Baskets chancenlos in Leverkusen

Herbe 74:95-Schlappe bei den Bayer Giants Vierte Auswärtsniederlage in Folge

Die Telekom Baskets Bonn haben am heutigen Freitag Abend beim 74:95 bei den Bayer Giants Leverkusen ihre vierte Auswärtsniederlage in Folge einstecken müssen und laufen zudem Gefahr, Tabellenplatz fünf zu verlieren: Die EWE Baskets aus Oldenburg schlugen Tabellenführer Quakenbrück und haben, bei einem Spiel mehr, nach Pluspunkten bereits zu den Baskets aufgeschlossen. 3140 Zuschauer in der ausverkauften Dopatka-Halle in Leverkusen, darunter knapp 500 erwartungsfrohe Fans aus Bonn, schauten gespannt auf das Spielfeld, denn die Starting Five der Gastgeber war nach der Suspendierung von Centerstar Nate Fox mit dem 27-jährigen Ransford Brempong neu besetzt worden. Bei Bonn hingegen gab es im Vergleich zum Vorwochensieg gegen Frankfurt erwartungsgemäß keine Änderung. Und es war Brempong, der die Seinen mit schnellen sechs Punkten früh mit 11:6 in Führung schoss und die Baskets zudem mit seinen Blocks in der Defense zur Verzweiflung trieb. Während Brempong bereits zur Halbzeit seine Bundesliga-Bestmarke mit 16 Punkten schon weit übertroffen hatte, lief bei den Baskets an diesem Abend nichts zusammen: Konnten sie im ersten Viertel den Rückstand noch stets unter zehn Punkten halten, brach im zweiten Abschnitt auch diese Marke weg: Beim 29:18 lag Leverkusen erstmals zweistellig vorne. Vier Bonner Punkte später schien der Ausgang der Partie wieder offen, doch nun war es der zweite lange Leverkusener, der den Ausschluss von Fox nutzen wollte: Brant Bailey gelangen sensationelle 16 Punkte in nur fünf Minuten vor der Halbzeit, sein Team lag hernach mit 50:33 in Front. Leider fand das Aufbäumen der Baskets an diesem Abend nicht so recht statt, vorne wollten die Würfe nicht fallen, hinten war man einfach nicht mit genug Biss bei der Sache. Burrell und Flomo waren mit vier Fouls in Minute 24 früh gehandicapt, kurze Zeit später lagen die engagierten Gastgeber mit 60:38, kurz vor Ende des dritten Viertels sogar mit 76:49 in Führung. Es war der höchste Vorsprung der Giants im gesamten Spiel. Im Schlussviertel passierte nicht mehr allzu viel, die Baskets schraubten die Zahl der vergebenen Schüsse noch auf 41 hoch und beide Teams nutzten die Chance, ihrer Jugend noch Einsatzzeit zu geben. Die 100 sollten zum Glück nicht mehr fallen, doch auch so kassierten die Baskets mit 95 so viele Gegenkörbe wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr (29.12.2005, 101:95-Sieg gegen Gießen). Betretene Mienen nach der Schusssirene auf Bonner Seite: Gerade nach dem tollen Erfolg gegen Frankfurt hätte dort keiner mit einem solchen Rückschlag gerechnet. Und langsam wird es Zeit, auch auswärts wieder die Kurve zu kriegen, denn sonst ist zumindest Platz fünf ernsthaft in Gefahr. Das nächste Spiel findet am Samstag gegen Tübingen statt … auswärts! Baskets-Coach Mike Koch: "Wir haben es nach dem Handbruch von Winsome Frazier zuvor selbst erlebt, wie man den Ausfall eines Leistungsträger durch eine Trotzreaktion ersetzen kann. Und genau das hat Leverkusen heute gezeigt. Brant Bailey und Ransford Brempong haben die Lücke, die Nate Fox hinterlassen hat, sehr überzeugend gefüllt. Wir haben unsererseits zu viele leichte Punkte am Korb abgegeben und nie unseren Rhythmus gefunden." Giants-Coach Achim Kuczmann: "Für Bonn war es heute sehr schwer, gegen uns zu spielen. In unserer Umkleidekabine herrschte vor dem Spiel eine unglaublich emotionale Atmosphäre, die die Jungs auf dem Feld in pure Energie umgewandelt haben. Mit einer solchen Dreierquote und einem solchen Reboundverhältnis ist es fast schon unmöglich, ein Spiel zu verlieren. Es war eine tolle Leistung meiner Mannschaft."