Baskets-Spirit pur im dritten Viertel

ALBA Berlin - Telekom Baskets Bonn 76:55 (26:13, 27:9, 2:22, 21:11)

Berlin gegen Bonn: Erwarte das Unerwartete. Nach einer unterirdischen ersten Hälfte demonstrierte das Team von Trainer Michael Koch im dritten Viertel den Baskets-Spirit und kämpfte sich in beachtlicher Manier mit einem 22:0-Lauf heran. Schlussendlich fehlten beim 55:76 (13:26, 9:27, 22:2, 11:21) gegen ALBA Berlin aber das Personal und die Energie, um die tolle Aufholjagd mit einem Sieg zu krönen.

Berlin erwischte - wie schon beim Hinspiel im Telekom Dome - einen glänzenden Start und konnte sich nach frühen Treffern ein wenig absetzen (9:2, 4. Minute). Die Telekom Baskets brauchten etwas länger, um sich an die Gangart der Hausherren zu gewöhnen und einen offensiven Rhythmus zu entwickeln (12:6, 6. Minute). Dieser hakte allerdings nach kurzer Zeit wieder, so dass sich Michael Koch nach nur zwei Treffern aus dem Feld in den ersten sieben Minuten zu einer Auszeit gezwungen sah (16:8, 8. Minute). Die „Albatrosse“ nutzten den Moment der gegnerischen Unsicherheit zu ihren Gunsten aus und zogen bis zum Viertelende weiter davon (26:13, 10. Minute). Einmal in Fahrt gekommen, setzte der im März frischgebackene Pokalsieger schonungslos nach. Nihad Djedovic versenkte kurz hintereinander zwei Dreier - und lieferte damit einen Vorgeschmack dafür, was den Baskets in der Folgezeit blühen würde (34:17, 14. Minute). Bonn, das auf Topscorer Robert Vaden und Andrej Mangold verletzungsbedingt verzichten musste, wirkte in der Vorwärtsbewegung wie gehemmt und ließ auch in der Verteidigung die nötige Intensität vermissen. Dies spiegelte sich unter anderem in den satten zehn Ballverlusten während der gesamten ersten Halbzeit wider. Den Spreestädtern hingegen gelang schlichtweg alles. DaShaun Wood legte einen Doppelpack von „Downtown“ nach, und als sich Je‘Kel Foster in den blau-gelben Dreier-Reigen mit einklinkte hatte Berlin sechs von neun Würfen aus der Distanz erfolgreich ins Ziel gebracht (53:22, 20. Minute). Tristesse dagegen im Bonner Scouting: null von zehn aus der Distanz. Wie schon im Heimspiel gegen Hagen akzeptierten die Schützlinge von Koch das aktuelle Kräfteverhältnis nicht und setzten sich nach dem Seitenwechsel mit allen Mitteln zur Wehr. Angeführt von Jamel McLean, der allein im dritten Abschnitt neun Zähler markierte, wurde der Rückstand Stück für Stück abgearbeitet. Berlin sollte außer einem Treffer durch Deon Thompson gleich zu Beginn komplett ohne weiteres Erfolgserlebnis bleiben. Als Jared Jordan den ersten Baskets-Dreier des Abends verwandelte, nahm ALBA-Trainer Sasa Obradovic eine warnende Auszeit (55:35, 27. Minute). Bonn hatte Blut geleckt und brachte endlich den in der Hauptstadt so gefürchteten Baskets-Spirit aufs Parkett. Kyle Weems und David McCray fassten sich ebenfalls ein Herz und hielten erfolgreich von außen drauf - die mitgereiste rheinländische Fan-Enklave überschlug sich nahezu vor Freude, während die „Albatrosse“ ein gellendes Pfeifkonzert des Heimpublikums über sich ergehen lassen mussten (55:44, 30. Minute). Keine Frage, das Momentum lag zu Beginn des Schlussviertels ganz auf Seiten der Telekom Baskets Bonn. Allerdings hatte die Aufholjagd in Rekordzeit ihre konditionellen Spuren hinterlassen. Die Gäste mussten ob der Ausfälle von Robert Vaden (Knie) und Andrej Mangold (Fuß) ihrer arg verkürzten Rotation Tribut zollen, dazu kam in der 32.Minute massiver Foultrouble. In weniger als 20 Sekunden kassierten die Baskets fünf Fouls. Beim Spielstand von 46:60 traf es zunächst Kyle Weems mit einen unsportlichen Foul. Kurz darauf blinkte es hinter Chris Ensminger auf der Anzeigentafel und noch einige Sekunden später bekam Benas Veikalas gleich drei Fouls auf einmal zugesprochen. Persönliches, unsportliches und technisches Foul. Bitter waren die drei folgenden erfolgreichen Freiwürfe der Albatrosse aber noch härter traf die Baskets, dass Veikalas das Spielfeld verlassen musste und so die Bonner Personalprobleme noch verstärkte. Berlin nutzte die Situation und zog bis zur 36. Minute auf 70:46 davon. - die endgültige Vorentscheidung. Coach Koch nutzte die finalen Minuten, um seine Leistungsträger vor den noch anstehenden Aufgaben zu schonen und gab so seinen Reservisten die Gelegenheit ihr Können zu beweisen. So war es trotz der letztlich klaren Niederlage ein versöhnlicher Abschluss, als Telekom Baskets-Youngster Florian Koch mit einem Dreier den Schlusspunkt zum 76:55-Endstand setzte. Headcoach Mike Koch (Bonn): „Ein verdienter Sieg für ALBA mit klaren Kräfteverhältnissen. Ohne einen unserer wichtigsten Spieler und mit der Belastung der letzten Wochen im Gepäck konnten wir gegen ALBAs Physis und Aggressivität nicht gegenhalten. Ich bin froh, dass wir in der zweiten Halbzeit noch mal Herz gezeigt haben und das Spiel mit den Mitteln, die wir zur Verfügung hatten, noch offener gestaltet haben.“ Headcoach Sasa Obradovic (Berlin): „Auch wenn wir eine großartige erste Halbzeit mit toller Energie gespielt haben, fühle ich mich nicht wie ein Sieger heute. Die Leistung in der zweiten Halbzeit ist nicht akzeptabel und ich möchte mich bei den Zuschauern dafür entschuldigen. Man hat daran wieder gesehen, dass wir, sobald wir mit einem Prozent weniger Energie spielen, gegen jedes Team dieser Liga verlieren können. Als Mannschaft, die um den Titel kämpfen will, kann man sich so etwas nicht erlauben.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (9/1 Derier), Ensminger (3), Veikalas (3), Thülig (2), Jordan (6/1, 5 Assists), Weems (13/1, 8 Rebounds), Koch (3/1), McLean (13), Wohlfarth-Bottermann (3, 9 Rebounds), Dohmen (0) ALBA Berlin: Schultze (), Ney (0) Schaffartzik (6), Thompson (5), Fülle (0), Djedovic (18(2), Herwig (dnp), Wood (13/3), Traoré (8), Foster (11/3), Idbihi (4), Morley (9) Radio Bonn/Rhein-Sieg beim Kampf um die Playoffs live dabei Radio Bonn/Rhein-Sieg ist bei den entscheidenden Spielen der Telekom Baskets Bonn um die Playoffs in der Beko Basketball Bundesliga live dabei. Der Medienpartner der Telekom Baskets Bonn wird die letzten drei Spiele der regulären Saison live übertragen. Die Termine sind: [liste]20.04. Auswärtsspiel in Oldenburg [/liste] [liste]27.04. Heimspiel gegen München[/liste] Baskets Hallensprecher und Radio Bonn/Rhein-Sieg Baskets Reporter Stephan Unkelbach wird sich an allen drei Terminen bereits ab 19.00 Uhr live aus der jeweiligen Halle melden mit Vorberichten und Interviews. Spielbeginn ist dann jeweils um 20.00 Uhr Sollten die Telekom Baskets Bonn die Playoffs erreichen ist Radio Bonn/Rhein-Sieg dann natürlich auch hier live dabei. Das letzte Hauptrunden-Heimspiel der Telekom Baskets Bonn Sa. 27. April 2013, 20:00 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. Bayern München Tickets für alle Heimspiele an allen Eventim-Vorverkaufsstellen in Bonn, der Region und ganz Deutschland, per Telefon über die Ticket Hotline 01805 – 992219 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!) und rund um die Uhr im Baskets-Online-Ticketshop über das Internet: