Baskets beklagen den Verlust von zwei Eigengewächsen
Jonas Wohlfarth-Bottermann wechselt zu ALBA BERLIN, und Fabian Thülig beendet seine junge Erstligakarriere
Für die Telekom Baskets Bonn ist es – menschlich, sportlich, wirtschaftlich – ein herber Verlust. Jonas Wohlfarth-Bottermann (23), 2,08 m großer Center, wechselt zum Liga-Konkurrenten Alba Berlin, und Flügelspieler Fabian Thülig hängt mit 23 Jahren seine Profikarriere an den Nagel.
„Das ist eine Entwicklung, die wir gerade durch die Neuausrichtung unbedingt verhindern wollten“, sagt Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich und zugleich Geschäftsführer der BonBas GmbH, wirtschaftlicher Träger des Bundesligateams. Wiedlich: „Aber in Gesprächen in den letzten Tagen mit den beiden musste ich feststellen, dass Frustration und Enttäuschung über ihren Werdegang in unserem Erstligateam weit fortgeschritten waren und die innere Entscheidung schon Wochen vor den Playoffs erfolgt war.“ Wohlfarth-Bottermann, auf dem Hardtberg „WoBo“ genannt, begründet seinen Schritt damit, dass die vorletzte Saison (2011/12) für „meine sportliche Entwicklung nicht zufriedenstellend und die letzte Spielzeit (2012/13) von den Einsatzminuten her besser, aber nicht optimal“ gewesen sei. Dem ehemaligen Headcoach Michael Koch möchte er keinen Vorwurf machen: „Er ist ein sehr guter Trainer, dem es aber leichter fiel, mit fertigen Spielern zu arbeiten.“ WoBo: „Es war keine leichte Entscheidung für mich, besonders weil ich in Bonn aufgewachsen bin und sehr gerne für die Baskets gespielt habe. Genau wie bei Fabi kommt der Umbruch bei den Baskets für mich jedoch zu spät. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es in Berlin schwer für mich sein wird, aber ich habe mich entschieden, diesen Schritt zu gehen und eine neue Herausforderung zu suchen.“ Fabian Thülig hatte in den Playoffs gegen EWE Oldenburg seine besten Erstliga-Leistungen im Baskets-Trikot gezeigt und 20 bzw. sogar 33 Minuten Einsatzzeit erhalten, nachdem ein Leistungsträger vorzeitig entlassen worden war. Er sagt, dass „für mich angesichts stark schwankender Einsatzzeiten keine wirklich befriedigende Situation im Erstligateam bestand“. Thülig: ,,Die jetzige Neuausrichtung halte ich für richtig und vielversprechend, jedoch ist mein Entschluss schon während der Hauptrunde von Spieltag zu Spieltag gereift. Insbesondere habe ich mich mit Blick auf meine persönliche Zukunft dafür entschieden, mich auf mein Studium zu konzentrieren, nachdem in den letzten Jahren neben Basketball für eine Berufsausbildung keine Zeit blieb. Ich bin den Baskets und dem tollen Umfeld sehr dankbar für die schöne Zeit, in der ich vieles gelernt und erlebt habe.“ Thülig will sich nun voll auf sein Jura-Studium konzentrieren – und niederklassig weiter Basketball spielen. Thülig und „WoBo“ hatten vor der Saison 2010/11, wie auch Eigengewächs Florian Koch, Fünf-Jahresverträge unterzeichnet. Ihr Werdegang bei den Telekom Baskets verlief geradlinig und vorbildlich von der Jugend hoch in den Erstligakader. Beide waren sowohl in die U18-, U20- und A2-Nationalmannschaft berufen worden. Höhepunkte: Wohlfarth-Bottermann: Top-4-Turnier mit dem NBBL-Team Bonn/Rhöndorf (2008/09), Auszeichnung zum MVP (most valuable player) beim NBBL-Allstar-Game (2009), Liga-Auszeichnung im Team des Baskets-Kooperationspartners Dragons Rhöndorf zum „Youngster des Monats“ (Januar 2011) in der Pro-A. Thülig: Top-4-Turnier mit dem NBBL-Team Bonn/Rhöndorf (2008/09), Liga-Auszeichnung im Team des Baskets-Kooperationspartners Dragons Rhöndorf zum „Youngster des Monats“ (Dezember 2010) in der Pro-A.