiegen Tübingen 81:67 (19:19, 18:17, 20:15, 24:16)

Die Telekom Baskets Bonn gewinnen auch ihr zweites Heimspiel in der easyCredit BBL. Vor 5.010 Zuschauern im Telekom Dome setzte sich das Team von Headcoach Predrag Krunic am Ende doch noch deutlich mit 81:67 gegen die WALTER Tigers Tübingen durch. Power-Forward Julian Gamble gelingt ein "Double-double" mit zehn Punkten und 14 Rebounds. Neuzugang Ojars Silinš schlägt direkt ein und wird mit 17 Punkten zusammen mit Ryan Thompson Topscorer des Spiels.

Julian Gamble machte zehn Punkte und holte 14 Rebounds. (Foto: Jörn Wolter)

 

Eben noch im Flieger, schon in der Starting-Five: Ojars Silins gab nicht nur sein Debut in der Bundesliga, Coach Predrag Krunic vertraute ihm sogar den Posten als Starter auf der Position des Power Forwards an. Bonn startete zäh in die Partie: Die ersten vier Würfe konnten allesamt nicht verwandelt werden – der Korb wirkte wie vernagelt. Tübingen nutzte die Wurfschwäche, um früh mit 0:6 in Führung zu gehen. Ryan Thompson war es schließlich, der nach drei langen Minuten den ersten Bonner Punkt von der Freiwurflinie erzielte und so den geduldig stehenden Fans erlaubte, sich hinzusetzen. Die Baskets taten sich schwer gegen die defensiv gut geschulten Tigers. Als Thompson kurz darauf auch den ersten Bonner Feldkorb erzielte, schien es, als sei der Korb von den imaginären Brettern befreit. Mit einem 8:0 Lauf, in dem Ojars Silins per Fade-Away seine ersten Bundesligazähler markierte, übernahm die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic die Führung. Der Vorsprung hätte auch höher sein können, wäre da nicht die eklatante Bonner Freiwurfschwäche. Konstantin Klein scheiterte gleich vier Mal in Folge von der Linie, seine Mitspieler machten es nicht besser. Nur sieben von 14 Freiwürfen fanden im ersten Viertel das Ziel. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Ex-Baskets-Spieler Isiah Philmore übernahmen die Tigers kurzzeitig die Führung, ehe Klein von der Freiwurflinie erfolgreich zum 19:19 Viertelendstand einnetzte.

Im zweiten Viertel setzte sich das steife Spiel auf beiden Seiten fort. Krunic setzte nun auf eine ungewohnte Fünf aus Josh Mayo, TJ DiLeo, Julian Gamble, Florian Koch und Johannes Richter, der sich prompt mit einem Dreipunktewurf in die Boxscore eintrug. Ein Sprungwurf von DiLeo später sah sich Tübingens Trainer Tyron McCoy zu einer Auszeit gezwungen. Die zeigte Wirkung. Tübingen kam besser ins Spiel und konnte den Baskets mit guter Defense weiter zusetzen. Vor allem Center Julian Gamble bekam dies zu spüren und blieb bis zur Pause punktlos. In dieser Phase suchte und fand Bonn Ryan Thompson, der sich arg bedrängt im Low-Post durchsetzen konnte. Ihm gleich tat es kurz darauf Filip Barovic, der ebenfalls in der Zone punktete. Auch wenn das Spiel mehr durch Kampf als durch Klasse überzeugte, defensiv konnten Predrag Krunic seinen Jungs keinen Vorwurf machen. TJ DiLeo stibitze kurzerhand Mauricio Marin den Ball im Ballvortrag und setzte den Steal direkt in Punkte um. McCoys zweite Auszeit folgte auf den Fuß. Mit zwei aufeinanderfolgenden Dreier von Philmore und Washburn setzten die Gäste das Besprochene nun besser um. Thompson antwortete auf der Gegenseite per Korbleger und markierte so den 37:36 Pausenstand.

Im dritten Viertel luden die Baskets zur „Ojars-Silins-Show“. Erst traf der junge Lette aus der Nahdistanz, sicherte sich dann einen Rebound und legte im Fastbreak auf den heranstürmenden Yorman Polas-Bartolo auf. Kurze Zeit später markierte der kantige Power Forward die nächsten sechs Zähler in Folge, als er erst einen Korbleger mit anschließendem Bonus-Freiwurf traf und dann von jenseits der 6,75 Meter vollstreckte. Jared Jordan zeigte, dass er die alte Wirkungsstätte noch bestens kennt und glich, ebenfalls aus der Distanz, zum 49:49 aus. Bonn fand nun besser zu seinem Fastbreak-Spiel. Die Sequenz des Spiels leitete Filip Barovic mit einem Block ein: Der Ball wanderte direkt zu Point Guard Konsti Klein, der den Spalding umgehend weiter auf Ryan Thompson leitete, der mit bester Oberkellner-Haltung zum Korbleger einflog. Zwei Pässe bis zum Korberfolg, ein Lehrbeispiel in Sachen Fastbreak-Basketball. Der Hardtberg honorierte die Leistung mit stehendem Szenen-Applaus. Tigers Guard Anthony Myles hätte kurz vor Ende des dritten Viertels den Vorsprung der Baskets auf drei Punkte verkürzen können, traf jedoch trotz guter Position nicht. Somit endete das Viertel mit 57:51 für die Telekom Baskets Bonn.

Während im dritten Quartal noch der 23-jährige Silins die Aufmerksamkeit der Fans genoss, war es nun auch Julian Gamble, der endlich zu seinem offensiven Spiel fand. Seine gesamten 10 Punkte, acht davon in Folge, erzielte der US-Amerikaner im finalen Spielabschnitt und belohnte sich somit für seine gute Defensive und Rebound-Arbeit. Zwei Dreier von Anthony Myles und Isiah Philmore stoppten den kurzen Lauf der Baskets und brachte die  Baden-Württemberger wieder auf 72:62 heran. Doch Gamble passte in der Defense auf, stahl den Ball und sprintete anschließend im Stile eines NFL-Running-Backs die gesamten 28 Meter des Basketballfeldes für einen Layup hinunter – Touchdown! Zwar verkürzte Tübingens Garlon Green den Abstand noch einmal auf neun Punkte, doch weitere fünf Zähler von Neuzugang Silins brachten den 81:67 Baskets-Sieg in trockene Tücher.

  

Stimmen zum Spiel

Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Es war ein gutes Spiel von uns. Unsere Jungs haben die ganze Zeit gekämpft. Unsere Konzentration hat in der ersten Halbzeit gefehlt. In der zweiten Hälfte haben wir schneller gespielt und waren fokussierter. Durch unsere Verteidigung konnten wir Tübingen in Halbzeit zwei gut kontrollieren. Silins ist sehr fit in Bonn angekommen – das ist immer sehr wichtig und vor allem hilfreich, um einen Spieler schnell integrieren zu können. Er war ein wichtiger Faktor für unseren Sieg. “

Julian Gamble (#9 Telekom Baskets Bonn):

„Wir haben viele leichte Punkte vergeben und auch unsere Freiwürfe nicht getroffen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser machen können. Wir konnten viele Offensiv-Rebounds in zweite Wurfchancen umwandeln und so zu Punkten kommen.“

Tyron McCoy (Trainer WALTER Tigers Tübingen):

„Gratulation an Coach Predrag Krunic und sein Team – sie haben verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gespielt. Im dritten Viertel haben wir etwas unseren Fokus verloren. Silins hatte großen Einfluss auf den Bonner Sieg. Im vierten Viertel hat Bonn vor allem über Julian Gamble gespielt, das konnten wir nicht verteidigen.“

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Silinš (17/2 Dreier), Klein (4), Barovic (10), Thompson (17), Richter (5/1), Gamble (10, 14 Rebounds), DiLeo (4), Koch (2), Polas Bartolo (4), Mayo (8), Kneesch (dnp)

WALTER Tigers Tübingen:

Jordan (11/1, 12 Assists), Washburn (7/1), Green (9/1), McGhee (4), Stewart (0), Myles (12/2), Munoz (6, 8 Rebounds), Philmore (18/3), Marin (0), Kolo (dnp)



Bilanz

Telekom Baskets Bonn vs. WALTER Tigers Tübingen

Siege:                   20 (BBL: 19, Pokal: 1)
Niederlagen:       9 (BBL: 8, Pokal: 1)
in Bonn:                12 Siege, 3 Niederlagen
in Tübingen:        8 Siege, 6 Niederlagen

 

 

Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

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So. 23. Oktober 2016

Telekom Baskets Bonn vs. Phoenix Hagen

FIBA Europe Cup
Di. 25. Oktober 2016

Telekom Baskets Bonn vs. Södertälje Kings

easyCredit BBL
Mi. 02. November 2016

Telekom Baskets Bonn vs. Belfius Mons Hainaut

 

 

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