"Acht von 24 Freiwürfen sind zu wenig"
ULEB-Cup: Telekom Baskets verlieren erst in den Schlussminuten bei DKV Joventut Badalona 72:88 - Bonn mit großen Foulproblemen - Katastrophale Quote von 33% an der Linie
Die Chancen der Telekom Baskets in der schwierigen Gruppe A des ULEB-Cups einen der ersten vier Plätze zu erreichen, sind nach dem siebten Spieltag des europäischen Wettbewerbs nicht größer geworden. Beim bis dahin punktgleichen Team von DKV Joventut Badalona mussten die Bonner am Dienstagabend eine 88:72-Niederlage (15- 18, 24-19, 19-18, 30-17) hinnehmen.Am Ende sind wir auseinander gebrochen, analysierte Co-Trainer Karsten Schul treffend nach dem Schlusspfiff in Badalona, denn bis vier Minuten vor Ablauf der 40 Minuten lagen die Baskets mit den Gastgebern gleichauf. Aleksandar Nadjfeji hatte sein Team nach einem Durchhänger im dritten Viertel wieder mit 66:64 in Führung gebracht. Doch die 36. Minute war gleichzeitig auch der Anfang vom Ende, denn nur wenige Sekunden später kassierte der bis dahin beste Bonner (17 Punkte in 17 Minuten) sein fünftes Foul. Danach hatten die Baskets den Spaniern nichts mehr entgegen zu setzen, denn auch Branko Klepac, Oluoma Nnamaka und Aleksandar Radojevic waren mit jeweils vier Fouls belastet und konnten so nur noch gehemmt agieren um den fünften Pfiff der Schiedsrichter zu vermeiden. Die Gastgeber starteten einen 24:6-Schlussspurt, während das Bonner Spiel spätestens nach dem foulbedingten Ausscheiden des bin dahin stark spielenden Oluoma Nnamaka auseinander fiel. Bis zu den entscheidenden letzten Minuten hatten die 3.500 Zuschauer in Badalonas olympischer Basketballhalle, darunter 50 mitgereiste Bonner Fans, ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Die Baskets starteten im ersten Viertel wie die Feuerwehr und konnten durch ihr schnelles Fastbreakspiel auf 16:4 davon ziehen (7.). Terrence Rencher war der Motor des Bonner Spiels und erzielte seine insgesamt zehn Punkte allesamt in den ersten zehn Minuten. Badalonas Coach Comas reagierte und verpasste dem US-Amerikaner fortan eine Sonderbewachung. Kurz nach der Pause gelang es Badalona erstmals, sich ein wenig abzusetzen. Schnelle vierte Fouls von Aleksandar Nadjfeji und Branko Klepac brachten die Baskets vorübergehend aus dem Tritt. Die Hauptlast unter den Körben lag jetzt bei Aleksandar Radojevic, der seine Aufgabe mit 18 Punkten und acht Rebounds glänzend löste, jedoch gegen die Center-Übermacht der Katalanen am Ende machtlos war. Je mehr die Bonner Center aus dem Spiel genommen wurden, umso besser setzte sich Joventuts Zan Tabak in Szene. 17 Rebounds und 20 Punkte holte der Kroate für sein Team. Doch nicht nur die hohe Foulbelastung bremste das Bonner Spiel. Regelrecht katastrophal war die Freiwurfausbeute von ganzen acht Punkten aus 24 Versuchen. Mit so einer Quote kann man nicht gewinnen, meinte auch Baskets-Sportmanager Arvid Kramer nach dem Spiel. Umso bemerkenswerter, dass wir trotz der vielen Fouls und 16 verworfenen Freiwürfen kurz vor Schluss noch in Führung lagen. Durch die Niederlage in Spanien wird die Luft zunehmend dünner für das Team von Headcoach Predrag Krunic. Von den letzten drei Gruppenspielen müssen die Baskets mindestens zwei gewinnen, um die Chance auf das Achtelfinale zu wahren. Die nächste Gelegenheit haben die Bonner am kommenden Dienstag, 17.12.2002, bei Snaidero Udine. Die anderen Ergebnisse der ULEB-Cup-Gruppe A: Fuenlabrada (ESP) Ural Great Perm 81:90 Gravelines (FRA) Udine (ITA) 91:83