Am Ende doch noch eine deutliche Angelegenheit
Telekom Baskets besiegen BS|Energy Braunschweig mit 81:65 - Letztes Viertel geht mit 33:11 an Bonn - Milisavljevic macht 18 Punkte und neun Assists - Jackson erneut mit "Double-double"
Vierter Sieg in Folge für die Telekom Baskets in der Basketball-Bundesliga. Am Samstagabend gelang den Bonnern vor 3.300 Zuschauern in der Hardtberghalle ein am Ende doch noch deutlicher 81:65-Sieg (24:18, 8:21, 18:15, 31:11) über BS|Energy Braunschweig. Ein Spielausgang, der über weite Strecken der 40 Minuten alles andere Selbstverständlich schien, denn die Baskets taten sich vor allem vor der Pause gegen die abstiegsbedrohten Niedersachsen mehr als schwer. Die 14 Tage Pause hatte das Team von Headcoach Predrag Krunic anscheinend in guter Form überstanden. Nach zuletzt drei Siegen in Folge in der Bundesliga starteten die Baskets selbstbewusst ins Spiel und schon nach drei Minuten hatte man die Gäste mit einem Blitzstart zum 6:0 überrascht und die eigenen Fans so richtig in Stimmung gebracht. Allen voran Center Peter Huber-Saffer, der vier Zähler besteuerte, sich jedoch mit drei Fouls in 120 Sekunden unglücklich wieder aus dem Spiel nahm. So musste bereits in der Anfangsphase Teamkollege Aleksandar Djuric ran, der nach seinem vor sechs Wochen erlittenen Bänderriss im Fuß erstmals wieder aktiv dabei war. Mit insgesamt zehn Punkten, acht davon in der ersten Halbzeit, und einer Wurfquote von 100% feierte der junge Center ein gelungenes Comeback. Bis zum Ende des ersten Viertels war die Welt für die Baskets und ihre Fans noch in Ordnung. Bonn bestimmte das Spielgeschehen und führte nach neun Minuten völlig verdient mit 24:16, doch dann sprang der Zug aus der Spur. Plötzlich gelang im Angriff so gut wie nichts mehr. Die Abstimmung war verloren gegangen. Gleichzeitig erhöhten die Gäste, gecoacht von Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann, den Druck in der Verteidigung. Die Folge: Kaum noch freie Würfe für die Baskets und die, die genommen wurden, fanden nicht mehr das Ziel. So gelang Braunschweig in den folgenden sieben Minuten ein beeindruckender 17:2-Lauf, der die Baskets Mitte des zweiten Viertels mit 26:33 in Rückstand brachte. Auch die Einwechslung von Balazs Simon und Kristaps Janicenoks brachte kaum Impulse für das Bonner Spiel. Janicenoks war gehandicapt ins Spiel gegangen. Zwei Tage zuvor hatte er sich beim Training einen schmerzhaften Pferdekuss zugezogen und seitdem nicht mehr trainieren können. Auch deshalb war die Wurfquote aus der Distanz bei den Baskets an diesem Abend katastrophal. Nur ein Wurf von 13 Versuchen ging durch den Braunschweiger Korb. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst recht wenig. Im Gegenteil: Nach fünf Minuten im dritten Spielabschnitt betrug der Rückstand sogar neun Punkte (42:51). Nur mühsam und mit viel Kampf fanden die Baskets nach und nach zurück ins Spiel. Braunschweigs Spielmacher Adam Hall, der in Halbzeit eins noch 13 Punkte machte, wurden besonders durch Defense-Spezialist Oluoma Nnamaka im zweiten Durchgang nur noch vier Punkte gestattet. Spätestens der Dunking von Aleksandar Nadjfeji in der 32. Minute zum 54:54-Ausgleich leitete die Wende ein. Von nun an spielten die Baskets von Minute zu Minute sicherer und selbstbewusster. In der Verteidigung hatte man zur Sicherheit aus dem ersten Viertels zurück gefunden und endlich stimmte es auch in der Offense. Was jetzt folgte war ein furioser Sturmlauf, der die Fans von den Sitzen riss. Oluoma Nnamaka spielte dabei eine ganz besondere Rolle. In der Defense fast unüberwindbar, blockte er in dieser Phase gleich zweimal seinen Gegenspieler. In der Offense verwandelte er drei wichtige Korbleger. Als dann knapp drei Minuten vor dem Ende Milisavljevic doch noch den ersten Bonner Dreier im gegnerischen Korb versenkte (67:62), kippte das Spiel endgültig zu Gunsten der Baskets, bei denen - neben Nnamaka (16 Punkte, neun Rebounds) Branko Milisavljevic (18 Punkte, neun Assists, sechs Rebounds) und Altron Jackson (15 Punkte, 12 Rebounds) besonders hervor stachen. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Ich bin froh über diesen Sieg. Braunschweig hat wesentlich besser gespielt, als es der Tabellenplatz aussagt. Das zweite Viertel hat mir nicht gefallen. Wir sind gut gestartet und haben im letzten Viertel sehr gut verteidigt. Zudem sind wir dann in der Offense in einen guten Rhythmus gekommen." Braunschweigs Trainer Henrik Dettmann: "Gratulation an Bonn und Predrag Krunic. Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen, denn Bonn hat mit mehr Herz gespielt und nie aufgegeben. Wir schaffen es leider nicht 40 Minuten konstant und diszipliniert zu spielen. Daran müssen wir arbeiten, um die Klasse halten zu können."