77:73-Erfolg in Tübingen
Telekom Baskets Bonn können doch noch auswärts gewinnen - Davis führt das Team im letzten Viertel zum Sieg
Endlich wieder ein Erfolgserlebnis für die Telekom Baskets in fremder Halle. Am 25. Spieltag der Basketball-Bundesliga gewannen die Bonner bei den Walter Tigers Tübingen 77:73 (26:21, 18:19, 13:20, 20:13). Dank des Erfolgs beim Tabellenfünfzehnten hält das Team von Headcoach Michael Koch den fünften Platz und mit jetzt 32:18 Punkten weiter sechs Punkte Abstand zu einer Nicht-Play-Off-Platzierung. Bevor die Baskets mit ihrem Anhang den wichtigen Auswärtssieg feiern konnten, hatten sie jedoch viel Arbeit zu verrichten. Vor allem nach der Halbzeitpause verfiel die Koch-Truppe in einen Zustand, der schon bei den letzten vier Gastspielen zur Niederlage führte. Die Baskets spielten nicht mehr als Team und verloren die Kontrolle über das Spiel. Die Folge war ein schlechtes drittes Viertel, das deutlich mit 13:20 an die Tigers aus Tübingen ging. Dabei sah es bis zur Pause durchaus positiv für die Bonner aus. In der Offense konnte man gegen die gute Schwaben-Verteidigung immer wieder überzeugen, wobei sich fast alle Akteure recht ausgeglichen in die Scorer-Statistiken eintragen konnten. Dass es zur Halbzeit nur 44:40 aus Bonner Sicht stand, lag besonders an Tübingens Center Rasko Katic, der zu oft nur durch Fouls zu stoppen war. Neun seiner insgesamt 13 Punkte bis zur Pause gelangen Katic von der Freiwurflinie. Bitter für die Baskets: Bernd Kruel, der bis dahin ein gutes Spiel gezeigt hatte, kam so schon nach 18 Minuten zu vier Fouls. Trotzdem konnte Coach Koch nach den ersten beiden Vierteln zufrieden sein. Seine Jungs waren mit Herz bei der Sache, spielten als Team und hatten sich erst drei Ballverluste geleistet. Nach dem Seitenwechsel gaben die Baskets jedoch die Kontrolle aus der Hand. Nachdem man noch auf 46:40 erhöhen konnte, drehten plötzlich die Hausherren groß auf und schafften in kaum vier Minuten einen 12:0-Lauf, der Bonn mit 46:52 in Rückstand brachte. Und es sollte noch schlimmer kommen. Ein Dreier von Tübingens Guard Jermaine Anderson in der 28. Minute vergrößerte den Abstand auf acht Punkte zum 52:60. Doch anders als zuletzt in fremden Hallen, bewiesen die Baskets Moral und kämpften sich zurück. Nur drei Minuten später lag die Führung wieder bei den Bonnern (62:60). Von da an verlief das Spiel bis fast zur Schlusssirene auf des Messers Schneide. Zwar hatten die Baskets fast stets leicht die Nase vorn, doch wurden an diesem Ostersamstag dem Gegner völlig unnötig Geschenke ins Nest gelegt. So brachten in den Schlussminuten gleich zwei unsportliche Fouls von Johannes Strasser und Winsome Frazier die Bemühungen der Baskets in Gefahr, endlich wieder einen Auswärtssieg zu landen. Doch die Tigers nahmen die Bonner Geschenke glücklicherweise nicht oder nur halbherzig an. So ist es letztendlich Miah Davis zu verdanken, dass die schwarze Bonner Auswärtsserie in Tübingen ihr Ende findet. Der Baskets-Pointguard reißt in der entscheidenden Schlussphase das Spiel an sich und sorgt 23 Sekunden vor dem Ende durch ein Drei-Punkte-Spiel (Korbleger mit Foul) für die vorentscheidende 73:69-Führung. Die Telekom Baskets können nach zehn Wochen damals gegen Köln - endlich wieder einen Auswärtssieg feiern. Baskets-Coach Mike Koch: "Nach den letzten Auswärtsniederlagen bin ich glücklich hier gewonnen zu haben. Es war kein leichtes Spiel für uns. Tübingen hat uns alles abverlangt. Am Schluss haben wir wahrscheinlich die besseren Entscheidungen getroffen und weniger Fehler gemacht. Wir müssen dieses Erfolgserlebnis mitnehmen, damit wir die nächsten Spiel positiv gestalten zu können und die bestmöglichste Ausgangsposition für die Playoffs zu schaffen." Tigers-Coach Tolga Öngören: "Glückwunsch an Bonn. Wir haben heute ein enges Spiel gesehen, in dem die etwas glücklichere Mannschaft am Ende gewonnen hat. Wir haben elf Freiwürfe verworfen, das ist eindeutig zu viel. Auch beim Ausboxen haben wir Fehler gemacht. Dies sind die Hauptgründe für die heutige Niederlage. Die Mannschaft war gegen Schluss auch müde, da wir in sechs Tagen nun drei Spiel hatten. Jeder hat aber alles gegeben, so dass ich der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen kann. Ab Dienstag greifen wir wieder an."