Auftakt nach Maß

Telekom Baskets siegen im ersten Viertelfinalspiel gegen TBB Trier unerwartet deutlich mit 86:72 Kaukenas und Nadjfeji mit jeweils 25 Punkten Bonner mussten ohne Brettcenter antreten Nächstes Spiel am kommenden Dienstag

Überraschend deutlich gingen die Telekom Baskets am Freitagabend vor 3.450 Zuschauern, darunter 100 Gästefans, in der prall gefüllten Bonner Hardtgerghalle in der Serie Best of Five gegen TBB Trier mit 1:0 in Führung. 86:72 lautete das Endergebnis. Ein Playoff-Auftakt, den selbst große Optimisten kurz vor dem Spiel kaum für möglich gehalten hätten.Einen Tag zuvor hatte Baskets-Coach Predrag Krunic die nächste Hiobsbotschaft hinnehmen müssen. Mit Branko Klepac hatte sich der dritte Großeseines Teams verletzt (Dehnung des Kreuzbands am linken Knie). Die Baskets standen ohne etatmäßigen Center da, denn auch Miladin Mutavdzic (Sehnendurchriss am Finger) und Peter Huber-Saffer (Innenbandriss) standen dem Bonner Coach nicht zur Verfügung. Umso bemerkenswerter, wie sich der Rest der Truppe aus der Affäre zog. Mit einer kleinen Aufstellung und nur sieben Spielern brauchten die Bonner rund sieben Minuten, um gegen die in Bestbesetzung angetretenen Moselstädter ins Spiel zu kommen. Die Verteidigung wurde deutlich besser und vor allem gelang es, McKie, den Topscorer der BBL (im Schnitt 23 Punkte) aus dem Spiel zu nehmen. Altron Jackson hing wie eine Klette an dem Trierer Schlüsselspieler und forcierte gleich mehrmals Turnovers. Zur Pause hatten die Gäste durch die erstklassige Defense der Bonner bereits zwölf Mal den Ball verloren. Die Taktik von Krunic schien aufzugehen. Schnell spielen und konsequent verteidigen lautete die Devise und sein Team setzte die Vorgabe fast fehlerlos um. Der Schlüssel zum Sieg lag jedoch in der geschlossenen Teamleistung der gesamten jungen Bonner Truppe. Der Ausfall aller Center hatte nicht geschockt, sondern schweißte die Spieler noch enger zusammen. Noch nie wurde in dieser Saison in der Hardtberghalle so um jeden Ball gekämpft. Allen voran wieder einmal Oluoma Nnamaka, der 13 Punkte erzielte und zusammen mit Altron Jackson Triers Mckie nicht zur Entfaltung kommen lies. Oder Rimantas Kaukenas, der ohne Rücksicht auf Verluste in die Bande sprang, um einen schon verlorenen Ball doch noch für sein Team zu retten. Und natürlich Aleksandar Capin, der sich als Scorer zurückhalten konnte, aber das Spiel als Kopf seines Teams stets im Griff hatte. Sechs Assists und sieben Punkte konnte der 21jährige Slowene am Ende für sich verbuchen. Aus einer großartigen Teamleistung stachen dennoch zwei Bonner Spieler besonders hervor: Aleksandar Nadjfeji und Rimantas Kaukenas. Egal ob von außen oder am Brett, beide Spieler waren an diesem Abend nicht zu stoppen. Mit jeweils 25 Punkten waren sie die Topscorer des Spiels. Und auch Djordje Djogo wusste zu überzeugen. Er wurde bester Bonner Rebounder mit acht gefangenen Bällen und erzielte zehn Punkte. So ließ eine bis in die Haarspitzen motivierte Bonner Truppe ab dem zweiten Viertel keinen Zweifel aufkommen, dass die Baskets zum Auftakt der Playoffs einen Sieg einfahren wollten. Zur Halbzeit betrug die Bonner Führung bereits neun Punkte (45:36), ein Korbleger durch Djogo in der 32. Minute markierte sogar eine 20-Punkte-Führung (77:57). Die Gäste kamen zwar nochmals bis auf zwölf Punte heran (80:68), 36.), doch die Hausherren hielten den Druck aufrecht. Kaukenas und Nadjfeji bauten durch weitere sechs Punkte die Führung wieder aus (86:69). Der letzte Dreier durch Triers Stephens mit der Schlusssirene zum 86:72 war nur noch Ergebniskosmetik. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Trier wird sich mit Sicherheit im nächsten Spiel ganz anders präsentieren. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten, um die nächste Runde zu erreichen." TBB-Coach Joe Whelton: "Ich kann nicht zufrieden sein; aber das war nur ein Spiel einer ganzen Serie. Wir müssen nach vorne schauen und kämpfen." Durch den Sieg führen die Baskets in der Serie Best of Five mit 1:0. Bereits am kommenden Dienstag kommt es in der Arena Trier zum nächsten Aufeinandertreffen der beiden Teams.