Baskets fanden nie den Rhythmus

EuroChallenge: Bonn verliert gegen Ural Great Perm mit 64:70 (17:14, 20:18, 10:24, 17:14) - Ausgangslage bleibt unverändert: Nächsten Dienstag Entscheidungsspiel in Toulon um den Einzug in die nächste Runde - Spiel gegen Giessen vorverlegt

Am fünften Spieltag der EuroChallenge mussten die Telekom Baskets Bonn ihre erste Heimniederlage im Wettbewerb hinnehmen. Mit 64:70 (17:14, 20:18, 10:24, 17:14) verlor der deutsche Vizemeister vor 3.860 Zuschauer im Telekom Dome gegen das russische Team Ural Great Perm. Anstatt an die Tabellenspitze der Gruppe B zu klettern liegt Bonn nun vor dem letzten Spieltag der ersten Gruppenphase mit sieben Punkten auf Platz drei. Die Ausgangslage vor dem schweren Auswärtsspiel bei Hyeres-Toulon (Frankreich) am kommenden Dienstag (13.01.09, 20.30 Uhr) hat sich durch die Niederlage allerdings nicht verändert. Gewinnen die Baskets in Frankreich, erreichen sie die Runde der letzten 16. Eine Niederlage ist gleichbedeutend mit dem Aus. Wir wollten heute gegen Perm gewinnen, doch da gestern Toulon gegen Nicosia gewonnen hatte, war uns auch klar, dass das heutige Spiel nur einen theoretischen Einfluss auf ein Weiterkommen hat, erklärte Baskets-Coach Mike Koch nach dem Spiel. Sein Team ließ jedenfalls vor den 3.860 Zuschauern im Telekom Dome, die trotz Schnee und Eis auf den Hardtberg gekommen waren, in manchen Passagen des Spiels die Intensität vermissen, mit der in der Bundesliga zuletzt sechs Siege in Folge eingefahren wurden. Dabei sah es in der ersten Halbzeit durchaus danach aus, dass auch eine eher durchwachsene Leistung an diesem Abend ausreichen könnte, Perm zu besiegen. Die Baskets begannen konzentriert, lagen nach zwölf Minuten schon mit 27:19 in Front und hatten auch ohne ihre Verletzten John Bowler, Vincent Yarbrough und Patrick Flomo das Spiel im Griff. Doch schon vor der Pause leisteten sich das Koch-Team auffällig viele Fehler im Angriff. Spielzüge wurden nicht zu Ende gespielt, stattdessen versuchte man sich zu oft mit Einzelaktionen. Als dann Mitte des zweiten Viertels auch in der Verteidigung die Intensität nachließ, nahmen die Gäste am russischen Weihnachtsfeiertag (7. Januar) das Bonner Geschenk dankend an. Ein 13:2-Lauf Perms machte aus der 27:19-Führung (14.) der Baskets in vier Minuten einen 29:32-Rückstand. Mike Kochs nahm die Auszeit mit dem gewünschten Erfolg. Sein Team besann sich in der Folge wieder auf gute Verteidigungsarbeit und auch in der Offense konnten Ken Johnson, EJ Rowland und Winsome Frazier punkten, so dass zur Halbzeitpause wieder eine 37:32-Führung auf der Anzeigentafel zu lesen war. Es war ein schlechtes drittes Viertel, das den Baskets letztendlich die Niederlage einbrachte. Drei Spielabschnitte wurden gewonnen, doch die zehn Minuten nach der Pause gingen mit 10:24 mehr als deutlich verloren. Während Bonn fast fünf Minuten kein einziger Punkt gelang, legte Perm in dieser Phase den Grundstein für das vorzeitige Erreichen der nächsten Runde in der EuroChallenge. Vor allem Alexey Surovtsev wurde von der Bonner Defense allzu oft vernachlässigt, der sich im dritten Viertel hierfür mit 13 Punkten, darunter drei Dreier, bedankte. Am Ende war er mit 25 Punkten (fünf von sieben Dreier) Topscorer des Spiels. Den Baskets gelang es im letzten Viertel, ihr Spiel zu stabilisieren, jedoch lief an diesem Abend in der Offense zu wenig zusammen, um das Spiel noch einmal zu drehen. Gleich reihenweise wurden Chancen nicht genutzt, Fastbreaks wurden nicht zu Ende gespielt und selbst Schnellangriffe mit einer Überlegenheit von drei zu eins konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu kamen ungewöhnlich viele Ballverluste (18), auch ein Zeichen für mangelnde Konzentration. Die nötige Intensität kam im Bonner Spiel, vielleicht auch wegen des Wissens um die Bedeutungslosigkeit eines Sieges, bis zur Schlusssirene nicht mehr auf. Perm konnte den Vorsprung ohne allzu große Mühe ins Ziel retten und so die Fahrkarte für die Runde der letzten 16 Teams in der EuroChallenge lösen. Für die Baskets bleibt trotz der Niederlage alles beim Alten. Gewinnen sie das letzte Spiel in Toulon am kommenden Dienstag, warten mindestens sechs weitere Europapokal-Spiele auf das Bonner Team. Achtung Spielverlegung Das Heimspiel der Telekom Baskets gegen die Giessen 46ers wurde von Sonntag, 22.02.09 auf Samstag, 21.02.09 (19.30 Uhr) vorverlegt.