Baskets mit Achtungserfolg in Perm

84:96-Niederlage beim russischen Meister vor 5.000 Fans - Bonner überzeugen als Team - Arvid Kramer: "Wir haben mit allem Kampf dagegen gehalten"

Im vierten ULEB-Cup-Spiel der Saison zeigten die Telekom Baskets Bonn beim russischen Meister Ural Great Perm eine starke Leistung, mussten sich aber am Ende mit 84:96 (28:20, 21:21, 24:20, 23:23) geschlagen geben. Wenn man bedenkt, dass Fuenlabrada Madrid vor zwei Wochen hier mit 28 Punkten unterging, haben wir uns mehr als achtbar geschlagen, lobte Sportmanager Arvid Kramer die Leistung seines Teams nach dem Schlusspfiff. Doch für die ganz große Überraschung reichte es im 3.500 km entfernten Perm an diesem Dienstagabend nicht, obwohl die Bonner eine ihrer besten Leistungen in der noch jungen Saison zeigten.So gelang es der Truppe von Headcoach Predrag Krunic über weite Strecken das Spiel offen zu gestalten. Die 5.000 lautstarken Fans in der Permer Sporthalle mussten mit ansehen, dass Bonns Brian Brown frech die ersten Punkte der Begegnung per Dreier erzielte. Danach versteckten sich die Baskets keineswegs, sondern nahmen den Kampf mit den Gastgebern auf. Vor allem Terrence Rencher lieferte sich ein packendes Duell mit seinem Gegenüber Ed Shannon, Bonns Aleksandar Radojevic maß sich mit Chris Anstey, dem australischen Topcenter der Russen. Die hatten sich gut auf den Gegner aus Bonn vorbereitet. Vor allem Brad Traina konnte in der ersten Halbzeit fast vollständig aus dem Spiel genommen werden. Doch einen Namen hatte Ural Great nicht auf der Rechnung: Peter Huber-Saffer. Denn als nach fünf Minuten bereits sieben Fouls gegen Bonn gepfiffen waren (eines gegen Perm), nahm Predrag Krunic den gefährdeten Radojevic vom Platz und brachte den Youngter ins Spiel. Eine Chance, die der 21jährige vorzüglich nutzte. Mit Zwölf Punkten in zwölf Minuten bei einer Wurfquote von 100% aus dem Feld, mischte der Bonner Nachwuchscenter die Zone der Gastgeber gehörig auf. Dennoch gelang es den Hausherren, den Acht-Punkte-Vorsprung aus dem ersten Viertel bis zur Halbzeit zu halten (41:29). Das Baskets hatten drei Probleme. Radojevic und Nadjfeji waren bereits nach der Hälfte der Spielzeit mit jeweils drei Fouls belastet und Brad Traina kam als Scorer zu wenig zum Zug. Im Aufbau ergänzten sich Terrence Rencher und Brian Brown dagegen immer besser. Beide bekamen jeweils vier Assists zugeschrieben, Rencher gelang sogar das Kunststück, bester Rebounder des gesamten Spiels zu werden (10). Negativ dagegen die sieben Turnovers des Bonner Spielmachers. Dass sie nicht kämpften, konnte man den Baskets wirklich nicht vorwerfen. Durch einen Dreipunkte-Wurf von Perms Valentin Koubrakov, der mit 25 Punkten Topscorer des Spiels wurde, konnten die Hausherren in der 31. Minute auf 76:61 davon ziehen. Doch jetzt begann die Zeit des Brad Traina. Der Bonner Flügelspieler befreite sich mehr und mehr aus seiner Sonderbewachung und sollte 14 seiner insgesamt 17 Punkte im zweiten Durchgang erzielen. Sein zweiter Dreier brachte die Baskets in der 33. Minute wieder auf neun Punkte heran (78:69). Trotzdem behielten die Russen die Kontrolle. Die Chancen für die Bonner lagen im schnellen Spiel, doch Fastbreaks bergen die Gefahr von Turnovern. Gleich mehrmals wurden die langen und riskanten Pässe von Terrence Rencher im letzten Moment noch von Perm abgefangen. Der russische Meister siegte am Ende verdient, aber nicht ganz so einfach wie erwartet, mit 96:84. Wir haben mit allem dagegen gehalten, was wir hatten, lobte Arvid Kramer die Leistung der Bonner nach dem Spiel. Besonders erfreulich war natürlich der Auftritt von Peter Huber-Saffer, aber auch, dass gleich fünf Spieler zweistellig punkten konnten. Baskets-Coach Predrag Krunic: Das Double-double von Terrence Rencher beeindruckt mich sehr. Terrence musste am Ende riskant passen, da passieren Turnovers. Wir haben als Team stark gespielt.