Team 2016/2017

Stehend (v.l.n.r.): Chris O’Shea (Assistant Coach), Thomas Michel (#16), Alexander Möller (#17), Julian Gamble (#9), Konstantin Klein (#5), Johannes Richter (#8), Filip Barovic (#6), Anye Turner (#20), Valentin Blass (#18), Josh Mayo (#14), Ken Horton (#15), Predrag Krunic (Head Coach), Kniend (v.l.n.r.): TJ DiLeo (#11), Yannick Kneesch (#19), Florian Koch (#12), Yorman Polas Bartolo (#13), sitzend: Jamarr Sanders (#10), Ryan Thompson (#7), Ojars Silinš (#4) - Foto: DTAG 

Saison 2016/2017

Die Rückkehr des BasketsSpirit

Nach der Saison 2015/2016 war den Verantwortlichen der Telekom Baskets Bonn klar, dass sich im Team ein deutlicher Umbruch vollziehen musste. Bis auf Florian Koch stellte der neue Headcoach Silvano Poropat für die Spielzeit 2016/2017 einen komplett neuen Kader auf die Beine, der sich im Laufe der Saison besonders durch seine hohe Variabilität auszeichnen sollte, auf europäischer Ebene Vereinsgeschichte schrieb und nach der BBL-Hautrunde vom siebten Platz aus in den Playoffs gegen Meister Bamberg alte Bonner Tugenden aufleben ließ.

Schon die Vorbereitungsphase im August und September machte Lust auf das neue Team. Zum Kranz-Parkhotel Cup im Telekom Dome kamen neben Avellino (Italien) und dem FC Bayern München mit Euroleague-Teilnehmer Darüşşafaka Doğuş Istanbul eine der wohl besten Mannschaften, die je auf dem Hardtberg gastierte. Auch wenn es im Spielfluss noch mächtig haperte und bei Neuzugang Ryan Thompson mit der Fitness: Die Mannschaft um Coach Silvano Poropat schien die richtige Mentalität aufgebaut zu haben, um in der Liga erfolgreich mitzumischen. Doch dann der Schock für Team und Umfeld: 72 Stunden vor dem regulären Saisonstart in Berlin musste Silvano Poropat aus gesundheitlichen Gründen seinen Job als Cheftrainer. Praktisch über Nacht mussten die Baskets einen neuen Headcoach aus dem Hut zaubern: Die Wahl fiel auf Predrag Krunic, der sofort seine Koffer in Niedersachen packte und am nächsten Morgen schon das erste Training leitete. Der Bosnier hatte bereits von 1998 bis 2005 in Bonn als Co- und Cheftrainer gearbeitet. Nun stand er vor einer Herkulesaufgabe, zumal er die Mannschaft nicht zusammengestellt hatte.

Am 24. September 2016 wurde in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin die Saison angepfiffen. Einen passenderen Gegner als „ALBA“ hätte es für das 1.000. Pflichtspiel der Baskets-Historie, zu welchem mehrere Hundert Fans per Sonderzug anreisten, nicht geben können. Die 89:96-Niederlage an der Spree war zu verschmerzen, zumal Krunic und Fans kämpferische Baskets sahen. Da war durchaus mehr drin. Überhaupt verlief der Saisonstart mit sieben Siegen aus den ersten zehn BBL-Spielen bemerkenswert, und wurde schnell klar, dass Krunic motivieren konnte. Insgesamt 18 von 32 BBL-Partien konnten die Baskets in der Saison 2016/2017 für sich entscheiden, darunter auch einige spektakuläre Heimsiege. So schlugen Mayo, Gamble, Koch & Co. in der Hinrunde die Bayern aus München (95:83) und fuhren im Rückspiel der „Mutter aller Spiele“ den höchsten Heimsieg der Vereinsgeschichte gegen ALBA Berlin (95:72) ein.

Schnell stellte sich im Saisonverlauf heraus, dass die Truppe von Predrag Krunic es verstand, auch mit Rückschlägen umzugehen. Konstantin Klein zog sich frühzeitig einen doppelten Bänderriss im rechten Fuß zu und musste den Rest der Saison auf der Bank verbringen. Der montenegrinische National-Center Filip Barovic setzte kurzzeitig mit einem gebrochenen Daumen aus. Auch Ken Horton (Knie) und Ryan Thompson (Fuß) sowie Josh Mayo (Oberschenkel) konnten nicht alle Partien bestreiten. Doch mit Hilfe der nachverpflichteten Ojars Silins und Jamarr Sanders sowie dem unbedingten Willen, die Ausfälle im Kollektiv zu kompensieren, ging es zum 18. Mal in 21 Erstligajahren in die Playoffs – das Ticket zur Postseason sicherte Bonn sich bereits am vorletzten Hauptrunden-Spieltag durch ein102:85 in Gießen. Doch Platz fünf hatte man leichtfertig durch Niederlagen gegen Göttingen und Braunschweig kurz zuvor verspielt und landete im direkten Dreiervergleich mit Berlin und OIdenburg auf Rang sieben.

Mit Bamberg wartete im Viertelfinale der amtierende Meister, gegen den die Baskets in der Vergangenheit bereits sieben Playoff-Serien bestritten hatten. Für viele unerwartet schaffte Bonn ausgerechnet auswärts zum Auftakt der Serie einen 93:92-Erfolg aus „Freak City“ zu entführen. Fortan waren die Spieler mehr als heiß, die Führung auszubauen. An der Seite von Josh Mayo, dem unumstrittenen Floor-General der Baskets und einem der besten Point Guards der Liga, blühte auch TJ DiLeo in der Rolle als Spielmacher auf und bewies vor allem auf der Zielgeraden der Saison seine Qualitäten (Playoffs: 7,5 Punkte und 3,0 Assists pro Spiel). Zwar bot Bonn den Franken in drei weiteren Partien kämpferisch die Stirn und hatte den Favoriten am Rande weiterer Niederlagen, musste sich letztlich jedoch mit 1:3 aus den Playoffs verabschieden.

Neben dem Ligabetrieb hatten es sich die Baskets zum Ziel gesetzt, im Pokalwettbewerb mitzumischen. Durch eine starke Hinrunde sicherte Bonn sich das Teilnahmerecht an der Pokalqualifikation, wo der Krunic-Truppe ein Auswärtsspiel beim FC Bayern München zugelost wurde. Auf der Zielgeraden der Begegnung ging den Baskets jedoch die Kraft aus, so dass sie sich mit 72:87 geschlagen geben mussten und den Sprung ins TOP FOUR verpassten.

Historisch wurde es für die Baskets im FIBA Europe Cup. Beim ersten Gruppenspiel der zweiten Runde konnte APOEL Nicosia mit 96:58 besiegt werden, was den höchsten internationalen Sieg der Baskets-Vereinsgeschichte bedeutete (Satnd Dezember 2019). Bis einschließlich des Viertelfinales blieben die Telekom Baskets in sieben Partien vor heimischem Publikum ungeschlagen und zogen erstmals in ein internationales Halbfinale ein. Dort gelang es ihnen als einziger Mannschaft im Europapokal den französischen Kontrahenten Nanterre 92 in heimischer Halle im Pariser Nordwesten zu schlagen (77:76). Im Halbfinal-Rückspiel, bei dem mit 6.000 Zuschauern im Telekom Dome ein FIBA-Europe-Cup-Rekord eingestellt wurde, schafften es die Baskets bis sechs Minuten vor Ende das Spiel zu kontrollieren, lagen mit 77:63 in Front und hatten den Finaleinzug bereits vor Augen. Doch plötzlich einige Ballverluste, die die Franzosen zu leichten Punkten nutzten -- und im Baskets-Team lagen die Nerven blank und fast jede nachfolgende Aktion misslang. Herauskam ein 23:4-Lauf von Nanterre, dazu der große Schock auf den Tribünen im Telekom Dome. Die 81:86-Niederlage gehört zu den bittersten der Vereinsgeschichte.

Alle Wettbewerbe zusammengenommen gingen die Telekom Baskets in der abgelaufenen Saison 2016/2017 in 32 von 54 Ansetzungen als Sieger vom Feld. (BBL: 19 / Eurocup: 12). Damit bestritt Bonn so viele Partien wie seit der Spielzeit 2008/2009 nicht mehr.

Neben dem regulären Liga- und Wettbewerb-Betrieb gab es noch ein weiteres Highlight für Spieler und Zuschauer: Der Telekom Dome öffnete Anfang des Jahres 2017 seine Türen für den jährlich stattfindenden ALLSTAR Day. Bereits zu Beginn des Bestentreffens räumte Ryan Thompson die Trophäe als bester Dreier-Schütze ab. Auch Ex-Baskets Sebastian Machowski, welcher 1996 bis 1998 für Bonn spielte, bewies im „Dreier-Contest der Legenden“ sein weiches Handgelenk und stach dabei namhafte Kollegen wie Stephan Baeck, Jan Jagla und Pascal Roller aus. Ken Horton vertrat die Magentafarbenen im Dunking Contest und bewies im Halbfinale bei drei Dunks nicht nur seine Sprungkraft, sondern auch Kreativität, zog jedoch gegen den späteren Gewinner Kelvin Martin (Ludwigsburg) den Kürzeren. Beim Höhepunkt des Tages, dem ALLSTAR Game zwischen „Team National“ und „Team International“ konnte das Baskets-Duo um Ryan Thompson (2 Punkte) und Josh Mayo (5 Punkte) seinen Teil dazu beitragen, dass ihre Mannschaft knapp mit 102:99 die Oberhand behielt.

Der Kader der Telekom Baskets Bonn

Nr. Name Position Größe Gewicht Geb. Nat.
- Predrag Krunic Headcoach - - 27.11.67 BIH
- Chris O'Shea Assistant-Coach - - 22.07.81 USA/IRL
4 Ojars Silinš F 204 96 20.07.1993 LVA
5 Konstantin Klein G 187 86 21.05.1991 GER
6 Filip Barovic C/F 207 114 29.07.1990 ME
7 Ryan Thompson F/G 198 96 09.06.1988 USA
8 Johannes Richter F/C 205 98 06.12.1993 GER
9 Julian Gamble C 208 114 15.09.1989 USA
10 Jamarr Sanders G 193 95 02.08.1988 USA
11 Anthony DiLeo G 190 92 22.06.1990 GER
12 Florian Koch F 197 90 26.03.1992 GER
13 Yorman Polas Bartolo F 191 88 08.08.1985 GER
14 Josh Mayo G 181 76 15.07.1987 USA
15 Kenneth Horton F 199 90 25.07.1989 USA
16 Thomas Michel F 199 92 09.02.1995 GER
17 Alexander Möller C 206 96 22.01.1998 GER
18 Valentin Blass G 195 89 17.04.1995 GER
19 Yannick Kneesch F 197 92 29.03.1996 GER
20 Anye Turner F 202 98 06.12.1992 USA

Spielplan

Wettbewerb Datum Uhrzeit   Gegner Ergebnis
easyCredit BBL Sa, 24.09.2016 18:00 A ALBA BERLIN 96:89
easyCredit BBL Fr, 30.09.2016 19:00 H FRAPORT SKYLINERS 74:60
easyCredit BBL So, 02.10.2016 18:00 A MHP RIESEN Ludwigsburg 82:68
easyCredit BBL So, 09.10.2016 18:00 H WALTER Tigers Tübingen 81:67
easyCredit BBL Sa, 15.10.2016 18:00 A BG Göttingen 83:92
easyCredit BBL So, 23.10.2016 18:00 H Phoenix Hagen 95:85
Europe Cup Di, 25.10.2016 19:30 H Södertälje Kings 85:76
easyCredit BBL So, 30.10.2016 15:30 A Science City Jena 72:74
Europe Cup Mi, 02.11.2016 19:30 H Belfius Mons Hainaut 77:75
easyCredit BBL Sa, 05.11.2016 18:00 A ratiopharm ulm 93:70
easyCredit BBL So, 13.11.2016 18:00 H B. Löwen Braunschweig 91:93
Europe Cup Di, 15.11.2016 19:00 A Södertälje Kings 90:89
easyCredit BBL Fr, 18.11.2016 19:00 A Würzburg Baskets 81:85
Europe Cup Di, 22.11.2016 20:30 A Belfius Mons Hainaut 72:82
easyCredit BBL So, 27.11.2016 18:00 H Eisbären Bremerhaven 98:93
easyCredit BBL Sa, 03.12.2016 20:30 A EWE Baskets Oldenburg 91:77
easyCredit BBL Di, 06.12.2016 19:00 H FC Bayern München 95:83
easyCredit BBL So, 11.12.2016 18:00 H RASTA Vechta 88:83
Europe Cup Mi, 14.12.2016 19:30 H APOEL Nicosia (CYP) 96:58
easyCredit BBL Sa, 17.12.2016 20:30 A Brose Bamberg 84:64
Europe Cup Di, 20.12.2016 19:00 A Gunners Oberwart (AUT) 64:83
easyCredit BBL Mo, 26.12.2016 18:00 H JobStairs GIESSEN 46ers 90:68
easyCredit BBL Do, 29.12.2016 20:30 A medi bayreuth 83:78
Europe Cup Mi, 04.01.2017 19:30 H KK Prienu-Birstono (LIT) 89:70
easyCredit BBL So, 08.01.2017 15:30 H Brose Bamberg 70:85
Europe Cup Mi, 11.01.2017 18:00 A APOEL Nicosia (CYP) 84:78
Europe Cup Mi, 18.01.2017 19:30 H Gunners Oberwart (AUT) 96:69
BBL-Pokal So, 22.01.2017 15:30 A FC Bayern München 87:72
Europe Cup Mi, 25.01.2017 17:30 A KK Prienu-Birstono (LIT) 61:75
easyCredit BBL So, 05.02.2017 15:30 H ALBA BERLIN 95:72
Europe Cup Mi, 08.02.2017 19:30 H Kataja Basket 91:72
easyCredit BBL So, 12.02.2017 15:30 A RASTA Vechta 70:77
easyCredit BBL So, 19.02.2017 18:00 H Würzburg Baskets 101:84
Europe Cup Mi, 22.02.2017 17:30 A Kataja Basket 84:88
easyCredit BBL Sa, 25.02.2017 20:30 H medi bayreuth 101:94
easyCredit BBL Sa, 04.03.2017 20:30 A WALTER Tigers Tübingen 67:79
Europe Cup Mi, 08.03.2017 19:30 H Ironi Nahariya 89:68
easyCredit BBL So, 12.03.2017 15:30 H ratiopharm ulm 69:87
Europe Cup Mi, 15.03.2017 18:30 A Ironi Nahariya 90:80
easyCredit BBL Sa, 18.03.2017 18:00 A Eisbären Bremerhaven 113:103
easyCredit BBL So, 26.03.2017 15:30 H MHP RIESEN Ludwigsburg 90:86
Europe Cup Mi, 29.03.2017 19:00 A JSF Nanterre 92 76:77
easyCredit BBL So, 02.04.2017 15:30 A FRAPORT SKYLINERS 73:74
Europe Cup Mi, 05.04.2017 19:30 H JSF Nanterre 92 81:86
easyCredit BBL So, 09.04.2017 15:30 H Science City Jena 72:61
easyCredit BBL Do, 13.04.2017 20:30 A FC Bayern München 84:72
easyCredit BBL Mo, 17.04.2017 18:00 A B. Löwen Braunschweig 92:84
easyCredit BBL So, 23.04.2017 15:30 H BG Göttingen 66:78
easyCredit BBL Fr, 28.04.2017 20:30 A JobStairs GIESSEN 46ers 85:102
easyCredit BBL Mo, 01.05.2017 15:30 H EWE Baskets Oldenburg 72:86
PO-1/4-Finale Sa, 06.05.2017 15:00 A Brose Bamberg 92:93
PO-1/4-Finale Mi, 10.05.2017 20:30 H Brose Bamberg 71:87
PO-1/4-Finale So, 14.05.2017 15:00 A Brose Bamberg 76:63
PO-1/4-Finale Di, 16.05.2017 20:30 H Brose Bamberg 67:76