32% Wurfquote ist zu wenig
Telekom Baskets verlieren gegen Vizemeister Bamberg mit 59:74 - Krunic-Team nur im ersten Viertel mit ansprechender Leistung - Gästekorb wie versiegelt
Seinen 37. Geburtstag hatte sich Bonns Headcoach Predrag Krunic sicher anders vorgestellt. Mit einer deutlichen 59:74-Niederlage (21:13, 13:26, 12:21, 13:14) gegen Vizemeister GHP Bamberg mussten die Telekom Baskets ihre erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Nur im ersten Viertel zeigten die Hausherren vor 3.500 Zuschauern in der ausverkauften Hardtberghalle eine überzeugende Leistung. Danach lief bei den Bonnern vor allem in der Offense kaum noch etwas zusammen. Wie vernagelt wirkte der Bamberger Korb; gerade einmal 32% aller Würfe aus dem Feld fanden insgesamt ihr Ziel. Dabei hatte es zu Beginn des Spiels ausgesprochen gut für die Gastgeber ausgesehen. Zwar musste Coach Krunic weiter auf den verletzten Altron Jackson verzichten, doch angeführt durch den wieder genesenen Branko Milisavljevic legten die Baskets einen Blitzstart auf das Parkett. Nach acht Minuten lag man bereits deutlich mit 21:8 in Führung. Der Vizemeister aus Bamberg, der ohne Uvis Helmanis (Muskelfaserriss) antrat, konnte der Bonner Spiellaune bis dahin nicht viel entgegen setzen. Erst als Bundestrainer Dirk Bauermann verstärkt auf eine Zonenverteidigung setzte, kam sein Team ins Spiel. Mit einem 15:0-Lauf in fünf Minuten verwandelten die Oberfranken einen 13-Punkte-Rückstand in eine Führung zum 23:21 (13.) Ein Korbleger von Branko Klepac zum 23:23 erlöste sein Team und die Fans nach über fünf Minuten ohne Bonner Korberfolg. Wenig später brachte ein Dunking des Teamkapitäns die Baskets nochmals mit 27:23 in Front, doch nach und nach verpufften die Bonner Angriffe in der guten Defense der Gäste. Das beste Mittel gegen einen Zonenverteidigung ist ein guter Schuss von außen, doch gerade in dieser Disziplin erwischten die Baskets einen rabenschwarzen Tag. Egal wer an der Dreierlinie geschickt frei gespielt wurde: Fast alle scheiterten aus der Distanz. Insgesamt schossen die Bonner Schützen von der Drei-Punkte-Linie 18 Fahrkarten bei 20 Versuchen. Zu viele, besonders, wenn der Gegner einen Spieler wie den Ex-Bonner Hurl Beechum in seinen Reihen hat. Mit großem Beifall von den Fans auf dem Hardtberg begrüßt, zeigte der Gunman eindrucksvoll, warum er zu seinen Bonner Zeiten als Scharfschütze berühmt war. Beechum erzielte fünf von neun Dreiern und war zusammen mit Guard Demont Mallet (27 Punkte) und Center Chris Ensminger (18 Rebounds!) Bester im Team der Oberfranken. Die schlechte Wurfquote hat uns letztendlich das Genick gebrochen, analysierte Trainer Krunic später nach dem Ende des Spiels. Immer, wenn sich die Baskets anschickten den Rückstand zu verkürzen, scheiterten sie gleich mehrmals hintereinander auch aus aussichtsreicher Wurfposition. So gelangte Aleksandar Nadjfeji aus der Nahdistanz bei sieben Versuchen nur ein einziger Korberfolg und seinen Teamkollegen erging es nicht viel besser. Kristaps Janicenoks, in Neapel vor drei Tagen noch Topscorer mit 28 Punkten, traf nur zwei seiner elf Würfe (null von sechs Dreiern). So gestaltete sich die zweite Halbzeit recht einseitig. Bamberg konnte den Vorsprung schnell auf über zehn Punkte ausbauen ohne dabei glänzen zu müssen. Die miserable Wurfausbeute der Gastgeber genügte an diesem Abend dem Vizemeister, nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg zu landen. Die Telekom Baskets mussten dagegen nach den Niederlagen in Ludwigsburg (BBL) und Neapel (Uleb-Cup) die dritte Schlappe in Folge einstecken. Baskets-Trainer Predrag Krunic: "Wir hatten einen guten Start, haben aber in den letzten drei Viertel gegen die Bamberger Zonen-Verteidigung nicht getroffen. Unsere schlechte Wurfquote war der Hauptgrund für die Niederlage. Mit Jackson hätten wir mehr Optionen gehabt." Bambergs Coach Dirk Bauermann: "Wir sind glücklich nach drei Niederlagen wieder gewonnen zu haben. Beechum und Mallet haben heute sehr gut getroffen und wir haben davon immer wieder gezehrt."