61:54-Sieg über Nördlingen
Heimsieg der Telekom Baskets mit wenig Glanz aber viel Krampf - Ken Johnson mit zwölf Punkten, fünf Rebounds und vier Blocks bester Bonner - Mittwoch wichtiges EuroChallenge-Spiel gegen Toulon
Am 13. Spieltag der Basketball-Bundesliga konnten die Telekom Baskets Bonn einen weiteren Sieg einfahren. Der deutsche Vizemeister gewann am frühen Sonntagabend gegen die Giants Nördlingen mit 61:54 (12:20, 24:12, 19:10, 6:12). Durch den fünften Sieg im sechsten BBL-Heimspiel der Saison bleibt Bonn mit jetzt 18:8 Punkten hinter Alba Berlin und den EWE Baskets Oldenburg weiter auf Platz drei der Tabelle. 4.710 Zuschauer sorgten am 2. Advent für einen gut gefüllten Telekom Dome, der allerdings schon unterhaltsamere Spiele in dieser Saison zu sehen bekam. Den Baskets merkte man besonders zu Beginn und am Ende des Spiels deutlich an, dass die anstrengende Reise nach Perm von Montag bis Donnerstag der vergangenen Woche Spuren hinterlassen hatte. Das Team von Coach Michael Koch wirkte unkonzentriert und hatte im ersten Viertel die Gäste wohl auch ein wenig unterschätzt, denn nach einer schnellen 5:2-Führung nach drei Minuten präsentierten sich die Baskets bis zum Viertelende in schlechter Verfassung. In der Verteidigung fehlte es an der nötigen Intensität und im Angriff an Ideen. Der Aufsteiger aus Bayern nutzte die Bonner Schwäche effektiv aus, spielte schnell und überrumpelte die Baskets in den nächsten vier Minuten mit einem 0:11-Lauf zum 5:13 (6.). Kurz vor Viertelende lagen die Jungs von Mike Koch sogar schon mit zehn Punkten zurück (10:20). Erneut war es die Spieler von der Bank, die für den nötigen Ruck im Spiel der Baskets n. Johannes Strasser, Moussa Diagne, Artur Kolodziejski, Tim Clifford und Alex King brachten im zweiten Viertel endlich Feuer ins Spiel. In der Verteidigung ging es nun mit Biss zur Sache. Die Früchte der harten Arbeit waren Ballgewinne, die im Angriff in Punkte umgemünzt wurden. Unter dem Jubel der Fans drehten die Baskets das Spiel in weniger als vier Minuten von einem 10:20-Rückstand in eine 25:22-Führung. Zwei Dreier in Folge von Moussa Diagne und Artur Kolodziejski schraubten den Vorsprung wenig später sogar auf 31:24. Stabilisiert hatte sich das Bonner Spiel allerdings noch lange nicht. Nach dem Zwischenspurt verfielen die Baskets kurzzeitig erneut in ihr unkonzentriertes Spiel des ersten Viertels. Prompt schmolz der Vorsprung in drei Minuten völlig auf 32:32. In einer wenig attraktiven Schlussphase der ersten Halbzeit gelang es EJ Rowland und Ken Johnson, das eigene Team mit 36:32 in die ersehnte Pause zu schicken. Nach dem Seitenwechsel spielten die Baskets endlich druckvoller und engagierter. Vincent Yarbrough riss, wie schon in vielen Spielen zuvor, mit Einsatz und Intensität seine Mitspieler mit, die jetzt die Begegnung eindeutig dominierten. Der Bonner Vorsprung lag nun bei über zehn Punkten und alles sah danach aus, dass die Baskets nach schwachem Start den neunten BBL-Sieg doch noch souverän nach Hause schaukeln würden. Doch auch eine zwischenzeitliche 15-Punkte-Führung zu Beginn des vierten Viertels (57:42, 42.) war noch lange nicht die Entscheidung. Den Baskets sollte in den letzten acht Minuten in der Offense nichts mehr gelingen und Nördlingen nutzte die jetzt wieder zunehmenden Schwächen der Bonner Defense, um bis zur 36. Minute noch einmal auf 57:53 heranzukommen. Die Baskets wackelten, fielen jedoch nicht um. Ken Johnson war der Turm an den Brettern, der nach einer Durststrecke über mehrere Minuten endlich wieder für Punkte sorgte. Der Bonner Center machte mit insgesamt zwölf Punkten sein bisheriges Season-high für die Baskets, wurde Topscorer des Spiels, holte mit fünf die meisten Rebounds und sorgte dazu noch für vier Blocks. Die Zuschauer sahen trotz Ken Johnson ein wenig unterhaltsames letztes Viertel in dem Bonn kein einziger Feldkorb gelang. Sechs Freiwürfe und eine am Ende wieder stabile Verteidigung reichten jedoch, um mit 61:54 zu gewinnen. Trainer und Spieler werden nicht viel Zeit damit verbringen können, das durchwachsene Spiel gegen die Giants aus Nördlingen ausgiebig zu analysieren, denn schon am Mittwoch wartet im Telekom Dome ein ganz anderes Kaliber auf die Baskets. Am dritten Spieltag der EuroChallenge ist der französische Erstligist SAOS Hyeres Toulon zu Gast auf dem Hardtberg. Tickets gibt es noch überall an den Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket und zum Selberdrucken im Internet (www.baskets.de). Baskets-Coach Mike Koch: "Es gibt in der Basketball-Bundesliga kein Team, das nach Bonn kommt und die Punkte freiwillig her schenkt. Es war klar, dass uns nach der schweren Reise nach Perm ein wenig die Kraft gefehlt hat, doch unsere tiefe Bank konnte das zum Glück ausgleichen. Wir hatten einfach mehr Wechseloptionen als Nördlingen, gegen die wir uns sehr schwer getan haben den Abwehrriegel zu knacken. Wir sind noch in allen drei Wettbewerben dabei und wollen das auch bleiben." Giants-Coach Andreas Wagner: "Wir sind sehr enttäuscht, weil wir uns vorher etwas ausgerechnet hatten und dann doch verloren haben. Mit 24 Ballverlusten kannst du allerdings nirgendwo ein Spiel gewinnen. Nach unseren ersten guten Spielen hatten wir doch einige Probleme mit verletzten und wechselwilligen Spielern und hoffen, dass wir jetzt personell noch etwas nachlegen können. Ich kann schon jetzt verraten, dass demnächst Brian Wood für uns spielen wird."