Baskets noch mit viel Sand im Getriebe

80:84-Niederlage gegen Tec Liege vor 2.000 Zuschauern - Bonn mit Abstimmungsproblemen und müden Beinen

Endlich wieder Basketball auf dem Hardtberg. Nach über zehn Wochen Pause konnten am Freitagabend die Bonner Fans erstmals einen Blick auf das neue Team der Telekom Baskets werfen. In einem Testspiel gegen das belgische Team von Tec Liege B.C. unterlagen die Bonner knapp mit 80:84, wobei sich beide Mannschaften erwartungsgemäß noch mit zahlreichen Abstimmungsproblemen präsentierten. Doch ein gutes Spiel und ein deutlicher Sieg waren an diesem Abend eh nur zweitrangig für die 2.000 Zuschauer. Die wollten in erster Linie das neue Team in Augenschein nehmen. Noch vor dem Anpfiff das erste Aha-Erlebnis für die Fans: Die Baskets präsentierten sich zum ersten Mal in Magenta. Die neue Spielkleidung, die neben den bisherigen weißen Trikots bei Heimspielen getragen werden soll, war allerdings fast schon der einzige Farbtupfer des gesamten Spiels. Denn beide Teams zeigten ein typisches Vorbereitungsspiel, in dem vor allem Abstimmungsfehler und noch nicht ausgereifte Spielzüge des Geschehen dominierten. Trotzdem kamen die Fans durchaus auf ihre Kosten. Immerhin konnten sich die "Neuen" phasenweise gut in Szene setzen. Allen voran Aleksandar Nadjfeji, der kurz seine Klasse als Dunking-Experte aufblitzen ließ und US-Guard Terrence Rencher, der mit einigen gelungenen Anspielen seine Teamkameraden bediente. Aber so richtig in Normalform zeigte sich nur ein Spieler: "Gunman" Hurl Beechum schien schon wieder in bester Schusslaune zu sein und versenkte gleich fünf von neuen "Dreiern" im Korb der Gäste. Mit 19 Punkten sollte Beechum auch am Ende der Bonner Topscorer sein. Ebenfalls überzeugend der Auftritt von Marc Suhr, der sicher mehr als nur ein Backup-Center bei den Baskets sein wird. Die Nummer eins auf der Nummer fünf, Baskets-Neuzugang Mike Mardesich, musste sich das Spiel verletzungsbedingt von der Bank ansehen. "Bevor seine Sehnenreizung im Sprunggelenk nicht ganz ausgeheilt ist, möchten wir kein Risiko eingehen", erklärte Sport-Manager Arvid Kramer nach dem Spiel. Ebenfalls nicht dabei: Die Youngsters Waldemar Buchmiller und Peter Huber-Saffer, die am Wochenende von der Universiade, die in Peking stattfand, zurück erwartet werden. Auch "Mo" Pratesi wird erst nächste Woche aus Finnland nach Bonn zurück kehren. Fast über die gesamte Partie liefen die Baskets einer knappen Führung Lüttichs hinterher. Das Team von Braunschweigs Ex-Coach van Crombruggen wirkte eingespielter und etwas frischer als die Bonner, was nur wenig wunderte, denn immerhin hatten die Schützlinge von Baskets-Coach Predrag Krunic gerade zwei Wochen knochenhartes Trainingslager hinter sich. Zusätzlich waren einige Spieler in Sachen PR-Termin am Vormittag noch auf der IFA in Berlin. "Gewonnen hätten wir trotzdem gerne, gerade wegen der tollen Fans, die sind ja einfach unglaublich", meinte Neuzugang Terrence Rencher nach dem Abpfiff. Wie seine Teamkollegen war Rencher noch lange Zeit nach dem Spiel mit dem beschäftigt, woran er sich in Bonn schnell gewöhnen sollte: Autogramme schreiben.