Baskets in der Drachenhöhle

Bonner Team muss bei direktem Play-off-Konkurrenten in Quakenbrück antreten - Dragons plagen Verletzungssorgen - Baskets Netradio überträgt das Spiel live

So langsam wird es Ernst für die Telekom Baskets Bonn. Elf Spieltage haben die Bonner Basketballer um Coach Michael Koch noch Zeit, sich eine möglichst günstige Ausgangsposititon für die BBL-Play-offs 2006/07 zu verschaffen. 15 Siege stehen bereits auf dem Konto der Baskets. Genau die Anzahl, die vor einem Jahr für ein Weiterkommen in die Runde der letzten Acht gereicht hätte. Damals beendeten die EWE Baskets Oldenburg die Hauptrunde auf den achten Tabellenplatz mit 30:30 Punkten. 15 Siege werden in der aktuellen Spielzeit jedoch nicht genug sein. Zum einen wurde die Liga von 16 auf 18 Teams erweitert, zum anderen ist die Konkurrenz diesmal noch enger zusammen gerückt. So werden die Telekom Baskets bis Anfang Mai wohl noch mindestens fünf Siege einfahren müssen, um am Ende auf der sicheren Play-off-Seite zu stehen. Am Samstag, den 3. März 2007, haben die Baskets die nächste Chance, ihr Pluspunkt-Konto weiter aufzufüllen. Der 23. Spieltag der Basketball-Bundesliga führt das Bonner Team zu den Artland Dragons nach Quakenbrück, einem der größten Konkurrenten um die Plätze vier bis acht. Ein Blick auf die letzten beiden Begegnungen der Teams lässt ein weiteres enges Spiel erwarten, denn sowohl der letzte Auftritt der Baskets im Artland vor knapp einem Jahr, als auch das Hinspiel der aktuellen Saison im vergangenen Oktober wurden erst nach Verlängerung entschieden. Doch der knappe 83:78-Erfolg aus dem Hinspiel wird Baskets-Coach Mike Koch in der Spielvorbereitung nur bedingt weiterhelfen, denn das Gesicht der Dragons hat sich in den letzten Monaten deutlich verändert. Und das zumeist unfreiwillig. So wurde das Team von Trainer Chris Fleming in der laufenden Saison immer wieder vom Verletzungspech heimgesucht. Momentan stehen mit Adam Hess (durchschnittlich 17,4 Punkte) und Chad Prewitt (11,9) ausgerechnet zwei der besten Artland-Spieler nicht zur Verfügung. Darin automatisch einen größeren Vorteil für die Baskets zu erkennen, wäre jedoch fahrlässig. Gerade der Ausfall von Leistungsträgern setzt bei den anderen Spielern oft Reserven frei und motiviert zusätzlich, ganz nach dem Motto 'jetzt erst recht', warnt Michael Koch. Zumindest für Prewitt wurde zudem bereits ein hochwertiger Ersatz besorgt. Nick Caner-Medley heißt der neue Mann in Quakenbrück. Der 2,03 Meter große Power-Forward aus den USA spielte in der letzten Saison an der University of Maryland und kam dort auf 15,3 Punkte, 6,3 Rebounds und 2,1 Assists. Caner-Medley stehen am Brett der bullige Center Darius Hall (11,9 Punkte, 5,0 Rebounds) und der Ex-Frankfurter Malick Badiane (4,2 Rebounds) zur Seite. Um den Spielaufbau kümmert sich bei den Dragons Filiberto Rivera (10,3 Punkte, 3,9 Assists), der im Hinspiel für 20 Punkte gut war. Er hat erst vor sechs Spielen Verstärkung in Person des US-Guards David Jackson erhalten, der auf Anhieb mit durchschnittlich 13,2 Punkten der zweitbeste Scorer Quakenbrücks wurde. Zu überzeugen wusste zuletzt auch der 2,07 Meter große Power-Forward Tommy-Lee Smith. In den letzten Spielen gegen Ludwigsburg und in Braunschweig war er sowohl bester Schütze (12 bzw. 18 Punkte) und bester Rebounder (jeweils 8). Dass beide Begegnungen mit zehn Punkten Differenz verloren gingen, konnte er allerdings auch nicht verhindern. Anders als Quakenbrück können die Telekom Baskets am Samstag personell fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den langzeitverletzten Tyray Pearson, von dem erhofft wird, dass er ab Mitte März wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, und trotz einige Blessuren bei Jason Gardner und Gyasi Cline-Heard können Mike Koch und sein Co Karsten Schul auf den kompletten Kader zurück greifen. Das Spiel der Telekom-Baskets in Quakenbrück wird am Samstag, 3. März 2007, ab 20.00 Uhr live im Baskets-Netradio übertragen.