Baskets ohne erkrankten Milisavljevic kopflos
Bonner Team verliert bei GHP Bamberg deutlich mit 56:77 Nur im ersten Viertel dagegen gehalten Milisavljevic wegen Virusinfektion nicht dabei
Gleich mehrere herbe Rückschläge mussten die Telekom Baskets am 23. Spieltag der Basketball-Bundesliga hinnehmen. Nicht nur die mehr als deutliche 56:77-Niederlage bei Vizemeister GHP Bamberg, sondern noch bitterer - auch den Ausfall von Spielmacher Branko Milisavljevic. Kurz vor der Reise nach Oberfranken diagnostizierte Teamarzt Dr. Peter Martin Klassen eine Viruserkrankung beim serbischen Pointguard der Baskets. Ein Ausfall von mehreren Wochen könnte die Folge sein. Wie wichtig Milisavljevic für das Spiel der Baskets ist, zeigte sich am Sonntag im Bamberger Forum vor 4.500 Zuschauern, darunter rund 60 Bonner Fans, mehr als deutlich. Nur ein einziges Viertel bot die Truppe von Headcoach Predrag Krunic den Hausherren Paroli. Ohne den Verletzten Kristaps Janicenoks (Muskelfaserriss) und einem nur mit Hilfe von Antibiotika kurzfristig einsetzbaren grippekranken Oluoma Nnamaka, war das Team nach Oberfranken gereist. Die Last des Spielaufbaus musste nun über weite Strecken von Balazs Simon getragen werden. Der ungarische Nationalspieler tat sein Bestes, dem Druck der Bamberger war er jedoch nicht immer gewachsen. Trotzdem nahmen die Baskets den Kampf an und zeigten in den ersten 14 Minuten eine ansprechende Leistung. So sorgte Altron Jackson, der an diesem Abend mit 17 Punkten und zwölf Rebounds Bonns bester Spieler war, in der achten Minute per Dunking für eine 13:10-Führung seines Teams. Gegen Ende des zweiten Viertels erfolgte dann der Einbruch. Die Intensität des Bonner Spiels ließ beim Stand von 22:25 merklich nach, was von den hellwachen Hausherren eiskalt durch einen 10:0-Lauf zum 22:35 ausgenutzt wurde. Von da an gab das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann den Ton an und kaufte den Baskets mehr und mehr den Schneid ab. Da haben wir gespielt wie eine Jugendmannschaft gegen ein Bundesligateam, beschrieb Co-Trainer Karsten Schul nach dem Spiel treffend. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts an dieser Schieflage. Konnte in der Defense zunächst noch dagegen gehalten werden, so zeigten sich im Angriff gravierende Schwächen. Von 62 Würfen fanden nur 22 ihr Ziel: eine magere Quote von 35% aus dem Feld. Anders Bamberg: Mit 27 Würfen verwandelten sie fast die Hälfte ihrer insgesamt 55 Versuche. So nahm das Schicksal der Telekom Baskets in der zweiten Halbzeit seinen Lauf. Bamberg spielte sich phasenweise in einen Rausch und führte in der 36. Minute sogar mit 23 Punkten (68:45). Da hatten die Baskets längst aufgegeben. An diesem Sonntag war gegen hoch motivierte Bamberger nichts zu holen. Die Baskets müssen sich für das nächste Spiel gegen RheinEnergie Köln erheblich steigern und hoffen, dass sich ihr Lazarett wieder lichtet. Baskets Trainer Predrag Krunic: Ich kann mit unserer Leistung heute überhaupt nicht zufrieden sein. Bamberg hat eine bessere Defense als wir gespielt. Sie haben sehr viel Druck gemacht, besonders unter dem Korb. Wir haben versucht unseren Rhythmus zu finden, leider ohne Erfolg. Wir haben Bamberg in der Defense nicht stoppen können und wir konnten den Ball nicht oft genug kontrolliert ins Spiel bringen. GHP-Coach Dirk Bauermann: "Heute ist ein guter Tag für den Bamberger Basketball. Alle Spieler haben sich bis an ihre Grenzen verausgabt und über die Defense das Spiel souverän gewonnen. Besonders nach den letzten Spielen wollte die Mannschaft zeigen, was sie kann. Ich bin sehr stolz auf mein Team."