77:68-Sieg über Paderborn
Telekom Baskets Bonn legen nach der Halbzeitpause einen Gang zu - Fünf Spieler punkten zweistellig - Play-offs so gut wie sicher
Das 14. Heimspiel der Telekom Baskets Bonn brachte den 13. Sieg der Saison im Telekom Dome. Gegen den Tabellenachten Paderborn Baskets setzte sich der deutsche Vizemeister am 29. Spieltag der Basketball-Bundesliga mit 77:68 (18:14, 18:23, 21:9, 20:22) durch. Den Baskets ist sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde mit jetzt 38:18 Punkten die zwölfte Play-Off-Teilnahme in 13 Jahren 1. Bundesliga nur noch theoretisch zu nehmen. So frühzeitig gelang Bonn zuletzt vor fünf Jahren der Einzug in die Runde der besten Acht. Vor knapp 4.400 Zuschauern im Telekom Dome reichte den Hausherren eine zuweilen mäßige Leistung, um den Play-off-Aspiranten aus Westfalen auf Distanz zu halten. Eine erste Duftmarke setzten die Jungs von Headcoach Michael Koch nach sechs Minuten im ersten Viertel, als ein bis dahin zähes Spiel beim Stand von 6:9 kurzfristig an Fahrt gewann. Vincent Yarbrough eröffnete mit einem Dreier einen 14:2-Lauf seines Teams, der die Baskets bis 90 Sekunden vor dem Viertelende mit 18:9 in Front brachte. Leider erwies sich der Lauf der Gastgeber zunächst nur als Strohfeuer. Vor allem in der Defense ließen es die Baskets an diesem Sonntag ein wenig zu geruhsam angehen. Schon lange hatte die Koch-Truppe nicht mehr an einem Nachmittag ein Pflichtspiel austragen müssen. Vielleicht war so der Rhythmus ein wenig durcheinander, jedenfalls agierte man phasenweise wie zur besten Kaffeezeit. Intensität war vor der Pause Mangelware im Bonner Spiel und so war es kein Wunder, dass Paderborn in der 17. Minute wieder mit 30:29 in Führung gehen konnte. Brandon Bowman hatte darauf hin genug vom dahin plätschernden Spiel. Mit zwei spektakulären Dunkings, erst einhändig über den Gegenspieler, direkt danach beidhändig rückwärts, rüttelte er seine Kameraden und das Publikum wach. Doch trotz der sehenswerten Aktionen mussten die Baskets mit einem 36:37-Rückstand in die Halbzeitpause. Konzentrierter und mit mehr Elan gingen die Telekom Baskets erst nach dem Seitenwechsel zur Sache. Zunächst traf Winsome Frazier per Distanzschuss zum 39:37, danach steuerte Ken Johnson vier weitere Punkte bei, bis ein weiterer Dreier von Vincent Yarbrough nach 24. Minuten das 45:37 markierte. Spätestens von da an hatte Bonn das Spiel im Griff. Paderborn kam in den der Folgezeit nicht mehr näher als sieben Punkte an die Baskets heran. Zumeist betrug der Abstand mehr als zehn Zähler. Auch in der Schlussphase, die sich durch zahlreiche Foulpfiffe und den damit verbundenen Freiwürfen in die Länge zog, geriet das Team von Coach Mike Koch, bei dem gleich fünf Spieler zweistellig punkten konnten, nicht mehr in Gefahr. Baskets-Coach Mike Koch: "Wir haben heute wohl alle gesehen, dass Sonntag Nachmittag eine ganz schlimme Zeit für Basketball ist; beide Teams saßen irgendwie noch am Kaffeetisch. Wir haben das dritte Viertel und dadurch das ganze Spiel vor allem damit entschieden, dass wir früh genug angefangen haben, durch zu wechseln. Außerdem haben wir heute daran gearbeitet, nicht zu oft den Ball zu verlieren und wieder mehr als Team zu agieren. So war heute jeder Spieler am Sieg beteiligt. Wir müssen jetzt auch auswärts endlich dazu kommen, mit dem nötigen Elan und einer gewissen Aggressivität zu spielen, um auch in fremden Hallen wieder erfolgreich zu sein." Paderborn Coach Douglas Spradley: "Glückwunsch an Mike Koch und seine Spieler: Bonn hat das Spiel insbesondere durch seine zweite Halbzeit verdient gewonnen, weil wir da nicht mit der gleichen Intensität gespielt haben wie die Telekom Baskets. Es sind jetzt noch sechs Spiele und wir kämpfen weiterhin um jeden Sieg. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir jetzt schon so lange dort oben stehen, denn Platz acht ist ein riesen Erfolg für uns. Natürlich ist es aufgrund der bekannten Umstände momentan nicht so leicht für uns, befreit aufzuspielen, aber wir versuchen, stets positiv zu denken."