10. Heimsieg in Serie?

Telekom Baskets spielen am Sonntag um 15.00 Uhr gegen Braunschweig

Die jugoslawische Basketball-Schule kann auch mal ganz amerikanisch. Braunschweigs bosnischer Headcoach Emir Muki Mutapcic jedenfalls, ehemals Meistertrainer in Berlin, und sein neuer Sportdirektor, Ex-Baskets Oliver Braun, haben vor dieser Saison tabula rasa gemacht und die Mannschaft sozusagen US-runderneuert. Insgesamt spielen in dieser Saison acht neue Amerikaner in Braunschweig. Der Auffälligste unter ihnen: Power Forward Andrew Drevo (zuletzt zwei Jahre in Paris), der im Schnitt 13,5 Punkte erzielt und 7 Rebounds von den Plexigläsern abgreift. Mit sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen schien das neue Mutapcic-Team zunächst klar auf Playoff-Kurs. Das werden die Telekom Baskets am 9. Spieltag nach ihrer 63:73-Niederlage (Drevo: 17 Pkte./10 Reb.) in der Volkswagenhalle ähnlich empfunden haben. Doch die New Yorker Phantoms erwiesen sich im Saisonverlauf zusehends als Wundertüte vor allem zuletzt: Heimniederlage gegen Paderborn (83:86), dannach ein furioser 94:90-Auswärtserfolg beim Meister in Bamberg, dem eine 65:77-Heimschlappe gegen Frankfurt folgte. Mittlerweile sind die Norddeutschen aus den Playoff-Rängen gerutscht, wenn auch punktgleich mit Köln auf Platz acht. Mit Blick auf die Spielanlage unterscheiden sich die Braunschweiger, bei denen der Ex-Karlsruher US-Guard Dominic Jones (10,5 Pkte./Spiel) Regie führt, gar nicht einmal so sehr von den Telekom Baskets. Zumindest soweit es die Zahlen betrifft. Auch Emir Mutapcic legt großen Wert auf Defense: Mit nur 75,5 kasssierten Punkte pro Spiel rangiert seine Verteidigung unter den Top-Five der BBL. Die Offensive gibt sich im Liga-Vergleich eher behäbig. Wenn sich die Braunschweiger (übrigens ähnlich wie die Baskets) auf etwas nicht verlassen sollten, dann wohl auf die Treffer aus der Distanz. Mit 31 % (Braunschweig) bzw. 32 % (Bonn) begegnen sich am Sonntag auf dem Hardtberg diejenigen Clubs mit der schwächsten Dreierquote der Liga. Dabei ist Power Forward Drevo noch der eifrigste und beste Dreierschütze der Phantoms (48 Treffer bei 114 Versuchen: 42,1 %). Zweistellig punkten ebenfalls Forward John Allen (13 P.), Shooting Guard John Levy (10,5 P.) und der 2,11 m große Center Kyle Visser (10,4 P.). Die Riege der neuen Amerikaner komplettieren Power Forward Jason Cain (5 P.) und Center Anthony Coleman (4,1 P.). Aufgrund der jüngsten Heimniederlagen und des vermeintlich härteren Restprogramms gegenüber den direkten Playoff-Konkurrenten benötigt das Mutapcic-Team unbedingt einen weiteren Auswärts-Coup wie zuletzt in Bamberg. Dem gegenüber steht die aktuell längste Heimspielserie der BBL (9 Siege in Folge), die Mike Koch & Co. wohl sehr gerne auf ein zweistelliges Format aufstocken würden. Die Statistik spricht jedenfalls für die Baskets: Erst einmal konnte ein Team aus Braunschweig in der Hardtberghalle gewinnen (5.11.2005, 91:90). Tickets für das Spiel der Telekom Baskets gegen die New Yorker Phantoms gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket. Das Spiel wird zudem live auf BBL.TV ab 14.50 Uhr aus der Hardtberghalle übertragen.