44 Punkte: Unglaublicher McGhee führt Bonn mit Clubrekord zum Auswärtssieg
Es war die große McGhee-Show: In der Nachholpartie des 3. Spieltags der easyCredit BBL ist Baskets-Aufbauspieler Darius McGhee über sich hinausgewachsen, erzielte mit 44 Punkten einen neuen Baskets-Clubrekord und führte die Telekom Baskets Bonn so nach 14 Punkten Rückstand im Schlussviertel (68:82, 34. Minute) doch noch zum 96:91-Auswärtssieg (20:26; 24:25; 16:22; 36:18). Fast auf den Tag genau 22 Jahre später brach McGhee damit den ehemaligen Rekord von Brad Traina, der am 07.12.2002 ebenfalls in Oldenburg 43 Punkte auflegen konnte.
Key facts
- Auf Rekordjagd I: Mit seinen 44 Punkten katapultiert sich McGhee auf Platz 14 der ewigen Bestenliste der Basketball Bundesliga
- Auf Rekordjagd II: Mit zehn getroffen Dreiern belegt McGhee bei den meisten getroffenen Dreipunktewürfen eines Baskets-Spielers in einem Spiel zusammen mit Brad Traina nun den dritten Platz. Auch Traina traf an seinem Rekord-Abend zehn Dreier gegen Oldenburg. Platz eins und zwei belegt weiterhin Hurl Beechum mit jeweils 12 und 11 getroffenen Dreiern in einem Spiel
- Auf Rekordjagd III: 44 Punkte bedeuten außerdem Saisonrekord in der easyCredit BBL
- Siegesserie: Es war der siebte Sieg in Folge gegen Oldenburg
Spielbericht
Ohne den erkrankten Sam Griesel begannen die Baskets mit Phlandrous Fleming, Angelo Allegri, Bodie Hume, Till Pape und Thomas Kennedy ins Spiel. Der frischgebackene Papa Hume markierte sogleich die ersten Punkte, kurz drauf knallte Fleming einen Dunking durch den Ring. Bonn startete mit viel Energie ins Spiel! Schnell war erkennbar: Die Baskets wollten den Korb attackieren, damit Lücken in der Verteidigung reißen und den offenen Mann per Extra-Pass finden. Offensiv ging der Plan zum Start des ersten Viertels auf (11:7, 4. Minute). Es war jedoch wieder die Verteidigung, die Coach Moors Sorgen bereitete. Auch wenn individuell der Einsatz in der Defense stellenweise vorhanden war (Monsterblock von Hume gegen Max DiLeo), als Team offenbarte Bonn noch zu viele Lücken und Probleme beim Rebound. Oldenburg war galliger, krallte sich im ersten Viertel alleine fünf Offensivrebounds und gelangte so 12 Mal an die Freiwurflinie. Bis zum Ende des ersten Viertels riss dann Darius McGhee das Spiel an sich: Der Aufbauspieler erzielte die letzten neun Bonner Punkte des ersten Viertels im Alleingang (20:26, 10.).
McGhee war gar nicht zu bremsen: Auch im zweiten Viertel spielte der nur 1,75 Meter große Guard den Alleinunterhalter und war bis zum 25:33 (12.) bei 14 erzielten Punkten in Folge angelangt. Doch es brauchte mehr als nur einen McGhee (20 seiner insg. 44 Punkte in Halbzeit eins), um die Führung zurückzuerobern: So zwang Jonathan Bähre Oldenburg mit einem Fastbreak-Dunk zur Auszeit (37:42, 18.)! Die Gastgeber zeigten jedoch die reifere Spielanlage und hielten Bonn bis zur Halbzeitpause wieder auf Abstand (44:51, 20.).
Zum Start der zweiten Halbzeit musste McGhee erst von der Bank zusehen, wie sein Team den Anschluss verlor: Zwar kämpften sich die Bonner Baskets mit einem Dreier von Allegri bis auf 51:55 heran (23.), Oldenburg schlug jedoch postwendend mit einem 11:3-Lauf zurück (54:66, 27.). Nach seiner Einwechslung traf Darius McGhee zwar einen weiteren Dreier zum 60:66-Anschluss, es waren jedoch die einzigen Punkte für den 25-Jährigen im dritten Viertel (60:73, 30.).
Im Schlussviertel hätte wohl niemand mehr auf einen Bonner Sieg gesetzt. Oldenburg hatte das Spiel unter Kontrolle und führte auch noch in der 34. Minute komfortabel (68:82) – vielleicht zu komfortabel. Denn Bonn bäumte sich ein letztes Mal auf, erhöhte den Druck in der Defense und kam mit u.a. drei Ballgewinnen in Folge zu einfachen Fastbreak-Punkten. Das Momentum kippte auf die Seite der Baskets. Mit einem 12:0-Lauf zwangen sie Oldenburg nochmals zur Auszeit (80:82, 36.). Und McGhee? Der war außer Rand und Band: Im Schlussviertel markierte er insgesamt 21 Punkte, darunter sechs weitere Dreier, und brachte so Oldenburg an den Rand der Verzweiflung. Egal aus welcher Distanz der Wirbelwind auch abdrückte: der Ball rauschte durchs Netz! Oldenburg war verunsichert, Bonn hatte Blut geleckt und glich erst durch Fleming zum 89:89 (39.) aus! Anschließend übernahmen die Telekom Baskets zum ersten Mal seit dem ersten Viertel wieder die Führung (91:89, 39.). Zwar glich Oldenburg 52 Sekunden vor Spielende noch einmal aus (91:91), doch der insgesamt zehnte Dreier von Darius McGhee brach endgültig den Willen der Gastgeber (94:91, 40.). Bähre legte noch einmal an der Freiwurflinie zum 96:91-Endstand nach, dann brach der Jubel seiner Mitspieler über den Held des Abend Darius McGhee herein.
Stimmen zum Spiel
Mladen Drijencic (Headcoach EWE Baskets Oldenburg):
„Es tut richtig weh! 35 Minuten haben wir sehr gut gespielt, aber dann einige Fehler zu viel gemacht. Am Ende hat uns der McGhee gekillt. Das war ein unglaubliches Solo-Konzert von ihm. Unfassbar, was er alles getroffen hat und von welchen Positionen aus. In den letzten Minuten haben wir mit drei, vier Ballverlusten den Gegner zurück ins Spiel gebracht.“
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskes Bonn):
„Es war kein einfaches Spiel für uns. Oldenburg hat die Partie lange Zeit kontrolliert. Wir haben dennoch einen Weg gefunden, auch dank einer unfassbaren individuellen Performance von Darius McGhee. Am Ende haben wir Oldenburgs Offensive stoppen können und das hat heute gereicht.“
Dyn-Highlights
Statistik
PTS | 91 | 96 |
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2 PTS | 58% 25 / 43 | 64% 23 / 36 |
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3 PTS | 26% 7 / 27 | 37% 14 / 38 |
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Freiwürfe | 77% 20 / 26 | 42% 8 / 19 |
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Rebounds | 44 | 38 |
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Assists | 16 | 21 |
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Steals | 6 | 6 |
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