80:69-Sieg in Bamberg

Telekom Baskets mit starker Teamleistung und einem bärenstarken Bryce Taylor (30 Punkte) in Oberfranken

In einem Nachholspiel des 4. Spieltags der Beko BBL gelang den Telekom Baskets Bonn bei den Brose Baskets aus Bamberg ein 80:69-Sieg (19:23, 20:15, 18:13, 23:18). Nach zwei Niederlagen in Folge konnte der deutsche Vizemeister damit den fünften Saisonsieg einfahren. Für Bamberg war die Niederlage in eigener Halle bereits die sechste Niederlage der Saison und die vierte in Serie. Die Telekom Baskets haben nun sechs Tage Pause, bis am kommenden Dienstag, 17.11.09, in Göttingen die nächste Auswärtshürde wartet. Dann wird auch Neuzugang Ronald Dupree dabei sein, der am 12.11.09 aus den USA in Bonn eintreffen wird. Kaum jemand hatte mit einer derart konzentrierten Teamleistung in der mit 6.750 Zuschauern prall gefüllten Jako-Arena gerechnet. Baskets-Coach Michael Koch hatte nur sieben gesunde Spieler zur Verfügung, erhielt zum Glück jedoch kurzfristig grünes Licht für den vorsichtigen Einsatz der beiden verletzten Tim Ohlbrecht und Alex King. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge stand für Bambergs Coach Chris Fleming und sein Team in eigener Halle einiges auf dem Spiel. Von der ersten Sekunde an war dem zweifachen Deutschen Meister anzumerken, dass er sich an diesem Abend viel vorgenommen hatte. Mit viel Kampf und hoher Intensität drückten die Hausherren in den ersten Minuten dem Spiel ihren Stempel auf. Schnell stand es nach zwei Minuten bereits 1:8 aus Sicht der Telekom Baskets. Es waren keine drei Minuten gespielt, da hatte Bambergs Powerforward Predrag Suput schon neun Punkte erzielt (6:12, 3.). Es dauerte eine Weile, bis sich die Jungs von Michael Koch der hohen Intensität des Spiels angepasst hatten. Nach dem ersten Lauf der Brose Baskets hatte Bonn zur Mitte des ersten Viertels das Spiel besser im Griff. Auch in der Offense gelang jetzt mehr und Johannes Strasser gelang in Minute sieben per Dreier zum 15:14 die erste Führung für sein Team. Chris Ensminger legte eine Minute nach, erhöhte auf 17:14 und schloss so einen 9:0-Lauf der Baskets ab. Vier Minuten hatte die jetzt stark aufspielende Bonner Defense Bamberg keinen Punkt gestattet. Brose-Coach Chris Fleming zog die Konsequenzen und beorderte seine Spieler in die Auszeit. Jetzt wurde das Spiel bis zur Halbzeitpause eine äußerst enge und intensive Angelegenheit. Beide Teams schenkten sich nichts und die Führung wechselte bis Ende des zweiten Viertels mehrmals hin und her. Insgesamt hatte Bonn allerdings im zweiten Durchgang zulegen können, der mit 23:18 gewonnen wurde. Halbzeit: 38:39. Nach der Pause verteidigten beide Teams in den ersten Minuten noch verbissener, Punkte wurden zunehmend Mangelware. Das änderte sich erst, als in einem zunehmend hektischer werdenden Spiel Bonn abgeklärter blieb und so in der Schlussphase des dritten Viertels endlich ein kleines Punktepolster zwischen sich in den Gegner legen konnte. Ein Dreier von John Bowler 45 Sekunden vor Viertelende sorgte für die bis dahin höchste Bonner Führung zum 55:47. Ärgerlich blieb jedoch nach wie vor die Überlegenheit der Bamberger beim Offensiv-Rebound. Die Baskets hatten es ihrer starken Verteidigungsarbeit zu verdanken, dass die Gastgeber ihre zweiten Chancen nicht in Punkte verwandeln konnten. Im letzten Spielabschnitt schien es fast so, als könne Bamberg das Momentum noch einmal zurück erobern. Sechs Minuten vor dem Ende des Spiels hatte Predrag Suput sein Team im Hexenkessel der Jako Arena wieder auf zwei Punkte herangeführt (62:60). Besonders bitter zu diesem Zeitpunkt: Bonns Center Chris Ensminger musste an seiner alten Wirkungsstätte mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen. Der angeschlagene Tim Ohlbrecht hatte ebenfalls bereits vier Fouls auf dem Konto, so dass die Hauptarbeit am Brett bei Patrick Flomo und John Bowler lag. Besonders Flomo tat sich jetzt beim Rebounding hervor. In der Schlussphase des Spiels waren die Telekom Baskets eindeutig Herr am Ring und erlaubten Bamberg keine Offensiv-Rebounds mehr. Noch besser: Fast sechs Minuten kamen die Hausherren zu keinen einzigen Punkt. Genau in dieser Zeit legten die Baskets den Grundstein zum Sieg. Zwei Dreier hintereinander vom glänzend agierenden Bryce Taylor, der insgesamt 30 Punkte erzielen sollte, trafen Bamberg ins Herz. Jared Jordan (13 Punkte, acht Rebounds) legte direkt im Anschluss nach und zwei Minuten vor dem Ende war aus der knappen 62:60-Führung ein komfortables 71:60 geworden. Das Spiel war gelaufen, denn nach wie vor gelang Bamberg in der Offense nicht allzu viel. Die Telekom Baskets siegten am Ende mit 80:69. Mike Koch (Coach Telekom Baskets Bonn): "Uns war klar, dass es kein einfacher Gang nach Bamberg wird, das wussten wir seit vielen Jahren. Wir wollen die Agressivität der Bamberger ausgleichen, mit der sie nach dem Berliner Spiel angetreten waren. Unsere langen Spieler waren früh foulbelastet und wir mussten viel rotieren. Der Gameplan war das Spiel lange eng zu halten, am Ende haben wir die Big Shots mit wichtigen Dreiern getroffen. Diesen Vorsprung haben wir in den letzten Minuten über die Zeit gebracht. Bamberg hat eine gute Mannschaft, das weiß jeder, sie haben jedoch momentan keinen Lauf. Ich hoffe unser neuer Spieler schließt die Lücke, die Vincent Yarbrough hinterlassen hat." Chris Fleming (Coach Brose Baskets): "Gratulation an Bonn, sie haben die wichtigen Würfe am Ende getroffen. Vor allem Bryce Taylor war wirklich hervorragend heute Abend, das muss man offen zugeben. Es ist momentan keine leichte Phase für uns. Die Mannschaft hat in der letzten Woche sehr viel in der Kritik gestanden, heute Abend war es zwar auch keine spielerische Glanzleistung, aber die Mannschaft hat mit großem Herz gespielt und heute viel Engagement gezeigt. Die entscheidene Phase war im dritten Viertel, da haben wir es verpasst Offensiv gut abzuschließen und danach war unser Selbstvertrauen weg, so haben wir z. B. die ersten fünf Freiwürfe im Schlussabschnitt gleich verworfen. Die Energie hat heute ein Lob verdient, die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg aus dieser Phase. Die Jungs leiden momentan sehr und ich glaube 100%, dass wir das Ding drehen werden."