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„Nudeln mit Joghurt kann ich nicht akzeptieren“

Vorgestellt – Francesco Tubiana

Francesco Tubiana ist einer von vier hauptamtlichen Jugendtrainern beim Telekom Baskets Bonn e.V. Der Italiener ist in diesem Sommer neu nach Bonn gekommen und trainiert die U14.1-Mannschaft der Baskets sowie das JBBL-Team Bonn/Rhöndorf. Im Interview sprach er über seine Eingewöhnungszeit in Bonn und seine Dankbarkeit gegenüber den Trainerkollegen.

Francesco Tubiana trainiert die U14.1 der Baskets und das JBBL-Team Bonn/Rhöndorf. (Foto: Mäß)

Vor Francesco Tubiana wurden bereits die drei anderen hauptamtlichen Jugendtrainer näher vorgestellt.

Interview mit Onur Cetin >>>
Interview mit Philipp Stachula >>>
Interview mit Marko Zarkovic >>>

 

Francesco, du bist erst seit August 2021 bei den Baskets. Was ist dein bisheriger Eindruck vom Verein und den Trainingsmöglichkeiten?

Mein erster Eindruck ist fantastisch! Ich bin in einem neuen Land, um zu tun, was mir gefällt. Und das ist als Basketballtrainer zu arbeiten. Die Trainingsmöglichkeiten dafür sind hervorragend. Die Trainer und Mitarbeiter im gesamten Verein waren zudem vom ersten Tag an super offen zu mir und ich bin einfach froh, hier in Bonn zu sein und bei den Baskets zu arbeiten. Ich komme mit Freude zur Arbeit mit meinen Teams und lerne gerne neues von meinen Kollegen.

 

Du bist als Trainer der JBBL-Mannschaft und der U14.1 der Baskets zuständig. Wie läuft deine bisherige Saison mit deinen Teams?

Es gibt verschiedene Ziele mit den beiden Mannschaften. In der U14 versuchen wir, den Übergang vom Mini-Basketball zum Jugend-Basketball zu gestalten. Das ist nicht ganz einfach. Denn manchmal ging es beim Mini-Basketball nur um Spaß am Basketball, worauf ja auch der Hauptfokus liegen sollte. Im Jugend-Leistungsbereich kommt dann langsam auch schon ein professioneller Aspekt hinzu. Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Team, da alle Spieler ihr Bestes geben, die Vorgaben umzusetzen. In der JBBL sind die Rahmenbedingungen natürlich nochmal anders. Die Spieler kommen von drei verschiedenen Vereinen. Auch für mich ist es neu, Akteure der Dragons Rhöndorf, BG Bonn und natürlich von den Baskets zusammenzuführen. Teambuilding stand daher für mich an erster Stelle. Zum Glück konnten wir jetzt aber auch endlich in die Saison starten und dabei sogar die ersten beiden Spiele gewinnen.

 

Du sprichst im Training und bei den Spielen Englisch. Ist das ein Problem bei deinen jüngeren Spielern, besonders in der U14? Oder verstehen sie dich alle gut?

Wahrscheinlich ist es für mich schwieriger, Englisch zu sprechen, als es für die Jugendlichen schwierig ist, Englisch zu verstehen. Ich habe viele intelligente Spieler in meinen Teams. In Italien spricht kaum jemand so gut die englische Sprache. Hier im Verein können sich über die Trainer, Kollegen und Jugendspieler alle sehr gut auf Englisch verständigen. Das macht die Kommunikation untereinander für mich deutlich einfacher. Dazu helfen mir meine drei Co-Trainer dabei, Dinge zu übersetzen.

 

Lernst du auch Deutsch?

Damit muss ich auf jeden Fall anfangen, aber es ist so schwierig, eine neue Sprache zu lernen. Aber ich muss es definitiv machen, weil es mir im Alltag natürlich sehr helfen würde.

 

Welche deutschen Wörter kennst du denn schon?

Im Moment kenne ich nur Guten Morgen, Hallo, Dankeschön und Bitteschön. Also erst ein paar Wörter.

 

Was konntest du bisher von Bonn sehen?

Ehrlich gesagt noch nicht so viel. Ich lebe seit ich in Bonn bin quasi im Büro im Telekom Dome und im Baskets Ausbildungszentrum. Mit Onur und Philipp habe ich mir schon ein paar Plätze am Rhein angeschaut, dabei ein Lagerfeuer gemacht und abends entspannte Zeit verbracht. Aber ich muss demnächst mal die Touristen-Kleidung anziehen und mir Bonn und die Umgebung genauer anschauen.

 

Wie gefällt dir die Zusammenarbeit mit den anderen Jugend-Trainern der Baskets?

Ich kann mit allen Trainern super zusammenarbeiten. Mir gefällt, dass unsere Trainer aus unterschiedlichen Ländern kommen und wir so verschiedene Basketball-Ideen zusammenbringen können. Mit Philipp und den ehrenamtlichen Trainern aus Deutschland, Onur aus der Türkei, Marko aus Serbien, mir aus Italien sowie den BBL-Coaches aus Finnland und Ungarn wird eine sehr multikulturelle Atmosphäre geschaffen. Und das finde ich fantastisch. Einmal wöchentlich haben wir ein Meeting mit allen hauptamtlichen Trainern, um Gedanken auszutauschen und uns gegenseitig zu besseren Leistungen anzutreiben. „Teilen“ ist das wichtigste Wort in unserem Beruf. Das funktioniert in unserem Trainerteam sehr gut. Wir können über alles reden.

 

Du wohnst seit deinem Umzug nach Bonn bei Onur Cetin (hauptamtlicher Baskets-Mini-Trainer), hast jetzt aber für kommenden Monat eine eigene Wohnung gefunden. Wie ist es, mit Onur zusammen zu leben?

Ich muss mich jeden Tag bei Onur bedanken. In ein neues Land zu kommen und dann direkt alleine zu wohnen, ist nicht leicht. Es gibt natürlich das Leben auf der Arbeit, wo alle super zu mir sind. Aber dann gibt es auch noch die Freizeit abseits des Berufsalltags. Und da war Onur für mich von Beginn an nicht nur ein Gastgeber, sondern ein Freund. Er ist mittlerweile wie ein Bruder für mich, da er mich bei allem unterstützt und mir Dinge erklärt. Seien es Regeln beim Autofahren oder einfach Tipps, wie das Leben in Deutschland funktioniert, Onur hilft mir immer. Genauso wie die anderen Trainer auch.

 

Wer hat gekocht und was gab es zu essen?

Nicht Onur! Weil er jedes Nudelgericht mit Joghurt zerstört. Das kann ich einfach nicht akzeptieren. Einmal habe ich sogar meine Eltern angerufen und ihnen gezeigt, dass Onur Joghurt in die Nudeln mischt. Und sie meinten bei dem Anblick schon, ich könne hier nicht bleiben (lacht). Das ist der größte Streitpunkt bei uns aktuell. Aber ich koche tatsächlich gerne. Zuletzt kamen ein paar Spezialitäten von meinen Eltern aus Italien an. Und damit koche ich gerne für Onur und mich.


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