Team 2004/2005

Untere Reihe (v.l.) Teambetreuer Thomas Jondral, Teamarzt Dr. Michael Volkmer, Radovan Markovic, Max Brammertz, Balazs Simon, Branko Klepac, Dragan MileticMittlere Reihe (v.l.) Aleksandar Djuric, Oluoma Nnamaka, Peter Huber-Saffer, Martin Mihajlovic, Physiotherapeut Mark Schröder, (Team-Orga) Sebastian AndreObere Reihe (v.l.) Headcoach Predrag Krunic, Teamarzt Dr. Peter Martin Klassen, Aleksandar Nadjfeji, Kristaps Janicenoks, Branko Milisavljevic, Altron Jackson, Physiotherapeut Horst Hogeback, Geschäftsführer Jochen Luksch, Assistant Coach Karsten Schul

Saison 2004/2005

Erstmals keine Playoffs - Ende der Ära Krunic

Im Sommer vor der Saison 2004/05 deutete sich ein Umbruch bei den Telekom Baskets Bonn an. Zunächst verabschiedete sich der bisherige Geschäftsführer und Gründungsmitglied der ersten Stunde Arvid Kramer und zog zurück in die USA. Ihn ersetzte Jochen Luksch, mit dessen Ankunft auch die BonBas GmbH am 1. Juli 2004 gegründet wurde. Die Professionalisierung des Basketballs in Bonn nahm weiter Formen an. Auch die Planungen für die neue „Baskets-Halle“ (so der Arbeitstitel) gingen in die heiße Phase. Wo sollte das neue „Wohnzimmer“ stehen? Wie groß musste das Grundstück sein? Würde die Stadt Bonn die Finanzierung unterstützen?

Sportlich ging Bonn in der Sommerpause in die Offensive und verstärkte die Mannschaft um Aleksandar Nadjfeji, Olouma Nnamaka sowie Altron Jackson mit osteuropäischen Spitzenspielern. Das lettische Talent Kristaps Janicenoks kam als amtierender belgischer Pokalmeister an den Rhein. Der Serbe Branko Milisavljevic besaß sicherlich den größten Namen unter den Neuverpflichtungen – der 1,93m große Guard brachte Erfahrung aus der griechischen, russischen und französischen ersten Liga mit in die Hardtberghalle und mussten hohen Erwartungshaltungen gerecht werden. Headcoach Pedrag Krunic sagte damals: „Branko weiß, wann was auf dem Feld zu tun ist.“ Das wusste er ohne Zweifel: Am Ende der Saison stand der Serbe ganz oben in den Bonner Statistiken (16,8 PpS, 5,7 ApS). Dahinter folgte Meister-Rebounder Altron Jackson mit starken 14 Punkten und neun Rebounds im Schnitt.

Im letzten Trainerjahr von Krunic starteten die Telekom Baskets Bonn mit acht Siegen in Folge äußerst erfolgreich in die Saison und wurden den an das Team gestellten Erwartungen zunächst mehr als gerecht: Tabellenerster. In diesem Siegesrausch konnten die Bonner Spieler gar ein hochdramatisches 76:75 gegen den Erzrivalen ALBA Berlin feiern. Nach bemerkenswerten Leistungen von Jackson, der im fünften Spiel der Saison mit 22 Punkten und zehn Rebounds bereits das vierte „Double-double“ auflegte und Aufbauspieler Milisavljevic mit ebenfalls 22 Zählern zum erstmals auch als Scorer glänzte (dazu ebenfalls acht Assists verteilte), ließ Berlin sich bis in die letzten Sekunden trotzdem nicht abschütteln. Doch die Bonner Defense verteidigte den letzten Berliner Ballbesitz sensationell. „Gezaubert, gezittert und am Ende doch triumphiert“ lautete die Schlagzeile nach dem vielumjubelten Schlusspfiff.

Auf den Höhenflug am Hardtberg folgte die bittere Ernüchterung. Das Team musste sich für fünf Niederlagen in Folge verantworten, hatte in dieser Phase jedoch mit Verletzungen zu kämpfen (unter anderem Leistungsträger Sasa Nadjfeji) und konnte auch nach der Niederlagenserie nie wieder richtig Fuß fassen, weder in der deutschen Bundesliga noch im ULEB-Cup – in letzterem schied Bonn bereits nach der Vorrunde mit einer Bilanz von fünf Siegen zu fünf Niederlagen verfrüht aus. Im Frühjahr verzeichneten die Telekom Baskets ihren letzten Triumph im Lokalderby gegen die RheinEnergie Köln (78:77). Der Erfolg hatte einen Namen: Branko Milisavljevic. Dieser biss nach einer schmerzhaften Virusinfektion die Zähne zusammen und drückte dem Spiel mit 29 Punkten und sieben Assists seinen Stempel auf.

Doch diese Lichtblicke verblassten häufig im Dunkeln der restlichen Saisonleistung der Bonner. Fünf Niederlagen in den letzten sieben Spielen (ein 101:84-Sieg gegen TSK Würzburg war am Ende wertlos) zerstörten die Bonner Träume und das generelle Vertrauen, dass die Rheinländer wie all die Jahre zuvor in die Playoffs einziehen würden. Auf dem neunten Tabellenplatz wurde die anschließende Meisterschaftsrunde zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins verpasst (Bilanz: 16-14). Lediglich ein Sieg fehlte zum Erreichen der Postseason.

Aus dem Jahr 2005 sollte den Bonner Fans vor allem die Teilnahme am BBL-Pokal in Erinnerung bleiben. Im Achtelfinale besiegten die Baskets zunächst Karlsruhe (82:63). Im Viertelfinale zelebrierten sie nach enttäuschenden Leistungen in der Liga als klarer „Underdog“ gegen ALBA Berlin starken Teambasketball schoss Balazs Simon die Hauptstädter unter anderem mit einem 21-Meter-Dreier aus dem Wettbewerb (96:85). Im TOP FOUR in Frankfurt warteten bereits im Halbfinale Opel Skyliners auf die Rheinländer. Die Turnier-Ausrichter hatten mit 81:84 das Nachsehen und machten Platz für die Finalbegegnung: RheinEnergie Köln vs. Telekom Baskets Bonn. Doch die Kräfte ließen nach dem hart erarbeiteten Sieg im Halbfinale zu schnell nach und der verletzte Nnamaka fehlte schmerzlich in den magentafarbenen Verteidigungsreihen. Die beim Rebound und den Freiwürfen überlegenden Kölner gewannen am Ende verdient den Pokal mit 85:75.

Der Kader der Telekom Baskets Bonn

# Name Pos Größe Gewicht Geboren Nat.
- Predrag Krunic Headcoach 180 - 27.11.1967 BIH
- Karsten Schul Assistant Coach 199 - 29.05.1967 GER
4 Balazs Simon G 188 80 19.02.1980 HUN
5 Dragan Miletic SG 195 82 06.05.1982 SLO
6 Aleksandar Nadjfeji F 202 103 27.10.1976 YUG
7 Oluoma Nnamaka F 200 100 14.09.1978 SWE
8 Kristaps Janicenoks SG 196 91 14.03.1983 LAT
9 Altron Jackson F 198 90 02.02.1980 USA
10 Branko Milisavljevic G 194 89 21.07.1976 S&M
11 Peter Huber-Saffer C 208 98 11.11.1980 GER
12 Aleksandar Djuric C 210 113 02.08.1982 S&M
13 Kueth Duany G/F 198 95 22.04.1980 SUD
14 Branko Klepac F/C 206 97 14.09.1979 GER
15 Martin Mihajlovic C 208 95 18.10.1981 SLO
16 Max Brammertz F 197 87 31.03.1986 GER
17 Radovan Markovic G 192 87 11.03.1982 S&M

Abschlusstabelle Hauptrunde

Platz Team G S N PKT Diff. Körbe
1 ALBA Berlin 30 22 8 2535:2318 217 44:16
2 GHP Bamberg 30 21 9 2277:2125 152 42:18
3 RheinEnergie Köln 30 20 10 2354:2235 119 40:20
4 Opel Skyliners 30 19 11 2524:2307 217 38:22
5 Artland Dragons 30 18 12 2367:2200 167 36:24
6 Gießen 46ers 30 18 12 2456:2338 118 36:24
7 EWE Bask. Oldenburg 30 17 13 2444:2351 93 34:26
8 EnBW Ludwigsburg 30 17 13 2425:2440 -15 34:26
9 Telekom Baskets Bonn 30 16 14 2355:2354 1 32:28
10 BG Karlsruhe 30 13 17 2363:2481 -118 26:34
11 TBB Trier 30 13 17 2307:2397 -90 26:34
12 BS|E Braunschweig 30 12 18 2325:2399 -74 24:36
13 Bayer G. Leverkusen 30 12 18 2449:2469 -20 24:36
14 Walter T. Tübingen 30 11 19 2348:2461 -113 22:38
15 TSK Würzburg 30 7 23 2174:2402 -228 14:46
16 Union B. Schwelm 30 4 26 2158:2584 -426 8:52

Spielplan

Datum Spiel Ergebnis
22.10.2004 TBB-Tüb. 80:75
24.10.2004 Artl.-TBB 64:76
29.10.2004 TBB-Old. 81:78
31.10.2004 BS-TBB 64:85
06.11.2004 TBB-Alba 76:75
12.11.2004 TBB-Lev. 87:85
20.11.2004 Lud.-TBB 95:90
27.11.2004 TBB-Bam. 59:74
04.12.2004 REK-TBB 90:68
11.12.2004 TBB-Trier 81:95
18.12.2004 Gieß.-TBB 85:82
26.12.2004 TBB-Swe. 89:54
29.12.2004 Karls.-TBB 76:69
01.01.2005 TBB-Skyl. 68:79
09.01.2005 Wür.-TBB 82:88
22.01.2005 Tüb.-TBB 67:80
29.01.2005 TBB-Artl. 77:76
12.02.2005 TBB-BS 81:65
19.02.2005 Alba-TBB 68:60
26.02.2005 Lev-TBB 74:91
05.03.2005 TBB-Lud. 95:80
13.03.2005 Bam.-TBB 77:56
19.03.2005 TBB-REK 78:77
26.03.2005 Trier-TBB 98:85
02.04.2005 TBB-Gieß. 76:89
09.04.2005 Swe.-TBB 69:78
13.04.2005 Old.-TBB 87:77
16.04.2005 TBB-Karlsr. 73:85
23.04.2005 Skyl.-TBB 87:68
01.05.2005 TBB-Wür. 101:84