Arbeitssieg in Schwelm

Bonn siegt 78:69 bei den Union Baskets - Enges Spiel bis in die Schlussphase - Milisavljevic macht 24 Punkte

Nur mit Mühe konnten die Telekom Baskets am 27. Spieltag der Basketball-Bundesliga einen weiteren Sieg einfahren. Mit 78:69 (16:19, 16:14, 23:21, 14:24) gewannen die Bonner beim Tabellenletzten Union Baskets Schwelm.Es war klar, dass dies hier kein Spaziergang wird, meinte Aleksandar Nadjfeji nach dem Spiel in der Wuppertaler Uni-Halle. Die Ausgangslage war klar: Absteiger trifft auf Playoff-Kanditaten. Auf dem Papier eigentlich eine klare Sache, zumal die Union Baskets auf Topscorer Kendrick Johnson verzichten mussten, der vor drei Tagen nach Ostende in Belgien wechselte. Doch gerade dieser Umstand weckte bei den Hausherren vor 1.200 Zuschauern, darunter knapp 400 Fans aus Bonn, ungeahnte Kräfte. Man wollte den favorisierten Bonnern so lange wie möglich Paroli bieten, was dem Team von Coach Torsten Daume bis in das letzte Viertel hervorragend gelang. Auch wenn Headcoach Predrag Krunic vor dem Spiel eingehend davor gewarnt hatte den Gegner zu unterschätzen letztendlich taten es die Baskets doch. Über eine viel zu lange Zeit verteidigte Bonn nur mit halber Kraft, während man in der Offense unkonzentriert wirkte. Immer, wenn der Druck in der Defense erhöht wurde, gelangen leichte Ballgewinne, die zumeist per Fastbreak zum Erfolg führten. Doch dies geschah vor allem in den ersten drei Vierteln zu selten. Erst als es im letzten Viertel ernst wurde, legte Bonn einen höheren Gang ein und gewann am Ende doch noch mit 78:69. Bis zur 30. Minute war es Bonn nicht gelungen, den Tabellenletzten abzuhängen. Immer, wenn sich die Baskets anschickten, endlich davon zu ziehen, machte Schwelm das Spiel - zumeist mit Distanzschüssen wieder offen. Branko Milisavljevic leitete mit den ersten Punkten des letzten Viertels zum 56:55 (32.) den Bonner Endspurt ein. Jetzt endlich besannen sich die Baskets auf ihre Stärken in der Defense und erzwangen so zwei Ballverluste der Hausherren hintereinander. Aleksandar Djuric und Oluoma Nnamaka nutzten die Chancen und erhöhten auf 60:55 (33.). Danach markierte Milisavljevic mit zwei Freiwürfen sogar das 62:55 (62:55). Bei Schwelm sorgte jedoch vor allem Marko Piplovic mit zwei Dreiern dafür, dass sein Team weiter im Spiel blieb. Als zwei Minuten vor dem Ende Schwelms Bester Ryan Bond (28 Punkte, 13 Rebounds) mit einem Distanzschuss den Bonner Vorsprung auf drei Punkte verkürzte (72:69), wäre es beinahe noch einmal eng geworden, doch die Baskets verteidigten nun endlich mit der nötigen Stärke und gestatteten Schwelm keinen einzigen Punkt mehr. Wir spielen immer dann sehr gut, wenn wir als Team spielen. Sie wie gegen Alba Berlin vor drei Tagen. Das haben wir heute leider viel zu selten getan, erklärte Bonns Pointguard Branko Milisavljevic die durchwachsende Leistung der Baskets. Mit 24 Punkten und sechs Assists, aber auch fünf Ballverlusten, war er einer der besten Bonner an diesem Abend. Zudem stand er 16 Mal an der Linie und traf dort 13 Freiwürfe. Altron Jackson erspielte sich mit 13 Punkten und zwölf Rebounds ein weiteres Double-double und auch Aleksandar Nadjfeji (17 Punkte) und Oluoma Nnamaka wussten zu überzeugen. Unter dem Strich war das 78:69 ein Erfolg unter der Kategorie Arbeitssieg. Dass die Baskets zu weitaus mehr in der Lage sind, haben sie im Pokal-Viertelfinale am vergangenen Mittwoch bewiesen. Die nächste Möglichkeit besteht genau eine Woche später beim wichtigen Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg (13.04.05, 20:00 Uhr). Baskets-Coach Predrag Krunic: "Es war heute ein sehr schwieriges Spiel für uns. Wir haben besonders mit Bond über das ganze Spiel Probleme gehabt. Der Grund für unseren Sieg war die geschlossene Mannschaftsleistung, besonders im letzten Viertel. Wir wollen in die Playoffs, dafür müssen wir alle Spiele gewinnen." Schwelms Trainer Torsten Daume: "Gratulation an Bonn. Meine Mannschaft hat heute viel Herz und Charakter gezeigt, daher bin ich mit dem Auftreten heute sehr zufrieden, auch wenn dabei nichts zählbares herausgekommen ist. Wir haben Millisavljevic nicht so kontrolliert, wie wir uns das vorgenommen haben."