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Starke Leistung wird nicht belohnt

ALBA Berlin - Telekom Baskets Bonn: 98:95

Trotz einer erneut starken Vorstellung in der Hauptstadt mussten sich die Telekom Baskets Bonn am Montagabend im Achtelfinale des MagentaSport BBL-Pokals gegen den Titelverteidiger ALBA Berlin mit 95:98 (27:24, 22:21, 20:30, 26:23) geschlagen geben. Über 40 Minuten spielte die Mannschaft von Trainer Tuomas Iisalo mindestens auf Augenhöhe mit dem Euroleague-Ligisten, ehe es nach einer äußerst spannenden Schlussphase und einem echten Pokal-Fight letztlich nicht für den Sieg reichte. TJ Shorts II avancierte mit 36 Punkten zum Topscorer der Partie und stellte damit auch eine neue persönliche Bestleistung in der easyCredit BBL auf.

War von der Berliner Defense nicht zu stoppen: TJ Shorts II. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Key facts

  • Bestleistung: Mit seinen 36 Punkten erzielte Shorts II zudem die meisten Punkte, die je ein Baskets-Spieler in einem Pokalspiel markierte
  • Höchste Führung: 43:33
  • Höchster Rückstand: 73:81 
  • Foulbelastung: Bonn: 28 Fouls, Berlin 13, Freiwürfe: Bonn: 13, Berlin: 29
  • Reboundduell: Die Baskets erlaubten Berlin 15 Offensivrebounds, die zu 16 Second-Chance-Points führten
  • Verletzungsupdate: Mike Kessens fehlte weiterhin mit einer Handverletzung, Zach Ensminger verpasste das Spiel krankheitsbedingt

Spielbericht

Tuomas Iisalo schickte eine Starting Five aus TJ Shorts II, Karsten Tadda, Jeremy Morgan, Finn Delany und Leon Kratzer aufs Parkett, die wie entfesselt loslegte: Center Kratzer eröffnete das Spiel mit einem Alley-Oop-Dunk, nach nur drei Minuten führten die Baskets bereits mit 9:0 (3. Minute). Bonn spielte schnell, fokussiert und übte auf beiden Seiten des Feldes hohen Druck auf Alba Berlin aus, das dann aber mit einem 6:0-Lauf ins Spiel fand (9:6, 4.). Die Baskets spielten unbeirrt weiter und kontrollierten das Tempo des Spiels (17:11, 6.). Berlin konnte zwar mit einem erneuten 6:0-Lauf ausgleichen und ging zwischenzeitlich sogar mit 19:23 in Führung (9.). Bonn übernahm jedoch zum Ende des Viertels erneut die Kontrolle und konnte das erste Viertel mit 27:24 (10.) gewinnen.

Shorts II, der im ersten Viertel bereits sechs Punkte erzielte hatte, übernahm im zweiten Viertel vollends: Der Aufbauspieler versenkte seine nächsten drei Dreipunktwürfe und verhalf seinem Team so zur 38:31-Führung (15.). Bonn spielte weiterhin mit hoher Intensität, was jedoch auch auf Kosten von Fouls ging. Ohne den verletzten Mike Kessens war die verbliebene Bonner-Big-Men-Riege um Kratzer und Delany schnell mit persönlichen Fouls gehandicapt. Dennoch waren es die Baskets, die mit einem "And-1" des Neuseeländers Delany die erste zweistellige Führung des Spiels erzielten (43:33, 16.). Auf der Gegenseite trafen Louis Olinde und Gabriele Procida von außen und machten das Spiel wieder spannend (43:39, 17.), doch die Baskets blieben bis zur Halbzeit in Front (49:45, 20.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Bonn zunächst am Drücker und war durch Tadda und Shorts drauf und dran, erneut zweistellig in Führung zu gehen (54:45, 22.). So waren sie in der 27. Minute dank eines Dunkings von Deane Williams weiterhin mit neun Punkten in Front (69:60, 27.). Die Telekom Baskets sezierten in dieser Phase die Berliner Defense und setzten wiederholt ihre offenen Mitspieler für einfache Punkte am Brett in Szene. Dann kam jedoch ein Bruch ins Spiel: In den letzten drei Minuten hatten die Baskets mehrfach Pech im Abschluss, auf der Gegenseite erarbeitete sich Berlin an der Freiwurflinie (neun Freiwürfe in den letzten drei Minuten des Viertels) viel Selbstvertrauen und vollendete bis zum Viertelende einen 15:0-Lauf, der ihnen die Führung einbrachte (69:75, 30.).

Viel sprach im Schlussviertel gegen die Baskets, die in der 33. Minute sogar mit 73:81 ins Hintertreffen gerieten. Cheftrainer Iisalo nutze eine Auszeit, um sein Team für die Schlussphase vorzubereiten. Und die zeigte Wirkung: Mit einem 14:4-Lauf übernahmen die Rheinländer drei Minuten vor Spielende noch einmal die Führung (87:85,37.). Auch in der 39. Minute blieben sie durch einen Korbleger von Seba Herrera mit 93:91 in Front, ehe Berlin durch den starken Yanni Wetzell erst ausglich und 20 Sekunden vor Spielende sogar in Führung ging (93:95, 40.). Nach einer letzten Bonner Auszeit brachte sich Shorts II in aussichtsreiche Position, verpasste jedoch den Ausgleich um Haaresbreit. Die Baskets mussten die Zeit stoppen, foulten Berlins Mattisseck, der sich jedoch acht Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie keine Blöße gab (93:97, 40.) Shorts II verkürzte zwei Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 95:97 und hatte anschließend beim Stand von 95:98 noch die Verlängerung auf der Hand. Doch der überraschend gut herausgespielte Dreier bei nur noch zwei Sekunden auf der Spieluhr traf mit der Schlusssirene nur den Ring.

 

Stimmen zum Spiel 

Tuomas Iisalo (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Wir haben 40 Minuten mit enormer Energie und viel Willen gespielt. Leider haben wir auch gegen ein Team gespielt, das zu den zehn besten in Europa zählt und auswärts Final-Four-Kandidaten schlägt. Wir hatten mehrere starke, lange Phasen in denen wir sehr solide gespielt haben. Aber es gab auch einige kurze Phasen, in denen wir sehr schlecht waren und viele Fehler gemacht haben, die ALBA sofort bestraft hat. Trotz allem bin ich sehr stolz auf mein Team und den Kampf, den wir geliefert haben."

Israel González (Headcoach Alba Berlin):

"Durch die EM sind unsere Nationalspieler körperlich überbeansprucht. Daher war es nach den Verletzungen, die wir aus Mailand mitgebracht haben, ein sehr schwieriges Spiel für uns. Mich freut, dass wir alle einsatzbezogenen Statistiken gewonnen haben. Heute haben wir unsere Werte bewiesen: Wir haben Herz und Einsatz gezeigt. Das Team hat gerade viel Spaß am Basketball, sie glauben in jedem Spiel an sich – darauf bin ich sehr stolz. TJ Shorts ist sehr schwierig zu verteidigen. Jetzt noch viel mehr, da sein Dreier besser geworden ist. Heute haben wir ihn mit Louis Olinde und Yovel Zoosman verteidigt, auch weil Tamir Blatt viel Verantwortung in der Offense tragen musste. Wir sind in einer schwierigen Situation, weil wir diese Woche noch drei Spiele spielen müssen."

 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Shorts II (36 Punkte/3 Dreier, 7 Rebounds, 6 Assists); Ward (0), Falkenstein (dnp); Herrera (12/2); Tadda (5/1), Malcolm (7/1); Morgan (13/2); Kratzer (8, 7 Rebounds); Williams (2); Delany (12/1)

Alba Berlin:

Procida (9), Machowski (0), Wetzell (23), Mattisseck (5), Schneider (2), Olinde (17), Koumadje (7), Sikma (8), Blatt (23), Zoosman (4)

Boxscore >>>


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