Baskets enttäuschen in Ludwigsburg

Bonn fällt im letzten Viertel auseinander und verliert 72:86 - Furchtbare Quote von der Dreierlinie, wenig Teamplay

Am 28. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga mussten die Telekom Baskets Bonn eine deutliche Auswärtsniederlage hinnehmen. Mit 86:72 (18:14, 8:22, 32:25, 14:25) verloren die Bundesstädter am Ende deutlich bei EnBW Ludwigsburg. Zu keiner Zeit konnten die Baskets dabei an den starken Auftritt vor einer Woche gegen die BG Göttingen anknüpfen. Baskets Headcoach Michael Koch konnte vor 2900 Zuschauern in der Arena Ludwigsburg wieder auf seinen Topscorer Bryce Taylor zurückgreifen, der gleich wieder seinen Platz in der Starting Five des Vizemeisters einnahm und seinen Teil dazu beitrug, dass die Telekom Baskets nach den ersten zehn Minuten eine 18:14-Führung heraus spielen konnten. Besonders die Bonner Defense hatte für den nötigen Druck auf die Gastgeber gesorgt und so den größten Verdienst an der schnellen Führung. Die Überlegenheit der Baskets hielt jedoch nicht lange an. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts kam die Offense Ludwigsburgs langsam in Fahrt, gleichzeitig hatte Bonn mit der des Gegners mehr und mehr Probleme. In wenigen Minuten drehten die Gastgeber durch einen 10:0-Lauf das 18:14 in einen 18:24 (13.). Die Baskets hatten jetzt in Rhythmus verloren. Anstelle von Teamplay gab es Einzelaktionen, die allzu oft keinen Erfolg brachten. Zwar erspielte die Koch-Truppe mit vier Punkte von John Bowler und einem Korbleger durch Alex King zwei Minuten später wieder den 24:24-Ausgleich, der Lauf der Ludwigsburger wurde hiervon nur kurzfristig unterbrochen. Nur noch Chris Ensminger gelangen bis zur Pause weitere zwei Punkte für Bonn, den Gastgebern jedoch zwölf, so dass beim Seitenwechsel der Rückstand der Baskets bereits zehn Punkte betrug (26:36). Ein krachender Dunking von Ronald Dupree direkt nach dem Start des dritten Viertels gab die Bonner Marschrichtung für die zweite Halbzeit vor. Die Baskets machten nach einer lautstarken Standpauke von Mike Koch auch dank sechs Punkten von Dupree mächtig Druck und kamen so in 90 Sekunden wieder auf 34:38 heran (22.). Mehr war bis zum Ende des dritten Viertels jedoch nicht drin. Ludwigsburg fand vor allem aus der Distanz stets die passende Antwort auf alle Bonner Aufholversuche. Mit einer bis dahin hervorragenden Dreierquote von 57% hielt sich das Team von Coach Tolga Öngören die Baskets vom Leibe. Die hatten da gerade einmal zwei von acht Distanzschüssen getroffen. Ludwigsburg acht von 15. Doch trotz der Schwäche von der Dreierlinie hatten die Baskets zu Beginn des vierten Spielabschnitts noch alle Karten in der Hand. In den letzten 100 Sekunden vor der Viertelpause hatte Bonn aus einem 52:61 ein 58:61 gemacht. Die Baskets waren wieder auf Schlagdistanz. Das vierte Viertel begann wie sein Vorgänger. Ein Dunking von Ronald Dupree verkürzte den Rückstand auf nur noch einen Punkt (60:61, 31.), doch wieder gelang den Gastgebern die Antwort von der Dreierlinie. In vielen anderen Disziplinen der Basketball-Statistik lagen die Jungs von Michael Koch ähnlich oder hatten sogar bessere Werte, besonders beim Rebound. Die Dreierstatistik sprach jedoch noch wie vor eindeutig für Ludwigsburg, das sich in der 34. Minute wieder auf neun Punkte absetzen konnte (60:69). Am Ende hatten die Hausherren zwölf von 24 ihrer Dreier getroffen, Bonn dagegen nur zwei von 13. Noch deutlicher wurden die Unterschiede bei den Assists. Während Ludwigsburg 21 erfolgreiche Pässe spielte, kamen die Baskets nur auf acht. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Teamplay beim Koch-Team an diesem Samstagabend nicht an erster Stelle stand. Den Telekom Baskets gelang es nicht, die Konzentration und Intensität über einen längeren Zeitraum aufrecht zu halten. Ludwigsburgs Kyle Visser markierte in der 35. Minute per Dunking die bis dahin höchste Führung der Gastgeber (60:71). Der Abschluss eines weiteren 10:0-Lauf der Schwaben. David McCray setzt wenig später per Dreier noch einen drauf: 61:74. Das Spiel der Baskets brach jetzt auseinander. Die Linie ging endgültig verloren. Ein weiterer Dreier, diesmal durch Quadre Lollis, und ein Dunking von Richard Chaney erhöhten den Bonner Rückstand auf ernüchternde 18 Punkte (61:79, 37.). Wenig später waren es sogar 20 Zähler. Das Ende eines 20:1-Laufs der Barockstädter, denen der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Am Schluss mussten sich die Baskets mit 72:86 den stark aufspielenden Ludwigsburgern geschlagen geben. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Ludwigsburg zum verdienten Sieg. Man kann in der Beko BBL auswärts nur ein Spiel gewinnen wenn man offensiv wie defensiv die gesamte Spielzeit über kontinuierlich Leistung bringt. Das haben wir heute leider nicht geschafft. Ludwigsburg dagegen war sehr gut eingespielt und hat mit Herz gespielt." EnBW-Coach Tolga Öngören: "Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Liga ein sehr gutes Spiel gemacht. Vor allem in der Defense haben meine Spieler einen guten Job gemacht. Ein besonderes Lob geht an David McCray, der trotz Krankheit ein großartiges Spiel abgeliefert hat. Spielentscheidend waren für mich jedoch die 21 Assists, die wir als Mannschaft gespielt haben." Beste Werfer Bonn: Ensminger (19 Pkt./ 0-3er), Dupree (16/1), Ohlbrecht (12/1), Taylor (10/0), King (5/0), Bowler (4/0), Jordan (4/0), Flomo (2/0), Kolodziejski (0/0), Strasser (0/0) Beste Werfer Ludwigsburg: Haynes (16 Pkt./ 4-3er), Lollis (16/3), Visser (15/0), Chaney (12/1), McCray (8/2), King (7/1), Thompson (5/1), Freeman (4/0), Jones (3/0), Konietzke (0/0), Heyden (0/0), Sanders (0/0)