Baskets gestärkt zu holländischem Meister

Telekom Bonn bei Ricoh Astronauts Amsterdam Dritter Sieg im vierten Saportacup-Spiel?

Es zeugt von einem gesunden Selbstvertrauen, wenn sich die Telekom Baskets Bonn vor einem Europapokal-Auswärtsspiel selber in die Favoritenrolle drängen. Denn nach zuletzt vier Siegen in Folge reisen die Baskets mit breiter Brust zum Spiel bei Ricoh Astronauts Amsterdam (Dienstag, 04.12.01, 19.30 Uhr, Sporthalle Süd). Wer im Saportacup oben mitspielen will, muss Amsterdam schlagen. Diese klaren Worte von Baskets-Sportmanager Arvid Kramer unterstreichen eindrucksvoll die gesetzten Ziele des letztjährigen Viertelfinalisten, der auch in dieser Saison zumindest die Achtelfinals aus einer guten Position heraus erreichen will. Und dafür zahlt sich ein guter Vorrundenplatz in der so ausgeglichen besetzten Gruppe C allemal aus. Aber die Baskets hüten sich davor, den holländischen Meister der vergangenen drei Jahre zu unterschätzen. So luden sie vergangene Woche den aktuellen Spitzenreiter der Ehrendivision, Eiffeltowers Nijmegen, zu einem Testspiel auf den Hardtberg. Trotz des Fehlens von Klepac, Burke und Beechum gelang ein knapper Fünf-Punkte-Sieg. Und auch der Sieg in Weißenfels vom vergangenen Samstag konnte beruhigt in die Rubrik Testspiele eingeordnet werden. Positiver Aspekt für die Baskets aus diesem Spiel: Viele Systeme konnten in Ruhe ausgespielt werden, Bankspieler wie Aleksandar Zecevic konnten durch vermehrte Einsatzzeit neues Selbstvertrauen tanken, und, am allerwichtigsten, es gab keine neuen Hiobsbotschaften durch Verletzungen. Die zwangen den heutigen Kontrahenten hingegen zum Handeln: Starspieler Christopher Mc Guthrie fällt mit Rückenverletzung für längere Zeit aus. Kurzerhand verpflichtete der letztjährige Halbfinalist des Saportacups Tony Miller für die Aufbauposition, der sich im Ligaspiel gegen Haaglanden mit neun Assists auch gleich gut einfügte. Die 24 Punkte, die Allstar-MVP Mc Guthrie allerdings pro Saportacup-Spiel beisteuert, müssen andere kompensieren: Insbesondere US-Landsmann Joseph Spinks auf der Flügelposition ist hier gefordert. Aber auch der Litauer Egi Mikalajunas und die holländischen Nationalspieler Angelo Flanders, Patrick Faydherbe und Center Koen Rouwhorst sind jetzt gefordert, Impulse zu setzen. Ähnlich wie die Baskets konnte auch das Team von Coach Ton Boot in der aktuellen Meisterschaftsrunde noch nicht restlos überzeugen: Sieben Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber, aktuell findet sich Amsterdam auf Platz drei der Ehrendivision wieder. Im Saportacup liegen die Holländer einen Sieg hinter Bonn: Dem klaren Auswärtssieg in Traiskirchen folgte eine unglückliche Zwei-Punkte-Niederlage gegen Wloclawek und eine herbe 75:97-Niederlage in Vilnius. Der Druck auf Amsterdam ist folglich ungleich höher als auf die Baskets, denn bei einer erneuten Heimniederlage schrumpfen die Chancen der Hauptstädter nahezu auf ein Minimum, Platz eins bis vier der schweren Gruppe C zu erreichen. Ein Sieg in Holland wäre für Bonn hingegen schon die halbe Miete für eine gute Abschlußplatzierung. Auf die Unterstützung ihrer treuen Fans können die Baskets diesmal auch bei einem Europapokalspiel setzen: Gleich zwei Busse haben sich auf den Weg nach Amsterdam gemacht und hoffen auf einen Erfolg im 50. Europapokalspiel der Baskets-Geschichte; die Daheimgebliebenen versorgt Radio Bonn/Rhein-Sieg ab 19.30 Uhr live mit allen wichtigen Information.