Arvid Kramer: Back to the USA"
Der langjährige Spieler und Sport-Manager verwirklicht seinen lange gehegten Plan und verlässt die Telekom Baskets im Herbst Richtung San Diego Präsident Wolfgang Wiedlich: Schmerzlicher Verlust"
Arvid Kramer, als Spieler und Manager eine Art Bonner Basketball-Denkmal, verlässt seinen Heimatklub Telekom Baskets Bonn und beginnt samt Frau und drei Kindern ein neues Leben" in den USA. Der 48-Jährige Amerikaner mit deutschem Pass freut sich auf die Rückkehr in das Land, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat und insbesondere auf die Betreuung von Joshi Kramer, Sohn aus erster Ehe, der inzwischen ein vielversprechendes Basketball-Talent geworden ist. Kramer: Den Plan hatte ich schon lange. Ich gehe sozusagen back home. Mein Bauch sagt mir: Da gehörst Du hin. Den Baskets kehre ich aber nicht den Rücken zu, sondern wir werden beide weiter zusammen arbeiten. Es ist mein innigster Wunsch, dass es mit der Halle klappt und der Verein sich weiter nach oben entwickelt." Wolfgang Wiedlich, sagte: Arvid Kramer hat sich um die Baskets verdient gemacht, wir haben ihm viel zu verdanken. Es ist ein schmerzlicher, vor allem menschlicher Verlust." Der Präsident der Telekom Baskets Bonn machte aber auch deutlich: Die Ehe wird nicht geschieden, wir bleiben miteinander verbunden." Im Innercircle des Clubs wisse man von Arvids Plänen seit etwa zwei Jahren, wir konnten uns also darauf vorbereiten". Es werde einen sanften Übergang geben, dies gelte insbesondere auch für die Funktion als alleiniger geschäftsführender Gesellschafter, die Kramer in der dem e.V. assoziierten GmbH, zuständig für alle Bundesliga-Angelegenheiten, seit Jahren inne hatte. Die Team-Planung werde Kramer auch in den nächsten beiden Jahren mit seinem Sachverstand begleiten. Wiedlich: Das ist heute aus jedem Erdwinkel mit Internetanschluss möglich." Ansonsten habe, wie bisher auch, weiterhin Headcoach Predrag Krunic das letzte Wort bei Spielerverpflichtungen. Die Baskets haben unterdessen auf Kramers Weggang in die USA und das geplante Hallenprojekt reagiert und die BonBas GmbH gegründet. Der Telekom Baskets Bonn e.V. ist Hauptgesellschafter. Die BonBas GmbH wird wirtschaftlicher Träger des nationalen und internationalen Spielbetriebs und sowohl Bauherr als auch Betreiber der geplanten Halle. Arvid Kramer hat, nachdem er als Spieler bei den Denver Nuggets (NBA), Antonini Siena (ITA) und La C.R.O. Lyon (FRA) und Bayer 04 Leverkusen unterwegs war, zur Saison 1987/88 seine Zelte in Bonn aufgeschlagen und seitdem alle Höhen und Tiefen im Bonner Basketball miterlebt. Er wurde zu Zweitliga-Zeiten des Godesberger TV schnell Publikumsliebling, schließlich auch eine Art Lokalmatador. Den GTV-Aufstieg in die 1. Liga (1990/91) machte er ebenso mit wie den sofortigen Abstieg. Im Jahre 1991 kämpfte er auf GTV-Seite für eine Fusion der Basketball-Abteilungen des GTV und des SC Fortuna Bonn, deren Abteilungsleiter damals Wolfgang Wiedlich war, zur BG Bonn 92. Dem Quartett Dr. Hans Braun (V1998 / ohne Verein), Arvid Kramer (Godesberger TV), Hans-Günter Roesberg (Post-SV Bonn) und Wolfgang Wiedlich (SC Fortuna Bonn) gelang es schließlich, den Bonner Spitzenbasketball, nicht zuletzt durch den Gewinn der Deutschen Telekom AG 1993 als Sponsor, auf eine erfolgreiche Spur zu setzen. 1993 erhielt Kramer zudem seinen deutschen Pass, womit er das Ausländerkontingent entlastete. Der Gründung des Telekom Baskets Bonn e.V. am 27. April 1995 folgte nach der Saison 95/96 der Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga und 96/97 als 1. Aufsteiger in der deutschen Basketballgeschichte der Gewinn der Deutschen Vize-Meisterschaft mit dem 40-jährigen Arvid Kramer als Center und ältesten Spieler der Bundesliga. Damals war Kramer in Personalunion bereits Spieler, Sport-Manager und Geschäftsführer des Bundesliga-Bereichs. Nach dem Tod von Baskets-Präsident Dr. Hans Braun (1998) lenkten Kramer und Wiedlich gemeinsam die Geschicke des Klubs, der in Bonn Basketball längst zur mit Abstand Zuschauer-stärksten Sportart entwickelt hatte. Mit Arvid Kramer verlässt ein Stück Basketballgeschichte die Stadt. Nicht weniger als 17 Jahre hat der ehemalige NBA-Profi Basketball-Bonn" mitgeprägt.