Alles unter Kontrolle

Telekom Baskets Bonn besiegen digibu Baskets Paderborn sicher mit 73:63 John Bowler erneut mit 20 Punkten Guter Einstand von Neuzugang Eddie Basden Bangen um Miah Davis

Überaus erfolgreich aus Sicht der Telekom Baskets endete am Samstagabend der 21. Spieltag der Basketball-Bundesliga. Nachdem bereits den ganzen Tag knapp 100 Fans den neuen Telekom Dome am Basketsring durch Reinigungs- und Malerarbeiten großartig auf Vordermann gebracht hatten (ausführliche Berichterstattung folgt), belohnten die Jungs von Headcoach Michael Koch die Mühen der Helfer am Abend mit einem souveränen 73:63-Erfolg (17:12, 21:17, 16:14, 19:20) über Paderborn. Dabei gestaltete sich der Spielverlauf trotz einer bis auf die Anfangsphase stets deutlichen Bonner Führung alles andere als langweilig. Die knapp 3.500 Zuschauer in der Hardtberghalle, darunter über 100 Fans von der Pader, merkten schnell, dass sich die Telekom Baskets in ausgezeichneter Spiellaune befanden. In der Defense stand das Team von Coach Mike Koch sattelfest und gestattete dem Gegner lediglich 63 Punkte. Im Angriff glänzte man durch eine gute Wurfquote von 52% aus dem Feld (Paderborn: 39%) und im richtigen Moment eingestreute Dreier (6 von 13), darunter alleine drei von Artur Kolodziejski. Doch trotz der geschlossenen Teamleistung alle zehn eingesetzten Spieler konnten punkten - stach ein Bonner Spieler besonders hervor. John Bowler gelang das Kunststück, zum dritten Mal in Folge exakt 20 Punkte zu erzielen. Der bullige Baskets-Center war von der Paderborner Verteidigung nur selten in den Griff zu bekommen und traf auch die schwierigsten Würfe sicher. Bescheidener, aber nicht viel weniger effizient ging sein Teamkollege Ronald Burrell (elf Punkte, acht Rebounds) zu Werke. Alles in allem war der ungefährdete Sieg gegen den Tabellenvierzehnten der Bundesliga aber ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Paderborn gelang es nur bis zur sechsten Minute, das Spiel offen zu gestalten. Bis sich Baskets-Neuzugang Eddie Basden beim Spielstand von 9:9 den bestmöglichen Einstand vor den Fans gönnte, die ihn schon bei der Teampräsentation mit tosendem Applaus begrüßt hatten. Ohne lang zu fackeln versenkte Basden seinen ersten Wurf in der Basketball-Bundesliga per Dreier zum 12:9. Insgesamt machte der 25jährige US-Amerikaner fünf Punkte, zwei Assists, holte drei Rebounds und sorgte für den einzigen Bonner Steal. Nach Basdens Einstand setzte sich Bonn immer weiter ab. Das erste Viertel wurde mit 17:12 gewonnen. Nach 20 Minuten stand es schon 38:29. Und auch das dritte Viertel ging mit 16:14 an die Gastgeber. Ronald Burrell sorgte mit einem Freiwurf in der 26. Minute sogar für eine 15-Punkte-Führung (51:36), die, auch wenn Chancen reichlich vorhanden waren, nicht mehr weiter ausgebaut wurde. Tragisch war dies keineswegs, denn die Bemühungen des Gegners, den Rückstand aufzuholen, hielten sich in Grenzen. Die Bonner Verteidigung machte es den Paderborner Schützen schwer, in eine günstige Wurfposition zu gelangen, zudem wurde Topscorer Tim Black, dem in Halbzeit eins noch 14 Punkte gelangen, nach der Pause besser kontrolliert. Dem kleinen Paderborner Aufbauspieler, dem insgesamt 21 Punkte gelangen, war der Kräfteverschleiß am Ende deutlich anzumerken. So geriet der Sieg der Baskets auch in den letzten Spielminuten nicht mehr in Gefahr. Zwar gelang es den Gästen 50 Sekunden vor dem Ende, die jetzt nachlassende Konzentration der Baskets zu nutzen und auf 70:63 heranzukommen, doch sichere Freiwürfe von Moussa Diagne und der 20. Punkt von John Bowler besiegelten endgültig die Niederlage Paderborns. Als einziger Wehrmutstropfen eines ansonsten rundum gelungenen Samstags könnte sich eine Verletzung von Miah Davis erweisen. Der Baskets-Pointguard rutschte 80 Sekunden vor Schluss auf dem Parkett aus und verletzte sich am Oberschenkel. Eine erste Diagnose durch Teamarzt Dr. Michael Volkmer ergab, dass Davis mehrere Tage ausfallen wird. Ein Einsatz am kommenden Sonntag beim Deutschen Meister in Bamberg ist eher unwahrscheinlich. Michael Koch (Telekom Baskets Bonn): Uns war es heute wichtig zu gewinnen. Wir wussten, dass es nicht einfach würde, Paderborn zu schlagen. Paderborn hat heute nur 63 Punkte gemacht, das zeigt, wie gut wir verteidigt haben. Mir hat es gut gefallen, dass alle unsere Spieler gepunktet haben. Leider fällt unser Pointguard Miah Davis für einige Tage aufgrund einer Oberschenkelverletzung aus. Mit unserem Neuen, Eddie Basden, bin ich sehr zufrieden: Er strahlt eine unwahrscheinliche Ruhe und Erfahrung aus und wird uns weiterhelfen. Douglas Spradley (digibu Baskets Paderborn): Gratulation an die Baskets: Bonn hat das Spiel kontrolliert, während wir es nicht geschafft haben, richtig ins Match reinzukommen. Auch wenn wir ganz gut verteidigt haben, hat es trotzdem nicht ganz gereicht, denn wir müssen lernen, über 40 Minuten mit hoher Intensität zu spielen. Dazu kommt im Moment leider eine Phase, in der wir nicht so gut werfen. Das erklärt unsere schlechte Wurfquote.