71:83-Niederlage in Spiel zwei - Erinnerungen an 2002

Telekom Baskets Bonn liegen in Best-of-five-Serie mit 0:2 zurück Comeback von Bryce Taylor jäh gestoppt 2002 schon einmal Serie gegen Bamberg gedreht

Die Telekom Baskets Bonn haben das zweite Spiel der Viertelfinalserie in der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) gegen die Brose Baskets aus Bamberg mit 71:83 (21:14, 19:28, 15:22, 16:19) verloren. Damit liegt die Mannschaft von Headcoach Michael Koch in der Best-of-five-Serie 0:2 zurück. In der gleichen Situation befanden sich die Rheinländer bereits in den Playoffs 2002, als die Serie gegen die Franken nach gleicher Ausgangslage noch 3:2 gewonnen werden konnte. Spiel drei findet am kommenden Sonntag (16. Mai, 17:00 Uhr) im Bonner Telekom Dome statt. Die Begegnung wird von Sport1 live im Internet übertragen. Tickets für das Spiel Alles-oder-Nichts gibt es noch überall im Vorverkauf und im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de. Waren es in dem ersten Viertelfinalspiel die Innenspieler, die zu Beginn der Partie den Ton angaben, so zeigten diesmal die kleinen Leute unmittelbar nach dem Hochball ihre Produktivität. Jared Jordan und Ronald Dupree versenkten zwei Dreier, die sonst so stimmungsvolle und lautstarke JAKO Arena präsentierte sich plötzlich ungewohnt ruhig (6:8, 5. Minute). Gut sechseinhalb Minuten nach Spielbeginn wechselte Michael Koch erstmals nach seiner Bänderverletzung Bryce Taylor ein, der beim Warmup seine Tagesform getestet hatte. Der Guard ließ es zunächst ruhig angehen, verteidigte solide und forcierte im Angriff nur wenig. Nach einem weiteren Dreier von Vince Yarbrough bot sich Taylor die Chance, seine ersten Zähler von der Freiwurflinie einzufahren beide Versuche saßen (14:19, 20. Minute). Auch wenn Bamberg am Brett beherzt agierte (sechs Offensiv-Rebounds im ersten Viertel), so waren es die Rheinländer, die das Momentum auf ihrer Seite hatten (14:21, 10.). Bonn kontrollierte das Tempo, schaltete gut von Angriff auf Verteidigung um und versuchte in der Transition einfache Punkte zu machen. Die Brose Baskets mussten den rheinischen Schützen auf den Füßen stehen, was in der Zone zunächst Räume schaffte (18:26, 12. Minute). Diese wurden mit zunehmender Spieldauer von Tibor Pleiß und Co. besser geschlossen. Ein 8:2-Lauf der Franken konnte Koch nur durch eine Auszeit stoppen (26:28, 14. Minute). Aus der kurzen Besprechung kamen die Baskets mit neuem Feuer in die Begegnung zurück. Jordan traf gleich doppelt aus der Distanz, Alex King vollstreckte direkt am Brett im Handumdrehen war der Vorsprung zweistellig (26:36, 16. Minute). Doch wie zuvor schon steckte Bamberg nicht auf, fing sich und beendete den zweiten Abschnitt mit einem 16:4-Run inklusive Halbzeitführung (42:40). Ähnlich der zweiten Hälfte des ersten Spiels der Serie wurde die Angelegenheit auf dem Parkett nach dem Seitenwechsel defensivlastig. Besonders auf den großen Positionen ging es zunehmend rustikal zu Werke mit dem schlechteren Ende für Bonn. Der steigenden Foulbelastung auf beiden Seiten viel zuerst John Bowler zum Opfer, der Ende des dritten Viertels nach seinem fünften Persönlichen auf die Bank musste. Da auch keiner der sieben Dreierversuche der Telekom Baskets sein Ziel fand, sahen sich Jordan und Co. mit dem bis dahin größten Rückstand konfrontiert (64:55). Um die Kehrtwende einzuleiten installierte Coach Koch eine Ball-Raum-Deckung, die Bamberg vor große Schwierigkeiten stellte. Am Rückstand selbst änderte dies zunächst wenig, da Bonn in der Offensive das Wurfglück verlassen zu schien (68:61, 35. Minute). Dazu kam erneut das Verletzungspech. Zwei Wochen nach seinem Bänderriss im Fuß war Bryce Taylor erstmals wieder im Einsatz, als er im Kampf um den Ball eine stark blutende Verletzung an der Unterlippe erlitt. Ein Weiterspielen war für den Bonner Shootingguard unmöglich. Erst ein Block von Alex King am zum scheinbar sicheren Fastbreak-Leger gestarteten Anton Gavel rüttelte das Team wach. Nach einem neuerlichen Dreier von Jordan war das Comeback förmlich greifbar (72:68, 37. Minute). Doch die Franken konterten ebenfalls mit einem Treffer von Downtown - die JAKO Arena stand Kopf (75:68, 38. Minute). Auch taktische Fouls in den letzten zwei Minuten brachte die Truppe von Michael Koch nicht mehr entscheidend an die Franken heran. Die Telekom Baskets Bonn verlieren die zweite Partie der Viertelfinalserie (Best-of-five) in der Beko Basketball Bundesliga gegen die Brose Baskets mit 71:83. Jetzt geht es in Spiel drei am kommenden Sonntag im Telekom Dome bereits um Alles oder Nichts. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Chris Fleming. Der Spielverlauf war heute ähnlich wie im ersten Spiel in Bonn. Da hatten wir uns auch eine Zehnpunkteführung erspielt und wieder abgegeben. Wir haben uns dann jedoch wieder ganz gut reingekämpft und hatten eine gute Chance. Dann kam die Lippenverletzung von Bryce Taylor und wir mussten wieder alles umstellen. Bamberg war am Ende cleverer wir hatten zu viele Einzelaktionen und wollten mit dem Kopf durch Wand." Bambergs Coach Chris Fleming: "Danke an die Fans, das war heute Abend die beste Stimmung die ich je in einem Spiel der Basketball Bundesliga erlebt habe, sie waren eine sehr große Hilfe heute. Bonn hatte sich zehn Punkt Vorsprung erspielt, wir haben den Ball hingegen nicht genug bewegt. Es waren zu viele Einzelaktionen auf unserer Seite, wir haben den Ball sehr lange gehalten. Das wurde in der zweiten Halbzeit deutlich besser, auch mit der Zoneverteidigung kamen wir dann sehr gut zurecht. Das ist ein Schlüssel gegen Bonn um Jared Jordan aus der Zone zu halten." Punkteverteilung: Telekom Baskets Bonn: Taylor (8), Ensminger (13), Strasser (2), King (6), Bowler (2), Jordan (15/4 Dreier), Kolodziejski (3/1), Yarbrough (5/1, Ohlbrecht (14), Dupree (3/1) Brose Baskets: Goldsberry (6/2), Suput (16/1), Tadda, Pleiß (18), Roberts (5/1), Jacobsen (12/1), Brown (11), Gavel (14/2), Worthington (1), Wyrick