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Harte Arbeit zahlt sich aus

Baskets-Guard David Falkenstein im Portrait

David Falkenstein ist 20 Jahre alt, Aufbauspieler der 2. Herrenmannschaft und steht jetzt im Bundesligakader der Telekom Baskets Bonn.

Erzielte gegen Braunschweig die ersten Bundesliga-Punkte seiner noch jungen Karriere: David Falkenstein (Foto: Wolter)

„Mit der Nummer 20: David Falkenstein!“ Wenn Hallensprecher Frank Piontek während der Spielerpräsentation beim letzten Namen auf seiner langen Liste angekommen ist, zucken viele Zuschauer fragend mit den Schultern. Der junge, blonde Spieler, der dort als letztes in den Telekom Dome einläuft, sich mit den Profis aufwärmt und bei den Spielen mit auf der Bank sitzt, ist dem Publikum kein Begriff – noch nicht.

Mit acht Jahren kommt Falkenstein zum Basketball, einfach weil es ihn interessiert und er auf Fußball keine Lust hat. Keine große Geschichte also über ein prägendes Kindheitserlebnis oder das Nacheifern eines Stars – einfach seine nüchterne Sicht der Dinge. Genauso schnörkellos, aber dennoch erfolgreich sein Werdegang: 2010 wechselt er vom BSV Roleber zu den Baskets in die U14 und durchläuft von da an sämtliche Stationen im Jugendbereich. Zwei Jahre Jugend Basketball Bundesliga (U16), drei Jahre Nachwuchs Basketball Bundesliga (U19), dann folgt 2016 der Wechsel in die 1. Regionalliga der Herren, wo ihm sein damaliger Trainer Thomas Adelt mit einer Back-Up-Rolle viel Vertrauen schenkt. Ein Jahr später leitet er bereits als Starter den Angriff und entwickelt sich in der abgelaufenen Saison unter Trainer Savo Milovic mit 11 Punkte pro Spiel zum zweitbesten Scorer seines Teams. Milovic ist es dann auch, der Falkenstein bei Baskets-Trainer Predrag Krunic als potentiellen Trainingsspieler ins Gespräch bringt.

„Ich hatte Glück, dass meine Trainer in der JBBL, NBBL und schließlich auch in der Regionalliga stets an mich geglaubt haben, auch wenn ich so manche körperlichen Defizite hatte“, sagt der 1,85 Meter große Guard. Doch Glück spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt das Glück des Tüchtigen.  

„David hat die richtige Mentalität“, erklärt Predrag Krunic, „er ist immer bereit, spielt physisch und bringt viel Energie mit!“ Dass Falkenstein trotz seines stressigen Uni-Alltags bei jedem Bundesliga-Training dabei ist, nötig dem Baskets-Trainer ein extra Lob ab. In der abgelaufenen Regionalliga-Saison war Krunic oft Zuschauer der 2. Herrenmannschaft der Baskets. Bereits dort fiel dem Trainer die positiven Tugenden Falkensteins auf: „Er spielt ohne Angst, will immer gewinnen!“

Durch gute Leistungen im Training hat sich Falkenstein schnell integriert. (Foto: DTAG)

Keine Angst, kein Respekt – zumindest auf dem Feld lässt sich der Student des Wirtschaftsingenieurwesens nicht anmerken, dass es gegen gestandene Profis geht. Doch seine Augen leuchten, wenn er vom Trainingsalltag der Bundesliga spricht, der ihn bis zu fünf Mal die Woche einspannt. „Die Intensität ist sehr hoch. Sämtliche Einheiten werden in Spielgeschwindigkeit durchlaufen. Coach Krunic bringt viel Leidenschaft mit und erwartet immer 100 Prozent – da steht man automatisch unter Strom!“ An das Leistungsniveau habe er sich erst einmal gewöhnen müssen. Es ist dann doch ein Unterschied, ob man bei den Profis zuguckt oder mitspielt. „Josh Mayos Fähigkeiten, das Spiel zu lesen, sind überragend, aber auch TJ DiLeo ist schwer zu verteidigen. Von außen betrachtet wirkt er langsamer als er ist, aber er hat einen Wahnsinns-Antritt und ist echt athletisch!“

Die Eingewöhnungszeit sei jedoch sehr schnell verlaufen, findet auch Krunic: „Er ist ein vollwertiges Teammitglied, wurde so auch von der Mannschaft aufgenommen, und hat eine feste Rolle im Training.“

David Falkenstein hat Blut geleckt: „Als ich gegen Frankfurt zum ersten Mal in den Dome eingelaufen bin, war ich sehr aufgeregt und wusste nicht mal, wo ich lang laufen muss. Gegen Berlin war ich dann schon ruhiger und habe erst dann realisiert, wieviele Zuschauer überhaupt in der Halle sind!“

Nach zwei Jahren Regionalliga soll nun der nächste Schritt in die ProB folgen. Ein Schritt nach dem anderen also, stetig bergauf. Keine wilden Geschichten, nur ehrliche harte Arbeit, die sich auszuzahlen scheint.  


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