Abwehrschlacht mit glücklichem Ende für Bonn
Telekom Baskets besiegen Vizemeister Deutsche Bank Skyliners 59:58 und holen wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs Gelungener Einstand von Terry Black
Die Telekom Baskets Bonn können doch noch gewinnen. Vor 3.500 Zuschauern in der ausverkauften Hardtberghalle kämpfte das Team von Headcoach Michael Koch am Sonntagabend den amtierenden Vizemeister Deutsche Bank Skyliners mit 59:58 (11:18, 20:16, 17:14, 11:10) nieder. Die Baskets sind durch diesen Sieg wieder in Schlagdistanz zu einem der begehrten Playoff-Plätze. Wie schon so viele Spiele auf dem Hardtberg in dieser Saison war auch dieses keines für schwache Nerven. Vor allem die letzten fünf Minuten forderten von den Fans beider Lager so ziemlich jeden emotionalen Zustand, bis auf den der Langeweile. Nach einem Spielverlauf, der im Wesentlichen von ausgezeichneter Defensearbeit beider Teams bestimmt wurde, war es nur konsequent, dass in den letzten knapp vier Minuten kein einziger Korb mehr fallen sollte. Ein Dreier des von Baskets-Point Andrew Wisniewski über das gesamte Spiel gut kontrollierten Nationalspielers Pascal Rolle hatte die Skyliners in der 36. Minute wieder auf einen Punkt heran gebracht. Es sollte bereits zu diesem Zeitpunkt der Endstand sein. Die gute Defense beider Mannschaften, aber auch schlechte Wurf-Entscheidungen, erlaubten keinen weiteren Korberfolg mehr. Furios waren die Baskets, die bereits das Hinspiel in der Frankfurter Festhalle mit 89:82 gewonnen hatten, ins Spiel gestartet. Mit zwei Distanzwürfen von Jason Conley und Andrew Wisniewski sowie einem Korbleger von Hrvoje Perincic stand es schon in der dritten Minute 8:0 für die Hausherren. Doch so schnell die Führung heraus gespielte wurde, so schnell kam der Angriffsmotor der Baskets ins Stocken. Die Skyliners verteidigten jetzt besser und gestatteten den Bonnern im ersten Viertel nur noch einen einzigen erfolgreichen Feldkorb. Durch einen 18:1-Lauf hatte Frankfurt bis kurz vor Viertelende den Spieß herum gedreht und den Bonnern einen 9:18-Rückstand (9.) beschert. Die fingen sich erst wieder nach der Viertelpause und dies besonders durch eine immer effektiver arbeitende Defense. In früheren Spielen eher die Bonner Achillesferse, avancierte die Verteidigung diesmal zum Paradestück. Weniger erfolgreich präsentierte sich dagegen die Bonner Offense, die sich an dem ebenfalls bärenstarken Frankfurter Abwehrriegel allzu oft die Zähne ausbiss. Dazu kam eine grauenhafte Freiwurfquote von 33%. Den Baskets gelang das Kunststück, von 18 Versuchen nur sechsmal zu treffen. Ein Glück, dass Frankfurt mit neun von 19 nicht viel besser war. So wurde das Spiel ab dem zweiten Viertel eine Abwehrschlacht, mit bis zum Ende des dritten Viertels leichten Vorteilen für die Gäste, deren Center Malick Badinane und vor allem der bullige Antonio Meeking nie ganz zu kontrollieren waren. Dass Meeking nicht machen konnte was er wollte, dafür hatten ab dem zweiten Viertel besonders Branko Klepac (acht Punkte, sechs Rebounds) und Baskets-Neuzugang Terry Black (vier Rebounds) großen Anteil. Im letzten Spielabschnitt schien es zunächst so, als ob die Baskets das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden könnten. Zunächst brachte ein Dreier von Hrvoje Perinicic nach langer Zeit wieder die Führung (51:49, 32.), danach stand die Bonner Abwehr wie eine Wand und gestattete den Gästen fast vier Minuten keinen einzigen Korberfolg. Gleichzeitig nutzten die Baskets die Chance, auf 57:49 (35.) davon zu ziehen. Doch der Deutsche Vizemeister gab sich noch lange nicht geschlagen. Kaum eine Minute später war Frankfurt wieder bis auf einen Punkt an den Baskets dran (59:58). Ein weiterer Korb sollte jedoch nicht mehr fallen. Baskets-Coach Mike Koch: "Das Spiel heute war ein reiner Heart-Breaker mit dem glücklicheren Ende für uns. Mit unserer Verteidigung bin ich sehr zufrieden. Wir haben jeden Zentimeter der Hardtberghalle verteidigt. Black hat erst zweimal mit uns trainiert, aber seine Defense war aller Ehren wert. Er wird uns noch viel Freude machen." Frankfurt Coach Charles Barton: "Ich bin jetzt erst acht Tage hier und hatte schon drei Spiele. Das heutige war nicht schlecht, damit würden wir die starke Bonner Leistung schmälern. Die Baskets haben ein hohes Tempo vorgelegt, damit hatten wir etwas Probleme. Das heute war ein reines Defense-Spiel. Mit den Playoffs wird es jetzt natürlich schwer."