2,8 Sekunden fehlten zum Sieg
Telekom Baskets verlieren nach dramatischer Schlussphase 73:74 bei TXU Energie Braunschweig Schwächen bei Offense und Freiwürfen Nadjfeji trotz Zahnverletzung bester Bonner
Das zweite schwere Auswärtsspiel für die Telekom Baskets innerhalb einer Woche endete mit einer Niederlage. Nach dem großartigen 86:79-Erfolg vor sechs Tagen bei Meister Alba Berlin, konnte der Tabellenführer der s.Oliver BBL beim Gastspiel in Braunschweig am Samstagabend zu selten an die Leistung vom letzten Spieltag anknüpfen. Im 23. Spiel der laufenden Bundesliga-Saison kassierten die Bonner eine denkbar knappe 73:74-Niederlage (15:20, 21:19, 14:12, 24:22) bei TXU Braunschweig. Wir haben zu schlecht getroffen, lautete der nüchterne Kommentar von Baskets-Coach Predrag Krunic nach dem Abpfiff. Während sein Team durchaus eine ähnlich starke Verteidigungsleistung wie vor einer Woche in Berlin zeigte, mussten die rund 100 mitgereisten Bonner Fans in der Offense eine eher schwache Vorstellung ihrer Lieblinge mit ansehen. Lediglich Aleksandar Nadjfei, Brian Brown und Terrence Rencher konnten im Angriff Akzente setzen. Nadjfeji, der gegen Alba einen Schneidezahn verlor und daher gehandicapt ins Spiel ging, wurde mit 23 Punkten sogar Topscorer der Baskets und holte auch die meisten Rebounds (8). Ebenfalls stark: Brian Brown, dessen Drei-Punkte-Würfe seinem Team mehrmals Luft gegen die starken Braunschweiger verschafften. Bereits zu Beginn der erste Wink auf die Bonner Spieltaktik. Branko Klepac stand anstelle von Aleksandar Radojevic in der Startformation der Telekom Baskets. Ein Zeichen dafür, dass Krunic auf schnelle, bewegliche Center setzen wollte. Es galt vor allem die Kreise von Braunschweigs Walter Palmer einzuengen. Ein Unternehmen, das leider zu selten gelang. Palmer wurde mit 20 Punkten und zehn Rebounds der spielbestimmende Mann der Gastgeber, die zwar die meiste Zeit des Spiels einer Bonner Führung hinterher liefen, jedoch nie den Anschluss verpassten. Auch deshalb, weil die Baskets allzu oft in der Offense schwächelten und an der Freiwurflinie einen rabenschwarzen Tag erwischten: Nur 13 von 23 Würfen fanden ihr Ziel. Sieben Minuten vor dem Ende gelang es den Gastgebern durch Walter Palmer erstmals in Führung zu gehen (57:56). Die 5.100 Zuschauer in der Volkswagenhalle standen nun lautstark hinter ihrem Team und hofften auf die Wende. Zunächst sah es auch danach aus, denn Joakim Blom schaffte in der 35. Spielminute per Korbleger sogar eine Vierpunkte-Führung zum 63:59 für Braunschweig. Warum die Baskets zurzeit an der Tabellenspitze der Bundesliga stehen, zeigten sie in den nächsten zwei Minuten. Während sich Braunschweig noch über die Führung freute, griff die Bonner Defense zu, forcierte Turnovers bei den Hausherren und leitete einen 9:0-Lauf zum 68:63 (37.) ein. Brian Brown erzielte einen wichtigen Dreier und Oluoma Nnnamka vollstreckte gleich zweimal hintereinander. Die Niedersachsen haben die passende Antwort: Fünf Punkte von Pete Lisicky sorgen erneut für den Ausgleich (68:68), doch Terrence Rencher bleibt cool und kontert per Fastbreak in der dramatischen Schlussphase 29 Sekunden vor dem Ende zum 71:68. Wieder ist es Lisicky, der von der Freiwurflinie mit zwei Punkten dagegen hält. Im Gegenzug verwandelt Brad Traina sichere Freiwürfe zum 73:70 für Bonn. Braunschweig hat noch einen Angriff, der knapp sieben Sekunden vor Ablauf der Spieluhr durch ein Foul an Dan Earl gestoppt wird. Earl trifft den ersten seiner Würfe, der zweite geht nur auf den Ring. Doch der Gefoulte selbst kann sich den Rebound sichern, läuft sofort nach außen um von jenseits der Drei-Punkte sein Glück zu versuchen. Er trifft und fügt damit den Telekom Baskets die sechste Saisonniederlage zu. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Gratulation an Braunschweig. Wir haben gute Defense gespielt, Braunschweig ebenfalls." TXU-Trainer Ken Scalabroni: "Am Ende hatten wir das nötige Glück. Das Team hat bis zum Ende gekämpft und endlich mal Glück gehabt. In der Defense war es eine der besseren Leistungen in dieser Saison."