Aus im Achtelfinale
68:80-Niederlage im BBL-Pokal gegen Oldenburg - Telekom Baskets enttäuschen nach der Pause auf ganzer Linie - Kaum ein Spieler zeigt Normalform
Für die Telekom Baskets war das Achtelfinale des BBL-Pokals die Endstation. Aufgrund einer besonders nach der Pause mangelhaften Leistung in fast allen Bereichen musste sich das Team von Coach Michael Koch am Mittwochabend den EWE Baskets Oldenburg mit 68:80 (15:15, 22:17, 9:24, 22:24)geschlagen geben. Wer nach der Niederlage in Leverkusen vor drei Tagen dachte, die Baskets hätten aus ihren Fehlern gelernt, wurde eines besseren belehrt. Wieder fehlte der richtige Druck in der Verteidigung, wieder viel zu viele Ballverluste (18), doch diesmal kam noch eine schlechte Leistung in der Offense dazu. Zum ersten Mal in dieser Saison verloren die Telekom Baskets damit zwei Pflichtspiele hintereinander. Schon zu Beginn des Spiels mussten die 2.100 Zuschauer, die trotz des Fußball-Länderspiels Deutschland-Schweiz den Weg in die Hardtberghalle gefunden hatten, mit ansehen, dass die Starting Five der Baskets die ersten Minuten regelrecht verschlief. Die Folge war ein schnelles 2:9 zu Gunsten der Gäste aus Oldenburg, die ohne große Mühe das Heft an sich gerissen hatten. Schon nach weiteren drei Minuten platzte Mike Koch der Kragen. Unter dem Applaus der enttäuschten Fans beorderte der Bonner Coach seine komplette Startformation auf die Bank. Stattdessen schickte er Martynas Mazeika, Bernd Kruel, Patrick Flomo, Artur Kolodziejski und Marko Markovic auf das Parkett. Von da an war Leben im Spiel der Baskets und unter den Anhängern auf den Tribünen. Angeführt von Mazeika, dem vier Assists gelangen und Marko Markovic, der in nur 10 Minuten 6 Punkte machte und 6 Rebounds holte, begann das Bonner Team endlich Basketball zu spielen. Oldenburg wusste mit dieser radikalen Umstellung im Bonner Spiel zunächst wenig anzufangen. Die Folge war eine erfrischende Aufholjagd der Baskets-Reservisten, die bis zum Viertelende den 15:15- Ausgleich schafften und zwei Minuten später durch einen Korbleger von Markovic mit 21:20 erstmals in Führung gingen. Es lief endlich bei den Baskets. Den Bankspielern war es gelungen, den Motor auf Touren zu bringen und entsprechend angespornt zeigten gegen Ende des zweiten Viertels auch die Starter endlich eine ansprechende Leistung, die mit einer 37:32-Pausenführung belohnt wurde. Doch nach dem Seitenwechsel schlich der Schlendrian der ersten Minuten zurück ins Bonner Spiel. In der Verteidigung präsentierte man sich alles andere als wach und im Angriff gingen gleich reihenweise scheinbar leichte Bälle am Ring vorbei. Zunächst noch ohne Folgen. Nachdem Oldenburg nach der Pause schon wieder bis auf einen Punkt heran gekommen war (37:36, 22.), war es ein Dreier von Jason Conley, der in der 25. Minute mit 44:38 die höchste Bonner Führung markierte. Danach lief auf Seiten der Telekom Baskets im 3. Viertel so gut wie nichts mehr. Bonn reagierte nur noch und dies zumeist auf Aktionen des jetzt wie entfesselnd aufspielenden Oldenburgers Doron Perkins (insgesamt 29 Punkte), der mit zehn Punkten am nun folgenden 16:2-Lauf der Gäste zum 46:56 (30.) beteiligt war. Von Teamplay war in dieser Phase bei den Baskets nichts mehr zu sehen und auch der zweite Anzug von der Bank konnte jetzt kein neues Feuer mehr entfachen. Dies loderte erst wieder zögerlich im letzten Viertel auf, doch die zwischenzeitlich auf bis zu 16 Punkte enteilten Gäste (49:65, 34.) mussten nicht mehr allzu viel tun, um den Einzug in die Runde der letzten acht Teams im BBL-Pokal perfekt zu machen. Kaum ein Bonner Spieler hatte an diesem Abend Normalform gezeigt. Als arrogant und überheblich beschrieb Headcoach Michael Koch später völlig zu Recht den Auftritt seines Teams. Bonns Powerforward Gyasi Cline-Heard analysierte treffend: Das war heute Abend ganz großer Müll von unserer Seite. Und überhaupt war es ein schwarzer Tag für die Baskets: Ein Fernseher ging in Flammen auf, zwei Rollbanden-Steuereinheiten gaben den Geist auf, und schließlich hauchte das grausige Spiel auch noch dem Scouting-Computer, mit dem die Videoleinwände bespielt werden, das Leben aus. Solche Tage gibt's, leider auch an solchen, wenn es um alles oder nichts geht, wie in einem Pokal-Achtelfinale. Drei weitere Pokalergebnisse vom Mittwochabend: FC Schalke - Paderborn Baskets 88:96 Eisbären Bremerhaven - Brose Baskets 90:70 EnBW Ludwigsburg - WALTER TIGERS Tübingen 69:49