Auf Bauermanns Spuren
Am Samstag Bundesliga-Heimspiel gegen EnBW Ludwigsbrug - Einsatz von Vince Yarbrough weiter fraglich - Am Sonntag Auslosung BBL-Pokal-Viertelfinale
Wahrscheinlich weht am Samstagabend mehr Wind aus Bamberg nach Bonn als im Januar 2009, wenn die Oberfranken tatsächlich im Telekom Dome gastieren. Auch wenn der Gegner EnBW Ludwigsburg heißt, so bemühen sich doch gerade die Schwaben seit dieser Saison, so bissig und hart zu verteidigen wie einst die Bamberger unter Bundestrainer Dirk Bauermann. Das neue Konzept hat natürlich einen Namen: Rick Stafford, einst Bauermanns Allzweckwaffe in Bamberg, hat in Ludwigsburg den Kroaten Silvano Poropat als Headcoach beerbt der für einen kroatischen Basketball-Lehrer vergleichsweise zaghaft Defense lehrte. Stafford ist da eher wie Bauermann, Ludwigsburg jedenfalls spielt in dieser Saison einen ganz anderen Ball. Die Teamstatistiken verraten nach zehn Spieltagen sogar ein Kuriosum: Kein BBL-Club lässt im Schnitt weniger gegnerische Punkte zu (64,3) auch keiner erzielt weniger (67,6) als die Ludwigsburger. Dabei steht nicht nur der neue Assistantcoach von Stafford, der Ex-Oldenburger Tyron McToy, für großes Offensiv-Knowhow. Gleiches gilt für die drei Guards, denen der Coach vertraut. Da ist zu allererst der neue Chef auf Parkett, Spielmacher und BBL-Heimkehrer Brian Jones, der schon beides praktiziert hat: das grenzenlose Zocken in Tübingen oder den starren Systembasketball in Bremerhaven. Jones ist dafür bekannt, dass er in der Crunchtime meistens die richtigen Entscheidungen trifft. Vielseitig gibt sich auch Guard Dominic Jones, der zuletzt bei der BG Karlsruhe Regie führte, auch als Scorer einen Namen hat. Und läuft Brandon Woudstra, der Shooter und Topscorer im EnBW-Team (12,3 Punkte/Spiel) einmal heiß, kann ihn kaum ein Verteidiger noch bremsen. In eigener Halle sind die Ludwigsburger eine Macht: ohne Niederlage sogar Meister Berlin unterlag dort (58:65). Auswärts punktete die Staffard-Truppe bisher nur in Bamberg (69:61), aber die anderen Gegner hießen ja auch Düsseldorf, Artland, Oldenburg und Nördlingen. Am Mittwoch unterlag Ludwigsburg im Pokal mit 59:70 in Berlin. Dort punkteten aus EnBW-Sicht nur Jones (13) und Power Forward Dane Watts (10) zweistellig. Im Bonner Lager hat man den eher glanzlosen Auftritt beim Pokalachtelfinale am vergangenen Mittwoch längst abgehakt. "Wir wollten eine Runde weiter kommen, das haben wir geschafft", sagt Pointguard EJ Rowland. "Gegen Ludwigsburg wird diese Leistung aber nicht ausreichen. Da müssen wir uns besonders in der Offense steigern." Ob ihn bei dieser Aufgabe Teamkollege Vincent Yarbrough unterstützen kann, steht allerdings noch nicht fest. Der Bonner Forward konnte schon gegen Gießen wegen Rückenbeschwerden nicht auflaufen. Das Spiel der Telekom Baskets gegen EnBW Ludwigsburg beginnt am Samstag, 22.11.08, um 19.30 Uhr im Telekom Dome. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket, im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de und an der Abendkasse ab 18.00 Uhr. Auslosung Pokal-Viertelfinale Einen Tag später entscheidet sich beim BBL-Spiel Alba Berlin gegen TTB Trier, wer der Gegner der Telekom Baskets Bonn im BBL-Pokal-Viertelfinale sein wird. Im Lostopf befinden sich neben Meister Berlin noch die Brose Baskets, New Yorker Phantoms Braunschweig, EWE Baskets Oldenburg, Giants Düsseldorf, Deutsche Bank Skyliners sowie der Gewinner der Partie Paderborn Baskets gegen TBB Trier (26. November, 20.00 Uhr). Terminiert ist das Viertelfinale für den Zeitraum 20. bis 22. Januar 2009. Die Sieger dieser Runde nehmen am BBL TOP FOUR 2009 teil. Dieses findet am 28. Februar und 1. März zum dritten Mal in Folge in der Hamburger Color Line Arena statt. Die Halbfinals stehen am Samstag um 16.00 Uhr und 19.00 Uhr auf dem Programm; einen Tag später gehen das Spiel um Platz drei (12.00 Uhr) und das Finale (15.00 Uhr) über die Bühne.