Baskets scheiden nach großem Kampf gegen München im Pokal aus
Heimauftakt in die Champions League am Dienstag gegen AEK Athen
Die Telekom Baskets Bonn sind nach großem Kampf mit 85:91 (26:19, 20:22, 15:29, 24:21) gegen den FC Bayern München im Pokal-Achtelfinale ausgeschieden. Nach einer Führung zur Halbzeitpause drehte das Münchener Euroleague-Team durch individuelle Klasse auf und drehte das Spiel. Trotzdem gaben sich die Baskets nie auf und hatten in den Schlussminuten noch mehrmals die Chance, die Partie zu drehen, trafen aber die gut herausgespielten Würfe nicht. Darius McGhee wurde Topscorer mit 24 Punkten.
Bereits am Dienstag (15.10.24 - 20 Uhr) steht das nächste Heimspiel für die Mannschaft von Trainer Roel Moors an. Zum Heimauftakt in der Basketball Champions League empfangen die Baskets den griechischen Top-Club AEK Athen.
Key Facts
- Aus im Achtelfinale: Nach der 85:91-Niederlage gegen München schieden die Baskets trotz guter Leistung im Pokal-Achtelfinale aus
- Vergebene Chancen: Die Baskets erspielten sich im Schlussviertel einige offene Würfe, verpassten in den letzten Minuten aber trotzdem den Führungswechsel
- Edwards on fire: Bayerns Star-Aufbauspieler drehte in der zweiten Halbzeit auf und verwandelte reihenweise schwierige Dreier, wodurch die Baskets ihre Führung abgeben mussten
- Entscheidung nach der Pause: Mit 15:29 verloren die Baskets das dritte Viertel
- 100 Prozent: Die Baskets trafen 19/19 Freiwürfe
- Ausverkauft: Auch im dritten Heimspiel der Saison war der Telekom Dome mit 6.000 Zuschauern komplett ausgelastet
- Höchste Führung: +11 (30:19, 11. Minute)
- Höchster Rückstand: -12 (61:73, 31. Minute)
- Topscorer: Darius McGhee erzielte 24 Punkte, die Hälfte davon im ersten Viertel. Phlandrous Fleming (14 Punkte) und Till Pape (13) scorten ebenfalls zweistellig.
- Auslosung: Nach der Partie fand im Telekom Dome die Auslosung für das Pokal-Viertelfinale statt. München spielt gegen Vechta, Göttingen gegen Frankfurt, Weißenfels gegen Heidelberg und Bamberg gegen Berlin
Spielbericht
Die Baskets starteten mit der gleichen Anfangsformation wie beim 91:87-Heimsieg in der Vorwoche über das andere deutsche Euroleague-Team ALBA Berlin. Darius McGhee, Phlandrous Fleming, Bodie Hume, Till Pape und Thomas Kennedy begannen solide und nach dem ersten Hume-Dreier führte Bonn mit zwei Punkten (7:5, 3. Minute). Mit einem 7:0-Lauf übernahm München zunächst die Führung, doch die Baskets blieben durch einen Pape-Dreier, einen Dunking von Lars Thiemann und zwei Freiwürfe durch Fleming auf Schlagdistanz (14:17, 7.). Dann drehte McGhee auf Bonner Seite auf. Der Baskets-Aufbauspieler traf vier Dreier in den letzten zweieinhalb Minuten des ersten Viertels, brachte damit den Telekom Dome zum Beben und den Baskets die verdiente Führung zur ersten Viertelpause (26:19, 10.).
Hochkonzentriert starteten die Baskets auch ins zweite Viertel. So forcierten die Gastgeber direkt in der ersten Spielminute zwei Münchener Ballverluste und nach einem Fastbreak-Dunking durch den mit viel Einsatz verteidigenden Jonathan Bähre führte Bonn sogar mit elf Punkten (30:19, 11.). Bayern brauchte eine gute Phase ihrer Weltmeister, um im Spiel zu bleiben. Besonders Johannes Voigtmann brachte mit Dreiern, Assists und Ballgewinnen wieder Ruhe für München ins Spiel und nach einem 9:0-Lauf der Gäste führte das Euroleague-Team wieder (35:37, 18.). Die Baskets ließen sich von diesem Lauf aber nicht entmutigen und spielten geduldig weiter, während München Unruhe in Form von zwei technischen Fouls ins Spiel brachte. Co-Kapitän Pape netzte vier Freiwürfe in Folge ein und Sam Griesel erarbeitete sich zwei weitere Punkte unter dem Korb (46:39, 20.). Bayerns Weltmeister Obst verkürzte vor der Halbzeitpause nochmal auf fünf Punkte (46:41, 20.).
Nach dem Seitenwechsel verringerte sich die Bonner Ausbeute im Angriff zwar deutlich, aber durch zwei Pape-Dreier und die nächsten sicheren Freiwürfe von Fleming blieben die Baskets weiterhin vorne. (56:51, 26.). Insgesamt trafen die Bonner alle ihre 19 Freiwürfe und blieben dadurch perfekt von der Linie. Doch dann zeigte Bayerns Carsen Edwards seine ganze Klasse. Der bullige Aufbauspieler netzte auch gut verteidigte Dreier ein und drehte das Spiel somit fast im Alleingang (59:64, 29.). Bis zur Viertelpause erhöhte sich der Bonner Rückstand bis auf neun Punkte, denn im eigenen Angriff leisteten sich die Baskets nun zu viele Ballverluste und konnten auf der Gegenseite die Münchener Offensive kaum noch stoppen (61:70, 30.).
Ein weiterer Edwards-Dreier erhöhte den Rückstand bis auf zwölf Punkte und es sah nun so aus, als würde München sicher den Auswärtssieg einfahren (61:73, 31.). Ein Alley-Oop-Dunking von Kapitän Kennedy und zwei Dreier durch Angelo Allegri gaben den Baskets und den 6.000 Fans im ausverkauften Telekom Dome das Selbstvertrauen und die Hoffnung auf ein Comeback zurück (69:76, 33.). Im Angriff lief der Ball nun wieder besser durch die Bonner Reihen und es war kurz davor, dass das Momentum wieder auf die Seite der Baskets umschlug. München brauchte nun die individuelle Qualität von Edwards, der im letzten Viertel alle seine vier Dreierversuche traf, egal wie schwer der Wurf ihm gemacht wurde. Dadurch blieben die Gäste scheinbar vorentscheidend in Führung (76:84, 36.). Bonns Headcoach Roel Moors nahm eine Auszeit und danach trafen die Baskets in nur 22 Sekunden zwei Dreier durch Bähre und McGhee. Plötzlich war das Spiel wieder komplett offen (82:84, 36.). Drei Minuten lang ließen die Baskets nun keinen einzigen Punkt zu und erarbeiteten sich reihenweise offene Würfe, die das Spiel hätten ausgleichen oder zugunsten der Hausherren drehen können, doch keiner der Würfe fand sein Ziel. So war es wieder Bayerns Edwards, der als erstes traf und die Differenz auf fünf Punkte erhöhte. Nach zwei Offensivrebounds netzte auf der Gegenseite McGhee für Bonn nochmal einen Dreier ein und es ging mit nur zwei Punkten Rückstand in die letzte Spielminute (85:88, 40.). McGhee hatte erneut aus der Distanz wenig später den Ausgleich auf der Hand, doch der Dreier prallte nur auf den Ring und Bayern sicherte sich an der Freiwurflinie den Sieg. So schieden die Baskets trotz einer couragierten Leistung gegen den amtierenden Double-Sieger aus München mit 85:91 im Achtelfinale des BBL Pokals aus.
Presssekonferenz
Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
“Ich gratuliere dem FC Bayern zum Sieg. Wir haben 30 relativ gute Minuten gespielt. Das dritte Viertel war katastrophal für uns. Wir haben unseren offensiven Gameplan nicht mehr umgesetzt. Wir hatten einen klaren Plan, aber im dritten Viertel ohne Idee gespielt. Das hat natürlich auch mit dem Druck zu tun, der dann höher wird. Weil wir offensiv nichts mehr umgesetzt haben, war unsere defensive Leistung im dritten Viertel auch nicht gut. Nach dem Sieg gegen Berlin haben wir heute erneut mentale Stärke bewiesen, um wieder ins Spiel zurückzukommen. Wir hatten am Ende zwei offene Würfe, um in Führung zu gehen, was nicht geklappt hat. Aber darauf müssen wir nicht schauen: Wir müssen das dritte Viertel analysieren und da die Dinge besser machen.”
Gordon Herbert (FC Bayern München Basketball):
“Es war ein guter Sieg gegen eine sehr gute Mannschaft in einer Halle, in der es sehr schwierig ist, zu spielen. Das dritte Viertel hat den Unterschied für uns gemacht. Wir sind mit viel mehr Intensität in der Defensive aus der Halbzeitpause gekommen und haben den Basketball in der Offensive besser bewegt.”
Statistik
PTS | 85 | 91 |
---|
2 PTS | 48% 12 / 25 | 60% 22 / 37 |
---|
3 PTS | 39% 14 / 36 | 48% 10 / 21 |
---|
Freiwürfe | 100% 19 / 19 | 71% 17 / 24 |
---|
Rebounds | 27 | 36 |
---|
Assists | 18 | 25 |
---|
Steals | 11 | 9 |
---|