Baskets-Halle: Weiter Licht im Tunnel"
Interview mit Präsident Wolfgang Wiedlich zur heutigen Sitzung des Projektbeirats der Stadt Bonn
Gewinnen die Baskets in Bamberg?Wiedlich: Nach Sonntag weiß ich nicht mehr, was ich denken soll. Ich war genauso schockiert wie die Fans.Arvid Kramer hat im General-Anzeiger zwischen den Zeilen gesagt, dass rheinische Konkurrenten bereits im Baskets-Team wildern, was möglicherweise die Konzentration stört. Ist das eine bloße Annahme oder gibt es dafür konkrete Hinweise? Wiedlich: Es gibt nicht nur Hinweise, sondern ganz konkrete Fakten. Wir wollen das aber nicht an die öffentliche Glocke hängen. Im Übrigen habe ich mir heute von einem erfahrenen BBL-Mann sagen lassen, dass es schon vor zehn Jahren wohl ein probates Mittel war, beim nächsten Gegner für Unruhe zu sorgen, indem man dessen Schlüsselspielern ein Angebot für die nächste Saison machte. Offenbar läuft so etwas unter professionellem Verhalten. Ein anderes Thema: In den Zeitungen liest man gar nichts mehr über das Baskets-Hallenprojekt. Heute gab es wieder eine karge Pressemitteilung der Stadt Bonn zum Thema. Gibts was Neues? Wiedlich: Ich habe einmal gesagt, wenn viel in der Zeitung steht, bedeutet dies nicht, dass viel passiert. Heißt das im Umkehrschluss, dass jetzt viel passiert? Wiedlich: Zumindest bewegt sich was. Trotz unseres aufregenden Alltagsgeschäfts, trotz Top-Four-Sonderzügen und Playoff-Stress haben wir das Hallenthema nicht vernachlässigt. Es ist der Schlüssel für die Zukunft der Baskets. Zwischendurch hatten wir manchen Nackenschlag wegzustecken. Zum Beispiel? Wiedlich: Die Nachricht aus Düsseldorf, dass es keinen NRW-Zuschuss gibt. Da fiel Mal so eben ein Drei-Millionen-Euro-Pfeiler in unserem Finanzierungskonzept um. Trotzdem ist das Licht im Tunnel nicht ausgegangen. Und was gibt es Neues? Wiedlich: Ich möchte nicht ins Detail steigen, aber neu ist: Die Rahmenbedingungen, unter denen eine Baskethalle überhaupt in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit machbar ist, diktieren die Standortfrage, d.h. es geht, wenn überhaupt, nur auf dem BGS-Gelände. Unser Club hat heute im Projektbeirat der Stadt Bonn die konkreten Gründe dafür genannt. Nun müssen die politischen Gremien entscheiden, und wir müssen mit geeigneten Partnern an unserem Hallenprojekt weiterarbeiten. Es ist bei vielen Sachen so, das es komplizierter ist, als es von außen aussieht. Der größte Fehler wäre, hier in diesem Interview jetzt alles auszubreiten, damit morgen gleich wieder alles zerredet werden kann. Okay, okay, wir haben verstanden. Trotzdem interessiert die Fans eigentlich nur: Kommt die Halle oder nicht? Wiedlich: Ich bin niemand, der falsche Hoffnungen nähren will. Was man mit ziemlicher Sicherheit sagen kann ist, dass die Hallen-Hängepartie dieses Jahr entschieden wird, vielleicht schon in diesem Sommer. In jedem Fall sollte sich jeder Fan im Klaren sein, dass diese Halle viel wichtiger für die Baskets ist als morgen ein Sieg in Bamberg, auch wenn ich uns nichts sehnlicher wünsche als nochmal in die Serie zurückzukommen. Sie hatten in einem Chat einmal angedeutet, dass auch die Fans frühzeitig in den Hallenbau einbezogen werden sollen. Kommt das noch? Wiedlich: Keine Frage, natürlich. Aber es bringt nichts, Luftschlösser zu bauen. Einen Schritt nach dem anderen. Wenn wir die Fans zum Thema einladen, dann steht fest, dass die Halle kommt. Letzte Frage: Fährt der Präsident morgen mit nach Bamberg? Wiedlich: Leider nicht, morgen und am Mittwoch habe ich Termine, die für den Club ziemlich wichtig sind. Da muss ich einen klaren Kopf haben.