Baskets ohne Probleme
Bonn schlägt TBB Trier deutlich mit 75:59 - Artur Kolodziejski macht 14 Punkte in 15 Minuten - Alle acht Play-Off-Teams stehen fest
Einen wenig aufregenden Abend verlebten die 3.100 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle am 32. Spieltag der Basketball-Bundesliga. Zu Gast war das bereits als Absteiger feststehende Team von TBB Trier, das sich bei seinem letzten Auftritt in der Bundesstadt anfangs teuer verkaufte, im weiteren Spielverlauf aber immer weniger Akzente setzte konnte. Die Telekom Baskets gewannen das Spiel am Ende deutlich mit 75:59 (17:17, 27:20, 13:7, 18:15). Das Team von Headcoach Michael Koch zeigte sich gegenüber dem schwachen Auftritt beim letzten Heimspiel gegen Göttingen gut erholt. Nach der guten Vorstellung vor drei Tagen beim Tabellenführer Alba Berlin wollte man auch die vermeintlich leichte Aufgabe gegen Trier konzentriert angehen, was den Baskets zunächst nur in den ersten Minuten gelang. Sieben Punkte von Ronald Burrell in den ersten vier Minuten waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass Bonn schnell mit 12:7 in Führung gehen konnte. Weiter absetzten konnten sich die Baskets jedoch nicht. Zu viele leichte Fehler und vergebene Chancen in der Offense brachten Trier mehr und mehr ins Spiel und zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels stand es plötzlich 13:14. Trotzdem stimmte diesmal die Einstellung im Team und wieder einmal wussten die Bankspieler zu überzeugen. Ohne den langzeitverletzten Teamkapitän Jason Conley, der in der nächsten Woche am Knie operiert wird und somit auch in den Play-Offs nicht mehr zum Einsatz kommen wird und ohne Center John Bowler (Innenband-Anriss im Knie) mussten die Spieler aus der zweiten Reihe in die Bresche springen. Besonders gut gelang dies Artur Kolodziejski, der nach mehreren schwachen Spielen diesmal regelrecht aufblühte und insgesamt 14 Punkte erzielte. Ebenfalls stark präsentierten sich Johannes Strasser (11 Punkte) und Patrick Flomo, der acht Punkte erzielte, fünf Rebounds holte, vier Schüsse blockte und damit sicher sein bestes Spiel seit seiner Rückkehr nach langer Verletzung (Kreuzbandriss) machte. Diese Drei waren auch maßgeblich für den ersten größeren Zwischenspurt der Baskets im zweiten Viertel verantwortlich, der mit Miah Davis Dreier zum 40:27 in der 18. Minute seinen Höhepunkt fand. Der Vorsprung schmolz zwar bis zur Pause wieder von 13 auf sieben Punkte, doch dies war auch der Preis für taktische Maßnahmen des Bonner Trainers. Michael Koch nutzte das Spiel gegen Trier bereits als ersten Test für die kommenden schweren Aufgaben in den Play-Offs und stellte seine Spieler in vielen verschiedenen Konstellationen auf das Parkett. So hatte auch beim Pausenstand von 44:37 niemand so recht das Gefühl, als ob die Baskets noch ernsthaft in Gefahr geraten könnten. Eddie Basden, der in der Offense mit vier Punkten und zwei von zehn erfolgreichen Würfen einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, stellte in der 24. Minute den alten Rückstand von 13 Punkten wieder her (50:27). Die Gäste aus Trier machten von da an nicht mehr den Eindruck, als ob noch ein Aufbäumen gestartet würde. Zu sicher standen die Baskets in der Defense, die gleich mehrmals die Moselstädter zum Ablauf der 24-Sekunden-Uhr zwang. Elf Spielzeiten lang waren die Matches Bonn gegen Trier zumeist Spiele voller Spannung und Emotion. Die vorerst letzte Begegnung beider Teams in der Basketball-Bundesliga erfüllte diese Erwartungen aufgrund der Tabellensituation leider nicht und so plätscherte das Spiel bis zum sicheren 75:59-Sieg der Baskets dahin. Höhepunkt für die meisten Zuschauer war in der Schlussphase die Einwechslung von Nachwuchsspieler Matthias von Heydebrand, dem jedoch bis zum Ende kein Punkt mehr gelingen sollte. Sein erfolgreicher Dreier ganz am Schluss kam eine Sekunde zu spät. Die Gedanken von Team und Fans richten sich jetzt auf den kommenden Samstag, an dem um 19.30 Uhr das Team der Köln 99ers zu Gast auf dem Hardtberg ist. Aber auch dieses Spiel hat seit dem 32. Spieltag an Brisanz verloren. Durch den Sieg der Eisbären aus Bremerhaven stehen mit Berlin, Leverkusen, Quakenbrück, Bamberg, Oldenburg, Frankfurt, Bonn und Bremerhaven bereits zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde alle acht Play-Off-Kanditaten fest.