Team 2001/2002

Kniend (v.l.) Hurl Beechum, Waldemar Buchmiller, Terrence Rencher, Paul Joseph Burke, Aleksander ZecevicStehend (v.l.) Assistant Coach Karsten Schul, Physiotherapeut Mark Schröder, Sportmanager Arvid Kramer, Headcoach Predrag Krunic, Tilo Klette, Peter Huber-Saffer, Mike Mardesich, Marc Suhr, Branko Klepac, Aleksandar Nadjfeji, Physiotherapeut Horst Hogeback, Teambetreuer Sebastian Andre, Teamarzt Dr. Michael Volkmer, Teamarzt Dr. Peter Martin Klassen

Saison 2001/2002

Historisches Playoff-Comeback - NBA-Traum geplatzt

Die Saison hatte nicht einmal angefangen, da gab es in Basketballdeutschland nur ein großes Thema: die „NBA Europe Games“. In der Absicht, die Welt zu erobern, sollten Mannschaften aus der nordamerikanischen Profiliga im Zuge ihrer Vorbereitung auf die Spielzeit 2001/2002 über den kompletten Globus verteilt Testspiele gegen einheimische Mannschaften absolvieren. In diesem Zuge war geplant, dass die Toronto Raptors – seinerzeit mit Vince Carter als Gallionsfigur – der Kölnarena eine Stippvisite abstatten. Ihr Gegner: die Telekom Baskets Bonn. Doch am 11. Oktober 2001 stieg kein Hochball zwischen Rheinländern und Kanadiern, da exakt einen Monat zuvor in einem grausamen Akt des Terrors zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers gelenkt wurden und die NBA daraufhin alle „Europe Games“ absagte. Mit einem offensiv schlagkräftigen und defensiv konsequenten Kader machten sich die Baskets also daran, nicht die Raptoren aus Übersee, sondern stattdessen die Liga in Atem zu halten.

Gespielt wurde dann aber doch noch in der Kölnarena. Denn zum Saisonstart ging es zum Wildcard-Empfänger RheinEnergy Cologne. Bei den Baskets stand der vorherige Co-Trainer Predrag Krunic nun als Headcoach-Nachfolger von Bruno Socé an der Seitenlinie. Vor den Augen von über 4.000 mitgereisten Bonner Fans gewannen die Baskets gegen die von Svetislav Pesic trainierten Kölner deutlich mit 85:66. Dabei überragte ein junger Mann, den Krunic aus Ex-Jugoslawien an den Rhein locken konnte: Aleksandar Nadjfeji. Der neue Bonner Power Forward machte 28 Punkte, holte sieben Rebounds und legte so den Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere in Bonn und in der Basketball Bundesliga. In 189 Spielen für die Baskets erzielte Nadjfeji 3.025 Punkte und steht mit seiner Punkteausbeute auf dem zweiten Platz der All-Time-Liste der Baskets-Clubgeschichte (Stand: März 2025).

Nach der Hauptrunde landeten Terrence Rencher und Co. mit 20 Siegen und sechs Niederlagen punktgleich mit Frankfurt und Köln auf dem zweiten Tabellenplatz. Trotz der Favoritenrolle taten sich die Baskets in der ersten Runde der Playoffs gegen Bamberg schwer und lagen in der Serie 0:2 zurück, bevor eins der besondersten Comebacks in der BBL-Playoff-Historie gelang. Mit zwei Siegen in den Spielen drei und vier erzwangen die Baskets ein entscheidendes Spiel fünf in der Hardtberghalle. Bei 16 Punkten Rückstand in der 25. Minute sah alles nach einer Niederlage aus, doch mit einem 24:2-Lauf drehten die Baskets angeführt von Topscorer Aleksandar Zecevic (28 Punkte) die Partie. Eines der denkwürdigsten Comebacks der Bonner Basketball-Geschichte wurde mit dem fünften Halbfinale im sechsten BBL-Jahr belohnt. In der Runde der letzten vier Teams ging es wie zum Saisonauftakt gegen Köln. Auch im Halbfinale lagen die Baskets nach den ersten beiden Spielen mit 0:2 zurück und erkämpften sich zumindest noch ein viertes Spiel. Mit 1:3 ging die Serie aber verloren. Im Saporta Cup erreichten die Baskets zum zweiten Mal in Folge ein europäisches Viertelfinale und schieden dort gegen Pamesa Valencia BC (Spanien) aus.

Bilanz

In allen Wettbewerben zusammengerechnet gingen die Telekom Baskets Bonn in der Saison 2001/2002 in 37 von 57 Ansetzungen als Sieger vom Parkett (BBL: 24, Pokal: 1, Saporta Cup: 12).