Baskets ohne Feuer

Bonn verliert gegen TBB Trier deutlich mit 81:95 (15:25, 18:16, 22:28, 26:26) - hektische Schlussminuten mit disqualifizierendem Foul für Krunic - Ex-Baskets Brown macht 31 Punkte

Die Telekom Baskets mussten am 10. Spieltag der Basketball-Bundesliga einen herben Rückschlag erleiden. Gegen TBB Trier verlor man in der Hardtberghalle vor 3.400 Zuschauern deutlich mit 81:95 (15:25, 18:16, 22:28, 26:26). Die gute Leistung aus dem letzten Uleb-Cup-Spiel gegen Breslau, als man den 17fachen polnischen Meister mit 97:65 aus der Halle schoss, konnte nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Die Baskets zeigten ähnliche Schwächen wie schon in den vergangenen beiden BBL-Spielen, als man gegen Bamberg und Köln den Kürzeren zog. Schon nach fünf Minuten lagen die Gäste von der Mosel mit 12:3 in Führung. Ein Vorsprung, den das glänzend eingestellte Team von Coach Joe Whelton bis zum Ende nicht mehr hergeben sollte. Vor allem die Zonenverteidigung der Trierer stellte den Bonner Angriff vor Probleme. Dazu kam ein entfesselnd aufspielender Brian Brown, der ausgerechnet an alter Wirkungsstätte das bislang beste Spiel seiner BBL-Karriere ablieferte. Dem Ex-Baskets gelangen insgesamt 31 Punkte. Fünf seiner sieben Distanzschüsse gingen in den Bonner Korb. So auch sein Wurf zur 37:22 für die Gäste in der 16. Minute. 15 Punkte betrug da bereits der Trierer Vorsprung. Angeführt von Branko Milisavljevic stemmten sich die Baskets gegen die drohende Niederlage, doch das Feuer brannte an diesem Abend vor allem bei den Gästen. Bonn verteidigte schlecht und wirkte gegen die Trierer Zone allzu oft ideenlos. Jetzt machte sich besonders das Fehlen von Aleksandar Nadjfeji (Meniskusverletzung) schmerzlich bemerkbar. Einzelaktionen, besonders von Branko Milisavljevic, der vier von sechs Dreiern traf und mit 24 Punkten Topscorer seines Teams wurde, hielten das Bonner Spiel am Leben. Dazu kam, dass die Moselstädter auf alle Aktionen der Baskets stets die richtige Antwort fanden. Immer dann, wenn Bonn heran kam und die Chance greifbar nah war, das Spiel doch noch zu wenden, verschafften sich die Gäste, z.B. durch Drei-Punkte-Würfe von Brown und Gillingham, wieder Luft. Trotzdem hatten die Telekom Baskets drei Minuten vor dem Ende fast noch die Chance, das Spiel doch noch an sich zu reißen. Von den unermüdlichen Fans angetrieben, spielten die Bonner endlich mit Biss und Leidenschaft. Ein Freiwurf von Aleksandar Djuric und sieben Punkte von Kristaps Janicenoks brachten die Baskets wieder in Schlagdistanz (69:77, 37.). Die Defense verdiente jetzt endlich diesen Namen, doch jetzt schäumten die Emotionen über. Zunächst wurde Milisavljevic mit fünf Fouls vom Feld geschickt, dann sorgte ein zweifelhafter Pfiff der Unparteiischen gegen Altron Jackson, der Triers Derek Vogel an der Mittellinie gefoult haben soll, für heftige Proteste von Chefcoach Predrag Krunic, der sich prompt ein technisches Foul einhandelte, dem kurz darauf ein weiteres folgte. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn musste der Bonner Trainer die Halle vorzeitig verlassen. Die Gäste erhielten sechs Freiwürfe, die allesamt verwandelt wurden und Ballbesitz, was letztendlich den Sieg bedeutete. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Wir haben schlecht gespielt, besonderes in der Verteidigung. In der Defense haben wir versucht besser zu sein, dann kamen aber die Pfiffe der Schiedsrichter. Die Aktion von Altron Jackson war sauber, da habe ich mich über die Schiedsrichter geärgert." TBB-Coach Joe Whelton: "Wir haben fabelhaft gespielt. Ein Kompliment an meine Mannschaft. Brian Brown hat ein Klasse-Spiel bestritten. Er ist ein exzellenter Role-Player."