4.000 Rebounds und später Dreier-Reigen

Eisbären Bremerhaven - Telekom Baskets Bonn 75:90 (20:25, 19:17, 18:19, 18:29)

Die Telekom Baskets Bonn haben in der Beko Basketball Bundesliga einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren. Dank eines tollen letzten Viertels (29:18) setzten sich die Rheinländer mit 90:75 bei den Eisbären Bremerhaven durch und springen auf Platz neun der Tabelle.

Besondere statistische Notiz: Chris Ensminger, Center der Telekom Baskets Bonn, hat am 27. Januar 2013 Bundesliga-Geschichte geschrieben. Der 39-Jährige knackte beim Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven Braunschweig die Marke von 4.000 Rebounds. Im letzten Viertel griff er sich seinen neunten Abpraller des Abends und machte damit den in der Beko BBL unerreichten Wert „voll“. Ensminger beendete die Partie mit insgesamt zehn Zählern sowie neun Rebounds und schrammte damit nur knapp an seinem 73. Bundesliga-Double-Double vorbei. Die Telekom Baskets starteten mit Jared Jordan, Kyle Weems, Jamel McLean, Robert Vaden und den mit einer Spezialaufgabe betrauten David McCray ins erste Viertel. Der junge Familienvater kümmerte sich vom Start weg um den Wirkungskreis von Bremerhavens ALLSTAR-Guard Stan Burrell, der den Rheinländern im Hinspiel noch arg zugesetzt hatte. Die Rechnung ging in der Anfangsphase insofern auf, als dass der „Eisbär“ zunächst offensiv nicht in Erscheinung trat, während McCray auf der Gegenseite selbst zwei Mal vollstreckte (12:8, 4. Minute). Die vorwiegend defensive Marschroute zahlte sich für McCray und Co. langsam aber sicher aus. Durch die gute Arbeit in der eigenen Hälfte heraus eröffneten sich im Angriff Chancen auf einfache Punkte, die das Kernstück eines 13:2-Laufs bildeten (14:21, 8. Minute). Die Hausherren, denen bis zum Viertelende nur noch ein einziger Feldkorb gelingen sollte, suchten in der Folge vermehrt den Weg ans Brett und wurden mit Freiwürfen belohnt, wodurch die Differenz geringfügig abnahm (20:25, 10. Minute). Da beide Teams aus der Distanz wenig offene Würfe bekamen, suchten Baskets als auch Eisbären nach einer Möglichkeit, um am Brett hochprozentige Abschlüsse zu generieren. Denoch war es ausgerechnet ein Treffer von „Downtown“ durch Stefan Jackson, der die Hausherren auf Schlagdistanz brachte (25:29, 14. Minute). Der vormals gute Bonner Rhythmus schien verloren, weswegen nur wenig später die erste Auszeit fällig wurde (31:31, 16. Minute). Nach der Taktikbesprechung wirkte die Telekom-Truppe fokussierter denn je - und wusste mit einigen gut exekutierten Plays zu überzeugen. Robert Vaden und Fabian Thülig schlugen jeweils aus der Distanz zu (37:39, 39. Minute) und legten damit die Grundlage für eine knappe Halbzeitführung (39:42, 20. Minute). Bonn erwischte nach dem Seitenwechsel den etwas besseren Start und heimste nach einem frühen Treffer durch Jared Jordan die nächsten Zähler ein (39:44, 21. Minute). Die Nordlichter bewiesen in dieser Phase Nehmerqualitäten und ließen sich durch viele kleine Nadelstiche der Baskets nicht davon abbringen, den Rückstand Stück für Stück abzutragen (51:51, 26. Minute). Wie bereits im zweiten Durchgang ließen sich die Telekom Baskets durch den kleinen Zwischenspurt nicht komplett aus dem Konzept bringen und schlugen von jenseits der 6,75 Meter-Linie zurück. Erst traf Robert Vaden, dann legte Jared Jordan einen entlastenden Dreier nach (53:57, 27. Minute) - was ausreichte, um eine knappe Führung mit ins Schlussviertel zu nehmen (57:61, 30. Minute). Hatte Vaden bis dahin in jedem der vorangegangenen Spielabschnitte einen Dreier verwandelt, blieb der Amerikaner auch im finalen Durchgang seinem Wurfrhythmus treu. Allerdings traf er nicht nur einen, sondern kurz hintereinander gleich drei seiner Würfe aus der Distanz (61:72, 34. Minute). Bonn spielte in dieser Phase wie aus einem Guss. Benas Veikalas schlug ebenfalls aus der Distanz zu und sorgte gemeinsam mit Vaden dafür, dass Bonn sich dank eines stürmischen 14:0-Laufs vorentscheidend absetzen konnten (61:79, 36. Minute). Jetzt rückte auch der direkte Vergleich mit einem direkten Konkurrenten um die Playoffs in den Blickpunkt, denn das Hinspiel im Telekom Dome hatten die Baskets deutlich mit 87:100 verloren. Bremerhaven versuchte nach einer taktischen Auszeit mit allen Mitteln den Rückstand nochmals zu verringern, doch die Gäste ließen sich den einmal aufgenommenen Schwung nicht mehr nehmen, blieben weiter konzentriert und siegten am Ende mit 90:75. Der direkte Vergleich war gewonnen, den Telekom Baskets Bonn gelang so ein großer Sprung von Platz 13 auf Platz neun der Beko BBL-Tabelle. Telekom Baskets Bonn: McCray (6), Ensminger (10, 9 Rebounds), Veikalas (12/2 Dreier), Mangold (0), Thülig (6/1), Jordan (11/1, 11 Assists), Weems (14), McLean (13), Vaden (18/6), Wohlfarth-Bottermann (0) Eisbären Bremerhaven: Burrell (12), Waleszkowski (15/1), Canty (dnp), Zwiener (8), Morrison (6), Malu (dnp), Jackson (17), Kruger (0), Harris (10), Burtschi (7/1), Raffington (0), Kante (dnp)