Achter Sieg in Serie

Telekom Baskets gewinnen bei Avitos Gießen 90:81 Rencher, Nadjfeji und Brown beste Bonner Nun 14 Tage Pause bis zum nächsten Bundesliga-Spiel

Die Telekom Baskets Bonn konnten am 14. Spieltag der s.Oliver BBL durch einen 90:81-Erfolg (20:22, 18:23, 18:22, 25:23) bei Avitos Gießen die Tabellenführung erfolgreich behaupten. Wie fast alle Spiele gegen die Hessen, wurde auch dieses erst in den Schlussminuten entschieden, obwohl die Baskets knapp vor dem letzten Viertel schon auf 17 Punkte enteilt waren. Vor allem der Umsicht von Terrence Rencher war es zu verdanken, dass der Sieg in der Gießener Osthalle letztendlich unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Der Bonner Guard bestätigte seine ausgezeichneten Leistungen der letzten Wochen mit diesmal 23 Punkten, sechs Assists und sieben Rebounds. Ihm zur Seite standen besonders Aleksandar Nadjfeji (Topscorer mit 26 Punkten) und Brian Brown (19 Punkte). Baskets-Coach Predrag Krunic war mit Sorgen nach Gießen gereist. Brad Traina immer noch angeschlagen, Branko Klepac mit Problemen an der Achillessehne, Peter Huber-Saffer, der vor wenigen Tagen in Madrid stark spielte, konnte wegen einer Halsentzündung nicht eingesetzt werden und Greg Miller nur in zivil auf der Bank. Die Baskets mussten sich auf einen schweren Gang in der mit 3.000 Zuschauern, darunter 200 aus Bonn, prall gefüllten Halle gefasst machen. Schon zu Beginn dominierte Hektik das Spielgeschehen. Es ging rauf und runter und beide Teams machten in der Anfangsphase vor allem durch nicht verwertete Chancen auf sich aufmerksam. Beim Stand von 0:3 nach drei Minuten nahm Krunic bereits die erste Auszeit für Bonn. Beide Mannschaften danach konzentrierter, zunächst mit Vorteilen für die Gastgeber, die bis zur siebten Minute einen Vorsprung von elf Punkten heraus spielen konnten (17:6). Die Baskets hatten bis dahin erst magere sechs Punkte erzielt - Minusrekord in der laufenden Spielzeit. Vor allem Terrence Rencher schien dies in den folgenden Minuten ändern zu wollen. Er führte sein Team durch einen furiosen 16:3-Lauf bis zum Viertelende zur 22:20-Führung. Die Telekom Baskets bekamen nun zunehmend Oberwasser. Die Verteidigung stand gut und lauerte auf Fastbreak-Chancen. Die boten sich mit zunehmender Spielzeit den Bonnern immer häufiger. Bis zur Pause hatte man den Vorsprung auf sieben Punkte zum 45:38 ausbauen können. Das dritte Viertel stand ganz im Zeichen der Gäste. Jetzt zeigte der Tabellenführer seine beste Defense; im Angriff spielte man mit den Hausherren Katz und Maus, bis drei Minuten vor dem letzten Viertel die Führung sogar auf 17 Punkte erhöht werden konnte (63:46). Doch das Spiel war noch lange nicht gewonnen. Noch nie hatte es in Gießen zu einem komfortablen Sieg für ein Bonner Team gereicht und auch diesmal sollte die Begegnung noch einmal spannend werden. Bis zum Beginn des letzten Abschnitts verkürzte Gießen auf elf Punkte. Mike Mitchell und BJ McKie trieben ihr Team voran, am Korb ackerte Jamal Basit gegen Bonns Aleksandar Radojevic. Die Folge: Bis auf vier Punkte kamen die Hessen wieder heran (74:70, 36.); die Baskets behielten trotz Pfeifkonzert der Zuschauer die Nerven. Neun Punkte zog man nochmals davon, aber wieder verkürzte Gießen 53 Sekunden vor dem Ende auf vier (77:81). Doch Bonn hat Terrence Rencher, auf dessen Konto fast alle wichtigen Aktionen der Baskets in den Schlussminuten gingen. Dazu kam ein treffsicherer Brian Brown, der fünf Freiwürfe in den letzten 27 Sekunden traf und damit den Sieg für die Telekom Baskets sicherte. Das war ein hartes Stück Arbeit, meinte Baskets-Sportmanager Arvid Kramer nach dem Spiel. Sein Headcoach Predrag Krunic war vor allem der Leistung in den letzten 13 Minuten nicht zufrieden: "Wenn man im dritten Viertel mit 17 Punkten führt, muss man den Sack zu machen. Aber in Gießen ist es immer schwer vor ausverkauftem Haus zu spielen." Sein Gießener Kollege Joe Whelton: "Bonn hat heute gezeigt, dass sie ein Spitzenteam sind. Wir hatten zu viele Turnovers und zu wenige Rebounds, um das Spiel zu gewinnen." Auf die Telekom Baskets wartet nun eine 14-tägige Pause, bis am 01.02.2003 das Team von Brandt Hagen zu Gast auf dem Hardtberg ist.