Baskets siegen erstmals in Bremerhaven

Dritter BBL-Erfolg in Serie - Brandon Bowman macht 26 Punkte bei einer Wurfquote von über 81%

Bremerhaven. Der positive Trend bei den Telekom Baskets setzt sich auch am achten Spieltag der Basketball-Bundesliga fort. Bei den Eisbären Bremerhaven kam der Deutsche Vizemeister durch ein 86:79 (21:15, 20:28, 16:18, 29:18) zum dritten Sieg in Folge. Zusätzlich konnte das Team von Coach Mike Koch eine Premiere feiern: Seit dem Aufstieg der Eisbären vor vier Jahren war den Baskets noch nie ein Sieg bei den Norddeutschen gelungen.Auf dem Papier waren die Gäste aus Bonn vor dem Spiel der klare Favorit. Nur ein einziger Sieg stand bisher auf dem Konto der Eisbären, die sich den Start in die Saison mit fast komplett ausgetauschter Mannschaft sicher anders vorgestellt hatten. Nach fünf Niederlagen in Folge sollte gegen die Baskets endlich wieder ein Sieg eingefahren werden. Zunächst hatten die rund 2.600 Zuschauer in der Stadthalle Bremerhaven allen Grund zu hoffen. Anders als in den Partien zuvor, präsentierte sich ihr Team kompakt und konzentriert. Vor allem das Umschalten von Abwehr auf Angriff lief bei den Hausherren gut und so überrumpelte das Team von Trainer Sarunas Sakalauskas die Baskets in den ersten vier Spielminuten mit schnellen Angriffen und einer 12:4-Führung. Die Baskets brauchten eine ganze Weile, um ins Spiel zu kommen, bewiesen allerdings nach dem frühen 4:12-Rückstand eindrucksvoll, dass sie konzentrierter zu Werke gehen können. Dank einer starken Leistung in der Defense, die immer wieder Chancen auf Schnellangriffe ermöglichte, gestattete man den Eisbären in den nächsten acht(!) Minuten keinen einzigen erfolgreichen Feldkorb. Das schnelle Spiel Bonns bescherte der Koch-Truppe bis zur neunten Minute einen 17:1-Lauf zum 21:13. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Wieder einmal gelang es den Baskets nicht, einen Vorsprung über längere Zeit zu verwalten. Die Verteidigung wurde zunehmend sorgloser, das Spiel zudem langsamer. Der Vorteil wechselte erneut auf die Seite der Gastgeber, deren Topscorer Marcus Slaugther zwar gut kontrolliert wurde, für den jedoch andere Akteure in die Bresche sprangen. Allen voran Jeb Ivey, der den Baskets immer wieder mit erfolgreichen Distanzwürfen weh tat und maßgeblich dafür verantwortlich war, dass Bonn Mitte des zweiten Viertels wieder mit vier Punkten hinten lag (28:32). Winsome Frazier und ein an diesem Sonntagnachmittag stark aufspielender Brandon Bowman hielten die Baskets jetzt ihrerseits durch wichtige Dreier im Spiel. Der schlaksige Bonner Powerforward war es auch, der nach 25. Minuten mit zwei weiteren Dreiern hintereinander dafür sorgte, dass ein zwischenzeitlicher Sieben-Punkte-Rückstand (45:52), nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von EJ Rowland, in eine 53:52-Führung gedreht wurde. Bremerhaven zeigte sich allerdings wenig beeindruckt. Immer wieder gelang es den Eisbären, die Baskets durch schnelles Spiel in Verlegenheit zu bringen. Dazu lief Jeb Ivey jetzt richtig heiß und schenkte Bonn gegen Mitte des letzten Viertels erneut zwei Dreier ein. Die Baskets lagen vier Minuten vor dem Ende mit 72:74 zurück. Wieder einmal war es Winsome Frazier, der im direkten Gegenzug keine Nerven zeigte und per Dreier die Führung zurück holte (75:74). Brandon Bowman erhöhte die Führung bis 120 Sekunden vor Schluss durch Freiwürfe und ein Korbleger auf 79:75. Doch noch gab sich Bremerhaven nicht geschlagen. Ein Korbleger von Giordan Watson und danach ein weiterer offener Dreier, diesmal durch Mike Gansey, sorgten für den 79:79-Ausgleich. Wie schon in den beiden letzten Auswärtsspielen der Baskets musste die Entscheidung in der Crunchtime fallen. 42 Sekunden waren noch zu spielen, da stellte Brandon Bowman (insgesamt 26 Punkte, Wurfquote: 81,8%) mit seinem fünften Dreier (bei sechs Versuchen) die Weichen auf Sieg (82:79). Die Bonner Defense ließ nun keine erfolgreiche Aktion der Gäste mehr zu. Bremerhaven musste foulen, um die Uhr anzuhalten aber Winsome Frazier bestätigte die ausgezeichnete Freiwurfquote der Baskets an diesem Tag (15 von 16) durch vier weitere erfolgreiche Versuche zum 86:79-Endstand. Baskets-Coach Mike Koch: "Das war kein einfaches Spiel. Wie schwer es ist, gegen ein Team anzutreten, das eine schlechte Phase durchläuft und unter Druck steht, haben wir bei der knappen Niederlage in Gießen erfahren. Ein wichtiger Faktor war, dass wir den Rückstand das ganze Spiel über immer klein gehalten haben. Vor allem durch unsere gute Offensive. In den letzten drei Minuten konnten wir dann den Schalter umlegen und das Spiel für uns entscheiden. Ein Grund dafür war, dass die Eisbären bei ihren Würfen in der Schlussphase Pech hatten. Bonn hat zuvor noch nie in Bremerhaven gewonnen. Deshalb bin ich sehr stolz auf mein Team." Eisbären-Coach Sarunas Sakalauskas: "Ich stimme meinem Kollegen in seiner Einschätzung zum Spiel zu. Für mich war heute spielentscheidend, dass es uns nicht gelungen ist, die Bonner Schlüsselspieler Brandon Kyle Bowman, Winsome Frazier und Earl Jerrod Rowland zu stoppen. Wir wussten um ihre Stärken, aber diese Drei haben 61 der 86 Bonner Punkte gemacht. Da ist es schwer, das Spiel am Ende zu gewinnen. Positiv war, dass meine Mannschaft bis zum Ende gekämpft und alles versucht hat. Der Unterschied heute war, dass die Bonner Schlüsselspieler am Ende die wichtigen Würfe genommen und auch getroffen haben. Bei uns war das leider nicht der Fall."