Der Einsatz stark, die Beine schwach

Die Baskets begannen mit TJ DiLeo, Kilian Binapfl, Chris Babb, Benni Lischka und Leon Kratzer und brauchten drei Minuten, ehe Babb die ersten Zähler per Floater markierte (2:5, 3. Minute). Bonn kämpfte in der Defense, kommunizierte laut – allen voran DiLeo – und rotierte für die bislang verhältnismäßig geringe Trainingszeit überraschend gut. Auch in der Offensive funktionierten schon die ersten Spielzüge: So bediente Neuzugang Josh Hagins kurz nach seiner Einwechslung Center James Thompson IV, der den Ball nach Pick-And-Roll-Zuspiel mit einem Dunking versenkte (11:11, 6.). Zum Ende des ersten Viertels traf Deividas Gailius mit Ablauf der Uhr einen Dreier, nachdem er seinen Verteidiger vorher per Dribbling von den Füßen holte (20:13, 10.).

Auch im zweiten Viertel stimmte die Intensität: So kämpfte Shooting Guard Babb mit dem deutlich größeren Giants-Center Ibrahima Fall Faye um einen Rebound, bei dem niemand klein beigeben wollte. Dennoch war es Antwerpens „Big Man“, der den Baskets zu schaffen machte und alleine in diesem Viertel sechs Mal an die Freiwurflinie geschickt wurde. Doch die Baskets blieben auch zur Halbzeitpause in Front. Vor allem deshalb, da Leon Kratzer nun vermehrt am Zonenrand in Szene gesetzt wurde, sich durch die physische Defense der Belgier wühlen konnte und im zweiten Viertel sechs seiner insgesamt 12 Punkte erzielte (35:32, 20.)

Nach dem Seitenwechsel setzten die Baskets ihr Inside-Spiel fort und schafften so gute Räume für ihre Schützen – die jedoch zu selten ihre Chancen nutzten. Während Bonn aus dem Zweipunktebereich knapp 60 Prozent traf, verwandelten es im Laufe des Spiels nur 5 von 28 (18 Prozent) Dreipunktewürfe. Während das Team von Coach Jovovic die gegnerischen Guards im Griff hatten, hatten sie weiterhin Probleme, die Innenspieler vom Korb fernzuhalten. Zum Ende des dritten Viertels tauschten beide Mannschaften zuerst Dreipunktspiele aus, ehe Chris Babb beim Dreier gefoult und seine drei Freiwürfe zum 52:49 traf (30.).

Waren es in den ersten drei Viertel vor allem die großen Spieler, drehte im Schlussviertel ein kleiner auf: Antwerpens Kenneth Smith, zuvor durch gute Defense bei nur vier Punkten gehalten, markierte 15 Zähler im Schlussviertel. Dabei nutzte er die zunehmend schwerer werdenden Beine der Baskets aus. Smith war es auch, der per Dreier wiederholt wichtige Würfe traf. Zwar brachte Hagins sein Team mit einem Distanzwurf noch einmal in Führung (61:59, 35.), doch am Ende fehlten die nötigen Körner, um die knappe 70:77-Niederlage aufhalten zu können.  

Stimmen zum Spiel

Igor Jovovic (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Wir sind etwas spät in die Vorbereitung gestartet, dennoch habe ich heute einige positive Ansätze gegen ein starkes Antwerpen gesehen, das nächste Saison im EuroCup spielen wird. Zu Beginn haben wir die Blöcke gut gesetzt, uns gut bewegt, und in der Defense viel miteinander gesprochen. Die zweite Halbzeit war vielleicht nicht so schön anzusehen, da wir viele offene Würfe verworfen haben. Mit unserer schlechten Dreierquote konnten wir das Spiel nicht gewinnen. Das zeigt uns, dass wir konditionell noch nicht auf dem Level sind, auf dem wir sein wollen. Daran werden wir arbeiten."

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Thompson IV (7), Hagins (6/2 Dreier), Babb (12/1, 4 Assists), Lischka (6), DiLeo (9), Binapfl (3), Gailius (13/1), Kratzer (12, 6 Rebounds), De Oliveira (2), Mboya Kotieno (dnp), Albrecht (dnp), Lewis (dnp)