Baskets spielten nur eine Halbzeit
Bonner Team verliert 68:87 in Frankfurt - Im dritten Viertel mit 11:31 unter die Räder gekommen - Playoffs aus eigener Kraft nicht mehr möglich Aco Djuric mit Double-double
Nur ein einziges Viertel lang wahrten die Telekom Baskets ihre Chance, mit eigener Kraft die Playoffs in der Basketball-Bundesliga zu erreichen. Nach einer starken Vorstellung vor der Pause, die zum 45:40-Halbzeitstand führte, brachen die Bonner nach dem Seitenwechsel erneut ein und verloren das wichtige Spiel bei den Opel Skyliners mit 68:87 (24:18, 16:27, 31:11, 16:12).Ohne den mit einer akuten Bronchitis im Bett gebliebenen Kueth Duany waren die Baskets an den Main gereist. Nach zwei bitteren Niederlagen in Oldenburg und gegen Karlsruhe hatte das Team von Coach Predrag Krunic in der Ballsporthalle die letzte Chance, die Playoffs noch mit eigener Kraft zu schaffen. Ein Sieg gegen den Deutschen Meister war Pflicht und entsprechend nervös startete man ins Spiel. Frankfurt lag bereits mit 7:0 in Führung, als Bonns Aleksandar Nadjfeji nach 2 ½ Minuten die ersten Punkte markierte. Was da noch keiner ahnte: Es sollte der einzige Feldkorb des Serben im ganzen Spiel bleiben. Nach sechs Minuten betrug der Bonner Rückstand bereits 13 Punkte, als sich das Spiel der Baskets endlich fing. In der Defense wurde nun geackert und vorne gelangen wichtige Punkte durch Milisavljevic und Altron Jackson. Der Vorsprung der Skyliners schmolz Punkt für Punkt unter dem Jubel der 150 mitgereisten lautstarken Bonner Fans. Im zweiten Viertel hatten die Baskets dann ihre beste Phase. Nach langer Zeit knüpfte Aleksandar Djuric endlich wieder an die Leistung an, die er vor seiner Bänderverletzung gezeigt hatte. Am Ende war der Bonner Center - zusammen mit Altron Jackson - Topscorer seines Teams. Gleichzeitig sollten ihm elf Rebounds gelingen Saisonrekord in beiden Disziplinen. In der 14. Minute gingen die Baskets durch einen Distanzschuss von Kristaps Janicenoks erstmals in Führung (31:30). Jetzt spielte Bonn als Team und ließ den Deutschen Meister vor 4,500 Zuschauern alt aussehen. In den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit krönten die Baskets diese Leistungssteigerung mit einem 9:0-Lauf zum 45:40-Pausenstand. Ein Alley-Hoop von Milisavljevic auf Jackson mit der Schlusssirene wurde von den Unparteiischen leider nicht mehr gegeben. Es wäre der spektakuläre Höhepunkt eines zweiten Viertels gewesen, das mit 27:16 an die Baskets ging. Doch gleich nach der Bestleistung folgte im dritten Viertel der Tiefpunkt. Zunächst verschliefen die Baskets die ersten Minuten nach dem Pausentee und gestatten damit den Skylinern eine 8:2-Lauf zum 50:47. Die Bonner Schützen wurden nun weitaus besser von der Defense der Hausherren aus dem Spiel genommen. So kam z.B. Kristaps Janicenoks zu keinen einzigen weiteren Wurf. Doch Bonn hielt zunächst unter dem Korb dagegen. Wie schon im starken zweiten Viertel war es Djuric, der mit wichtigen Punkten am Brett die Baskets im Spiel hielt. So auch in der 25. Minute, als Aco den Ausgleich zum 54:54 markierte. Die Opel Skyliners legten jetzt in der Offense einen höheren Gang ein, auch, weil die Baskets die eigene Verteidigung mehr und mehr vernachlässigten. Ein 15:2-Lauf zum 69:56 für Frankfurt war die Folge. Wie schon in den Ligaspielen zuvor war das Bonner Spiel innerhalb weniger Minuten auseinander gebrochen. Ein Ballverlust reihte sich an den nächsten und so gelang es den Baskets auch im Schlussviertel nicht, wieder ins Spiel zu kommen. Zu allem Überfluss verletzte sich Spielmacher Branko Milisavljevic im Kampf um den Ball an der Auslinie auch noch an einer dort stehenden Fernseh-Kamera. Ein tiefer Schnitt über dem Auge, der direkt danach mit mehreren Stichen genäht werden musste, war die Folge des unglücklichen Zusammenstoßes. Nach 40 Minuten hatten die Baskets das Spiel deutlich mit 87:68 verloren. Die Chancen auf das neunte Erreichen der Playoffs hintereinander sinken damit auf ein Minimum. Jetzt braucht Bonn Schützenhilfe im Kampf gegen die direkten Konkurrenten aus Oldenburg und Ludwigsburg. Sollten die Baskets ihr letztes Hauptrundenspiel gegen Würzburg am 1. Mai 2005 gewinnen, muss gleichzeitig Ludwigsburg gegen Karlsruhe oder Oldenburg seine restlichen beiden Spiele gegen Köln und Quakenbrück verlieren. Die Baskets haben es selber nicht mehr in der Hand. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Gratulation an Frankfurt. Sie haben sehr gut gespielt. Besonders in der zweiten Hälfte hatten wir große Probleme mit ihrer Defense. Wir hatten heute einige Schwierigkeiten Punkte zu machen. Frankfurt ist uns mit den Fastbreaks einfach weggelaufen Frankfurt Coach Murat Didin: "Nachdem beide Teams letzte Woche verloren haben, war dies für uns heute ein sehr wichtiges Spiel. Wir haben gleich am Anfang hoch geführt, doch die Bonner haben sich nicht aufgegeben. Ich bin sehr stolz auf unser 3. Viertel. Da haben wir sehr gut gespielt und viele einfache Körbe nach Fastbreaks gemacht. Obwohl Bonn eins der besten Teams am Brett ist, haben wir gegen sie elf Offensiv-Rebounds geholt. Ich wünsche den Bonnern viel Glück und hoffe, dass wir gegen Leverkusen genauso gut spielen."