74:69-Sieg in Braunschweig

Telekom Baskets sorgen für die erste Heimniederlage der New Yorker Phantoms - Tim Ohlbrecht 17 Punkte, acht Rebounds - Chris Ensminger wieder mit Double-Double (13 P., 11 Reb.) - Bryce Taylor Topscorer mit 19 Zählern

Am zwölften Spieltag der Beko BBL gelang den Telekom Baskets Bonn ein wichtiger Sieg in fremder Halle. Bei den bis dahin zuhause noch ungeschlagenen New Yorker Phantoms Braunschweig konnte sich das Team von Headcoach Michael Koch in einem engen Spiel am Ende mit 74:69 (20:16, 20:18, 17:19, 17:16) durchsetzen. Der Erfolg in Niedersachsen war der siebte Sieg im zwölften Bundesligaspiel. Mit 19 Punkten stehen die Baskets momentan auf Platz drei der Bundesligatabelle.Die Rauchzeichen im Vorfeld des Spiels in Braunschweig waren alles andere als positiv. Mit Jared Jordan, Ronald Dupree und Chris Ensminger hatten gleich drei Spieler der Startformation in der Woche kaum trainieren können. Alle drei litten unter einem grippalen Infekt und einer Virusinfektion, waren entsprechend angeschlagen mit dem Team nach Niedersachsen gereist, was Jared Jordan und Ronald Dupree deutlich anzumerken war. Chris Ensminger dagegen zeigte sich von seiner Erkrankung gut erholt. Erneut holte der 36-Jährige Center mit 13 Punkten und elf Rebounds ein Double-double. In der mit etwas mehr als 4.400 Zuschauern, darunter 60 Fans aus Bonn, gut gefüllten Volkswagenhalle präsentierten die Baskets schon gleich zu Beginn den Schlüssel für ein erfolgreiches Spiel gegen die Phantoms. Sobald der Ball in die Nähe des Braunschweiger Bretts kam, waren die Chancen auf Punkte hoch. Unter den Körben hatten die Baskets deutlich Oberwasser. Auch beim Reboundduell, das zur Halbzeit 22:14 zu Gunsten Bonns stand, nach dem Spiel immer noch bei 42:32. Trotzdem war Coach Mike Koch alles andere als zufrieden mit der Vorstellung seiner Jungs, denn die Überlegenheit in der Zone wurde von seinen Spielern zu wenig genutzt. Anstatt das Leder ans Brett zu bringen, versuchten es die Baskets viel zu oft aus der Distanz. An diesem Abend die falsche Wahl, denn die Ausbeute von der Dreierlinie lag bei bescheidenen vier Treffern aus 20 Versuchen. Hätte Braunschweig nicht noch schlechter von außen getroffen (fünf von 27), hätte dies leicht ins Auge gehen können. So aber gelang es Bonn, die Dreierschwäche durch eine gute Zweierquote von 59% zu kompensieren. Hier glänzte vor allem immer wieder Tim Ohlbrecht, dem fünf von fünf Würfen aus der Nah- und Mitteldistanz gelangen und der so auf insgesamt 17 Punkte kam. Immer wenn sich die Baskets an die Marschrichtung ihres Coaches hielten, konnten sie einen Vorsprung heraus spielen. Nach dem ersten Viertel stand es 20:16, zwei Minuten später sorgte einer der seltenen Dreier, diesmal von Ronald Dupree, für eine Acht-Punkte-Führung zum 27:19, 13.). Danach wurde das Bonner Spiel unnötig hektisch, mit viel zu früh genommenen Würfen, bevorzugt aus der Distanz. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten. Braunschweig suchte jetzt seinerseits das Bonner Brett, erkämpfte sich Freiwürfe, drehte in vier Minuten den Spieß um ging durch einen 11:2-Lauf in der 17. Minute mit 30:29 in Führung. Die letzten Minuten des zweiten Viertels gehörten dann wieder den Baskets. Dank einer jetzt starken Defense machten es die Jungs von Mike Koch dem Gegner nach und nach einem weiteren 11:2-Lauf lag Bonn fünf Sekunden vor der Halbzeit wieder mit acht Punkten vorn (40:32). Ein Glückswurf von Braunschweigs Kevin Hamilton markierte den 40:34-Pausenstand. Doch auch dieser Vorsprung hatte nach dem Seitenwechsel nicht lange Bestand. In der 24. Minute brachte ein Dreier von Phantoms-Center Nate Fox Bonn erneut in Rückstand (44:45). Von da an sahen die Zuschauer ein spannendes Spiel, bei dem die Baskets zumeist nur eine hauchdünne Führung behaupten konnten. Gleichzeitig wurde es mit zunehmender Spieldauer immer hektischer. So auch in der 33. Minute, als sich Braunschweigs Nate Fox und Ronald Dupree kurz in die Haare bekamen. Beide werden von den Unparteiischen mit jeweils einem Unsportlichen Foul bedacht. Für Dupree bereits das zweite im Spiel, gleichbedeutend mit der Disqualifikation. Dass der Sieg in Braunschweig doch noch in trockene Tücher kam, dafür sorgte in den letzten Minuten besonders Bryce Taylor. Der Bonner Shooting-Guard machte elf seiner insgesamt 19 Punkte in den letzten vier Minuten des Spiels, neun davon an der Freiwurflinie. So auch 21 Sekunden vor dem Ende, als er die Bonner Führung auf 71:67 ausbaute. Braunschweig musste nun foulen, um so die Uhr anzuhalten und hatte beim letzen Angriff des Spiels die Chance sich per Dreier in die Verlängerung zu retten. Gleich zweimal bot sich die Gelegenheit, doch das Wurfpech aus der Distanz blieb den Gastgebern auch in den letzten Sekunden treu. Bryce Taylor sorgte am Ende mit zwei weiteren Freiwürfen für den 74:69-Endstand. Baskets-Coach Mike Koch: "Die Grippe war in der letzten Woche ein ernstes Problem für uns. Wir mussten im Europacup auf Jared Jordan und Ronald Dupree verzichten. Also ist das Lob für meine Mannschaft umso größer. Wir haben in der ersten Halbzeit schnell gespielt und uns absetzen können. Es war nicht alles perfekt, aber es hat gereicht. Wir haben die Rebounds für uns entschieden, das braucht man in so einem engen Spiel. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben." Phantoms-Coach Sebastian Machowski: "Das letzte Quäntchen Kampfgeist und Glück hat gefehlt. Die Trefferquote war schlecht. Unsere Chance zum Ausgleich haben wir am Ende nicht genutzt."