Baskets retten Weihnachten
Hart umkämpfter 86:76 Sieg gegen ALBA Berlin - Mit toller Mannschaftsleistung in die Weihnachtspause - Conley macht 20 Punkte
Es stand auf den Wunschzetteln der 3500 Zuschauer in der ausverkauften Hardtberghalle: Ein Sieg gegen die ewigen Rivalen aus der Hauptstadt sollte es kurz vor Weihnachten noch einmal sein. Und wie vom Weihnachtsmann persönlich beauftragt, überzeugten die Baskets in einer äußerst spannenden Partie mit einer tollen Teamleistung und sicherten sich den 86:76 (17:15; 18:20; 19:20; 32:21) Erfolg gegen die Albatrosse. Der Bonner Hardtberg bleibt weiter kein gutes Pflaster für das Team aus der Hauptstadt.Schon im ersten Viertel deutet sich an, dass es aus Baskets-Sicht an diesem Abend vor allem darauf ankommen wird, wie man gegen die restliche Berliner Mannschaft verteidigen würde, denn ein Mann auf Seiten der Gäste ist von Beginn an nicht zu stoppen: Julius Jenkins. Der wieselflinke amerikanische Shooting Guard punktet scheinbar nach Belieben und setzt in den Anfangsminuten dazu noch ein ums andere Mal gekonnt den baumlangen Patrick Femerling in Szene. Schnell liegen die Bonner nach anfänglichem Schlagabtausch auf einmal mit 8:15 zurück, als ihnen ein Lauf gelingt: Eingeleitet durch zwei aufeinander folgende Steals vom starken Artur Koldziejski (14 Punkte, 100% Trefferquote), ist es zunächst Ronald Burrell, der per Alley-Oop-Dunk einnetzt und kurz darauf Jason Conley, der per Slamdunk unnachahmlich den Ring erzittern lässt. Durch engagierte Verteidigung beendet man das Viertel nach einem 9:0-Lauf mit 17:15. Als Anfang des zweiten Spielabschnitts dann der lange Zeit verletzte Patrick Flomo eingewechselt wird, steht die Halle vor Freude Kopf. Die Emotionen finden ihren Weg auf das Feld, wo es weiter munter zur Sache geht und sich immer mehr ein ungerechter Zweikampf Jenkins vs. Baskets anzubahnen scheint. Während Berlins JJ trotz aggressiver Verteidigung scheinbar aus allen Lagen trifft, halten die Baskets geschlossen dagegen, nicht gewillt dieses Spiel so leicht aus der Hand zu geben. Vor allem Kolodziejski nimmt das Duell an und sorgt mit zwei lupenreinen Distanzwürfen dafür, dass es mit 35:35 in die Halbzeitpause geht. So mancher Fan hat zu diesem Zeitpunkt allerdings noch seine Bedenken, war doch gerade das dritte Viertel im bisherigen Saisonverlauf eher eine Bonner Schwachstelle. Doch die Baskets kommen angeführt von einem Dreier von Jason Conley hellwach aus der Pause und spätestens durch einige strittige Schiedsrichterentscheidungen ist plötzlich Pfeffer im Spiel. Das Publikum ist jetzt voll da und obwohl Spielmacher Bobby Brown es gleich mehrmals schafft mit Foul abzuschließen, lassen sich die Mannen von Mike Koch nicht aus der Fassung bringen. Ein wichtiger Dreier aus der Ecke von Moussa Diagne und zwei schöne Assists von Miah Davis auf Bernd Kruel halten das Match weiter offen. Als im letzten Spielabschnitt Miah Davis ein unsportliches Foul gepfiffen bekommt, sehen viele Zuschauer schon die Felle davon schwimmen. Doch die Berliner nutzen die Chance nicht und auf der Gegenseite ist es Davis selbst, der seinen Fehler wieder gut macht, indem er mit Foul punktet und Alba-Coach Pavicevic zum Ausrasten bringt. Mehreren Tritten gegen seinen Stuhl folgt ein technisches Foul, sowie die Vorentscheidung, als Davis im nächsten Angriff sogar für Drei nachlegt. Anderthalb Minuten vor Ende lassen sich die Baskets den 7-Punkte-Vorsprung nicht mehr vom Brot nehmen und gewinnen somit auch ihr letztes Heimspiel gegen Alba in der alten Hardtberghalle. Die Freude über den Sieg herrschte nicht nur bei den begeisterten Fans. Auch den Spielern konnte man deutlich anmerken, wie sehr sie diesen Sieg gewollt hatten. Als die Mannschaft dann nach dem Spiel auch noch We wish you a Merry Christmas im Chor zum Besten gab, war das bönnsche Weihnachtsfest endgültig gerettet. Für die Spieler geht es jetzt nach Hause zu ihren Familien, bevor in einer Woche wieder das Training und die Vorbereitung auf das nächste Auswärtsspiel am 5.1.08 in Trier aufgenommen wird. STIMMEN ZUM SPIEL Baskets-Coach Mike Koch: "Ein Team wie Alba steht immer unter großem Druck, doch ihr Coach kann damit umgehen, wie er bei seinen vielen Auslandsstationen zuvor bereits bewiesen hat. Unser heutiger Sieg war echter Bonner Team-Basketball. Alle Spieler haben wie verrückt um jeden Ball gekämpft, und nur so kann man ein Spitzenteam wie Berlin überhaupt erst schlagen. Jetzt freuen wir uns auf ein für alle Menschen gesundes neues Jahr 2008 und im Weiteren auf die neue Halle mit hoffentlich noch mehr Unterstützung, falls das überhaupt noch möglich ist." ALBA-Coach Luka Pavicevic: "Gratulation an Bonn für eine tolle und konzentrierte Leistung. Ich freue mich besonders, dass aus einem Klasse-Spieler wie Mike Koch ein exzellenter Coach geworden ist. Wir bei Alba wollen und müssen eigentlich jedes Spiel gewinnen, trotzdem wir wussten, wie schwer es heute in Bonn werden würde. Am Ende haben wir durch kleine, individuelle Fehler das Spiel aus der Hand gegeben. Wir haben momentan viele Verletzte und hoffen, diese Lücken irgendwie schließen zu können."