Vordere Reihe (v.l.) Teamarzt Dr. Christof Engels, Gunther Behnke, Lars Glössner, Ladislau Kabat, Arthur Kolodziejski, Götz Rohdewald, Jan RohdewaldHintere Reihe (v.l.) Physiotherapeut Engelbert Hoischen, Sebastian Machowski, Klaus Perwas, Sinisa Kelecevic, Arvid Kramer, Eric Taylor, Markus Schmidt, Physiotherapeut Gunnar Hoischen, Headcoach Bruno Socé
Klassenerhalt kann jeder. Die Telekom Baskets Bonn stellten in ihrer Premierensaison in der Bundesliga klar, dass sie besonders, speziell, einzigartig sind. Lange Zeit flirteten die Rheinländer mit einem Rang unter den ersten acht und schafften den Sprung in die Playoffs ausgerechnet am letzten Spieltag der regulären Saison durch ein 70:68 bei ALBA Berlin. Damit belohnten sich die Schützlinge von Trainer Bruno Socé für die gezeigte Energieleistung auf der Zielgeraden der regulären Saison. Vier Partien in Serie gewann Bonn, angeführt von einem in dieser Phase furios aufspielenden Tandem um Eric Taylor (17,3 PpS) und Sinisa Kelecevic (19,5 PpS) – ein Fingerzeig auf die Geschehnisse, die prägender als alles andere für den Bonner Basketball sein sollten.
Im Viertelfinale ging es ausgerechnet gegen die Drachen aus Rhöndorf, die als Tabellenzweiter favorisiert in die „Best-of-Seven“-Serie gingen. Nach sechs Spielen – und einem sensationellen Dreier durch Jan Rohdewald – hatte Bonn den Erzfeind von der rechten Rheinseite bezwungen und ging mit stolz geschwellter Brust ins Halbfinale, wo Bamberg dem kecken Liganeuling überraschend wenig entgegen zu setzen hatte (3:0).
In der Serie um die Deutsche Meisterschaft traf die Socé-Truppe auf das übermächtige ALBA Berlin, welches nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte dürstete – mit der Party allerdings bis nach Spiel vier warten musste. Die „Albatrosse“ hatten die ersten beiden Begegnungen wie erwartet für sich entschieden und hatten bereits Vorkehrungen für die Meisterfeier vor heimischem Publikum getroffen. Tja, wenn da nicht Eric Taylor und sein legendärer „Dreier vom Parkplatz“ gewesen wären, was Bonn den 78:77-Erfolg bescherte. Die Luftballons blieben an der Decke, Baskets-Spieler und –Anhänger feierten den sensationellen Coup wie den Titelgewinn. So war es auch zu verschmerzen, dass Berlin – dann zurück in der Hardtberghalle – das vierte Aufeinandertreffen souverän nach Hause brachte (98:81). Was bleibt, ist die Gewissheit, dass Bonn seither der einzige Aufsteiger gewesen ist, dem in seiner Debüt-Saison der Sprung in die Finalserie schaffte. Vom damals entfachten, noch heute spürbaren Enthusiasmus in Bonn und um Bonn herum ganz zu schweigen…