Baskets raderdoll!
Telekom Baskets Bonn vs. medi bayreuth 101:94 (25:25, 21:29, 30:17, 25:23)
6.000 Jecke waren nach 40 Spielminuten im restlos ausverkauften Telekom Dome völlig aus dem Häuschen. Ken Hortons Dreier mit Brett sicherte 0,5 Sekunden für Schluss auch noch den direkten Vergleich und war der krönende Abschluss eines tollen Spiels zwischen Bonn und Bayreuth, das die Hausherren mit 101:94 für sich entscheiden konnten. Durch den Erfolg rücken die Telekom Baskets auf den sechsten Tabellenplatz vor und unterstreichen eindrucksvoll ihre Ambitionen auf die Play-Offs. Nächste Gegner in der easyCredit BBL am 12.03.17 ist Tabellenführer ratiopharm ulm.
Anderthalb Stunden vor Spielbeginn begann das närrische Rahmenprogramm. Prinz Mirko I. und Bonna Patty I. waren sichtlich angetan von der farbenfrohen Bonner Kulisse im ausverkauften Telekom Dome. Bonna Patty I.: „Mein Prinz Mirko I. redet seit Monaten von nichts anderem mehr als von diesem Moment.“
Das Kinderdreigestirn aus Morenhoven fand ebenfalls die richtigen Worte: „Wir wünschen euch viel Spaß und den Baskets natürlich einen Heimsieg!“ Ihr Wunsch sollte in Erfüllung gehen! Während 6000 Jecke auf den Rängen feierten, feierten Steve Wachalski und Ken Horton auf dem Parkett ein Wiedersehen. Wachalski, der von 2013 bis 2015 das Bonner Trikot trug, spielte zusammen mit Horton in der Saison 2015/2016 unter Ex-Baskets Coach Michael Koch bei medi Bayreuth.
Das Spiel
Die Gäste aus Bayreuth ließen sich von der überragenden Kulisse nicht beeindrucken, spielten humorlos ihren Stiefel herunter und führten nach fünf Minuten bereits mit 8:14 (5. Minute). Als Trainer Predrag Krunic sich gezwungen sah, seine erste Auszeit zu nehmen, hatte Gäste-Center Assem Marei bereits acht Punkte erzielt – alle in direkter Korbnähe. Die Baskets fanden nun besser in die Partie und verlagerten ihr Spiel zunehmend ans Brett, wo Julian Gamble erst zum Dunking einflog, dann unter Bedrängnis einen Korbleger traf, und abschließend per „And-1“ die erste Führung für sein Team markierte (8. Minute, 19:18). Dieses Mal war es Raoul Korner, der den gegnerischen Lauf mit einer Auszeit unterbinden wollte. Beide Mannschaften spielten von da an auf Augenhöhe, weshalb das erste Viertel auch ausgeglichen mit 25:25 endete. Im zweiten Spielabschnitt ging das Privatduell zwischen Gamble und Marei (beide mit zehn Punkten im ersten Quartal) in die nächste Runde. Der Ägypter sorgte im Alleingang für die nächste Bonner Auszeit, da er in der Zone erneut nicht zu halten war und nach einem Ballgewinn den Ball zum 32:40 dunkte (14. Minute). Trotz der Timeout hob Kyan Anderson die Führung kurze Zeit später in den zweistelligen Bereich (34:44, 16. Minute). Nach einem Steve Wachalski Dreier, der von einigen Bonner Fans sogar mit „Steeeeve“-Rufen begleitet wurde, schien es, als hätten die Franken die Begegnung unter Kontrolle. Doch ein Korbleger von Ryan Thompson zum 46:54 drückte den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich zurück und läutete mit dem Buzzer die Halbzeitpause ein. Das Schützenfest ging auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel weiter. Doch plötzlich hatte sich im Bonner Spiel etwas verändert: Die Defense, die in den ersten zwanzig Minuten noch als Schweizer Käse verkleidet war, stopfte nun energischer die Lücken und auch beim Rebound griff Krunics Elferrat beherzter zu. Trotzdem galt es noch, einen Rückstand aufzuholen. Jetzt folgte der große Auftritt von Ryan Thompson, der in Halbzeit 1 noch hinter seinen Möglichkeiten geblieben war. Der Flügelspieler markierte neun Punkte in Serie und erzielte von jenseits der 6,75 Meter sogar die Führung zum 65:64 (27. Minute). Eine Bayreuther Auszeit gab Spielern und Fans eine kurze Pause zum Durchatmen, ehe Baskets-Kapitän Josh Mayo erneut aufs Tempo drückte und mit sieben aufeinanderfolgenden Punkten, darunter ein seltenes Vier-Punkt-Spiel, die Führung weiter ausbaute. Die Gäste schienen beeindruckt und konnten nicht verhindern, dass die Hausherren einen 76:71 Vorsprung ins Schlussviertel nahmen. Dort setzten die Baskets ihren Lauf fort und lagen nach einem Dreier von Josh Mayo sogar mit 12 Punkten in Front (85:73) – Bonns bis dato höchste Führung. Party-Time im Telekom Dome - auch ohne Gloria Estefan. Doch Trey Lewis bewies erneut seine Qualität als Party-Crasher und antwortete eiskalt vom Perimeter, was einen 4:18-Lauf von Raoul Korners Truppe einleitete (89:91, 37. Minute). Plötzlich lagen die Telekom Baskets Bonn wieder hinten und standen unter Zugzwang. Nachdem Julian Gamble in der letzten Minute zum 94:94 ausglich, bereitete sich der Dome auf eine Nervenschlacht vor, in der es erneut Mayo war, der mit einem Dreipunktewurf den ersten Wirkungstreffer landete. Die Wagnerstädter hatten jedoch noch einen Pfeil im Köcher und stellten sich, 15 Sekunden vor Schluss, zum letzten Spielzug auf. Der folgende Einwurf wurde aber von Yorman Polas Bartolo abgefangen, der beim anschließenden Fast-Break-Lay-Up unsportlich gefoult und an die Linie geschickt wurde, von dort aber nur einen Wurf versenken konnte (98:94, 40. Minute). Gäste-Trainer Korner wies sein Team an, nicht zu foulen, um den direkten Vergleich – Bayreuth gewann das Hinspiel mit fünf Punkten – nicht zu gefährden, hatte aber die Rechnung ohne den Ken gemacht: Horton lies den Ball von gut 8,5 Metern fliegen, schickte ein Gebet gen Himmel, und wurde erhört! Mit dem 101:94 Endstand gewannen die Baskets ihr sechstes Karnevalsspiel in Folge und haben seit 2011 nicht mehr in der fünften Jahreszeit verloren (Gesamtbilanz: 8-1). Stimmen zum Spiel
Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):
„Das war ein tolles Spiel für die Fans in dieser großartigen Atmosphäre. In der ersten Halbzeit hat unserer Fokus in der Defense gefehlt – wir haben komplett ohne Emotionen gespielt. Ich freue mich sehr über den Sieg, jetzt heißt es aber: nach vorne blicken!“
Ryan Thompson (#7 Telekom Baskets Bonn):
„Es war ein Spiel, das von Läufen bestimmt war. Wir haben gekämpft. Es lief alles aufs letzte Viertel zu, in dem wir härter zugepackt und alles für den Sieg gegeben haben. Wir haben in der zweiten Halbzeit deutlich besser verteidigt, das hat für uns den Ausschlag zum Sieg gegeben.“
Raoul Korner (Trainer medi bayreuth):
„Glückwunsch an Bonn. Ich halte in der Hand ein Magazin, darauf steht DEFENSE – allerdings sehe ich zum ersten Mal seit drei Stunden Verteidigung. Und wenn beide Teams keine Defense spielen und in der Offensive ihr Glück suchen, gewinnt zu 95% die Heimmannschaft.“ Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn:
Silins (0), Thompson (22/1 Dreier, 6 Assists), Gamble (29, 8 Rebounds), Sanders (0), DiLeo (dnp), Koch (3/1), Polas Bartolo (7), Mayo (25/5, 6 Assists), Horton (15/3), Möller (dnp), Blass (dnp)
medi bayreuth:
Linhart (18/2), Lewis (18/4), Anderson (10), Marei (22), Brooks (6), Doreth (5/1), Wachalski (5/1), Seiferth (10), Trieb (dnp), Adler (dnp)
Bilanz
Telekom Baskets Bonn - medi bayreuth
Siege: 13 (BBL: 12, Pokal: 1)
Niederlagen: 8 (BBL: 8)
in Bonn: 8 Siege, 2 Niederlagen
in Bayreuth: 5 Siege, 6 Niederlagen
Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn
FIBA Europe Cup Viertelfinale - Mi. 8. März 2017 - 19:30 Uhr
Telekom Baskets Bonn vs. Ironi Nahariya
easyCredit BBL - So. 12. März 2017 - 15:30 Uhr
Telekom Baskets Bonn vs. ratiopharm ulm
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Foto: privat